Vom 19. bis 21. April berieten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf der „Special Session of the United Nations General Assembly on the World Drug Forum“ in New York über die Zukunft einer internationalen Drogenpolitik. Fast 40 Jahre nachdem der ehemalige US-Präsident Nixon den Begriff ‚War on Drugs‘ prägte, gilt der Krieg gegen die Drogen den allermeisten Fachleuten heute als gescheitert.
Die deutsche Dokumentation „Drogen kann man nicht erschießen“ (2015) erzählt die Geschichte dieses vergeblichen Kampfes und porträtiert den Status quo der Drogenpolitik in verschiedenen Ländern. Dabei zählt der Film durch den vergleichenden Blick auf unterschiedliche Regulationsmodelle wie etwa Kriminalisierung, Entkriminalisierung oder Legalisierung und die vielen namhaften ExpertInnen, die zu Wort kommen, zu den besten Filmdokumentationen zum Thema.
Der Film ist noch bis zum 26. April in der ARTE Mediathek verfügbar, aber auch auf YouTube recherchierbar.
Er ist einer der längsten Kriege der Geschichte. Der Drogenkrieg begann 1971, als der damalige US-Präsident Richard Nixon erklärte: „Staatsfeind Nummer eins ist der Drogenmissbrauch.“ Damit begann ein weltweiter Krieg gegen die Drogen. Vor allem in Lateinamerika, obwohl die Drogen hauptsächlich in den USA und in Europa konsumiert werden. Der Krieg wurde dort geführt, wo die Rohstoffe wachsen, und nicht dort, wo das Drogenproblem besteht.
Doch dieser Krieg ist gescheitert: Drogen sind erhältlich wie eh und je, billiger als je zuvor. In den Transitländern des Drogenschmuggels und in den großen Märkten USA und Brasilien gibt es die meisten Tötungsdelikte. 47 der 50 gefährlichsten Städte der Welt liegen dort. Die Länder in Lateinamerika sind es leid, den Preis für ein Problem zu bezahlen, das nicht ihres ist. Diese Länder, sagen viele Politiker, seien nicht mehr bereit sind, diesen Krieg weiter zu kämpfen.
Deshalb hat die UN-Generalversammlung eine Sondersitzung zum weltweiten Drogenproblem einberufen. Ab dem 19. April 2016 in New York. In Deutschland und Frankreich mehren sich die Stimmen, die die vorwiegend repressive Politik in Frage stellen.
Die ehemalige Schweizer Bundespräsidentin Ruth Dreifuss, Mitglied der Weltkommission für Drogenpolitik, der auch der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan angehört, sagt, erklärtes Ziel sei, den Schwarzmarkt nicht nur einzudämmen, sondern ihn auszutrocknen. „Wir können den Drogenmarkt nicht in kriminellen Händen lassen.“
Diese Dokumentation dokumentiert diese neuen Wege aus dem Drogenkrieg und wurde in zehn Ländern gedreht: Großbritannien, Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, USA, Kolumbien, Bolivien und Mexiko.