Das Institut für Kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg bietet zwei sozialwissenschaftlich orientierte Masterstudiengänge an:
- den Masterstudiengang Internationale Kriminologie
- den Weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie
Vorläufer der beiden beschriebenen Masterstudiengänge am Institut für Kriminologische Sozialforschung (IKS) waren das sog. Aufbau- und Kontaktstudium Kriminologie (Dipl.-Krim.), das seit 1984 am Institut angeboten wurde. Auch wenn vereinzelt noch anders lautende Informationen im Internet zu finden sind, existieren diese Diplomstudiengänge nicht mehr.
Masterstudiengang Internationale Kriminologie (M.A. Int. Krim.)
Der zweijährige Masterstudiengang Internationale Kriminologie ist forschungsorientiert. Im Zentrum steht die Frage, wie kriminologisches Wissen und „kriminologische Tatsachen“ hergestellt und zu Programmen und Techniken der Regierung von Problemen werden, die uns als Terrorgefahr, Hasskriminalität oder Schutz kritischer Infrastrukturen begegnen. Studienziel ist es, diese Mechanismen der Wissensproduktion und Intervention unter Einsatz qualitativer wie quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung zu erforschen, sie kritisch zu reflektieren und in den öffentlichen Diskurs einbringen zu können.
Der Studiengang ist interdisziplinär im Schnittfeld zwischen Sozial- und Rechtswissenschaften angesiedelt. Studieninhalte orientieren sich an internationalen Debatten im Bereich der Critical Security Studies, Cultural Criminology, Social & Political Theory, Studies of Governmentality, Affect Theory, sowie der Wissenssoziologie.
Die Lehrangebote des Studiengangs umfassen Themen wie die „Politik der Geheimhaltung“, „Visualisierung von Unsicherheit“, „Faszinosum Gewalt“ „Gefährliche Räume“, „Border Criminologies“, „Radikalisierung von Öffentlichkeit“ oder das „Subjekt des Aufstands“. Foki der Betrachtung reichen von „Mikropolitiken“ sozialer Räume und Institutionen über staatliche und globale Interventionen bis hin zur Logik digitaler Formate.
Forschungen am Institut verorten sich vor allem in folgenden Feldern:
- Soziologie der Sicherheit in globaler Perspektive
- Vulnerabilität und entstehende Formen des Politischen
- Resilienz und Awareness als Zukunftsübungen des Sozialen
- Technologien der Wahrheit
- Rationalitäten des Rechts
- Sichtbarkeitsregime
- Soziotechnische Prognostik in sicherheitspolitischen Verfahren
- Urbane Konflikte und infrastrukturelle Perspektiven
- Affekt und Öffentlichkeit
Internationale Ausrichtung: Das Studium ist international ausgerichtet, sowohl im Themenangebot als auch in den Theorie- und Methodenbezügen. Auslandssemester sind im Rahmen unseres Curriculums vorgesehen und erwünscht. Ausgewählte Seminare finden auf Englisch statt. Mit unseren europäischen Partneruniversitäten finden im Semesterturnus die „Common Sessions“ statt: internationale Konferenzen, die sich vor allem an Studierende in der „kritischen Kriminologie“ richten. In der Vorlesungsreihe „Out of the Dark“ werden regelmäßig internationale WissenschaftlerInnen eingeladen, ihre Forschungen zu präsentieren.
Voraussetzung: Das Studium setzt einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem sozial- oder rechtswissenschaftlichen Fach oder einem anderen Fach voraus, auf dem der Masterstudiengang sinnvoll aufbauen kann. Auswahlkriterien sind Abschlussnote des Erststudiums, Motivationsschreiben, Englischkenntnisse.
Weiterführende Informationen zum Masterstudiengang Internationale Kriminologie sind auf der Seite des Studienbüros Sozialwissenschaften der Universität Hamburg verfügbar.
Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie (M.A. Krim.)
Der Weiterbildende Masterstudiengang Kriminologie richtet sich an Berufstätige aus kriminologisch einschlägigen Arbeitsfeldern. Studierende können in dem 3-semestrigen sozialwissenschaftlich ausgerichteten Studium berufsbegleitend den Titel „Master of Arts“ (M.A.) erlangen.
Durch die kompakte Studienorganisation und Lehre im sog. Blended-Learning-Verfahren (Kombination aus Präsenzlehre und E-Learning) lassen sich Berufstätigkeit und Studium gut vereinen.
Das Studium beginnt mit einer Einführungswoche und wird in zehn aufeinander folgenden Modulen durchgeführt. Die Module bestehen aus jeweils einem Wochenende Präsenzlehre in Hamburg und einer sich daran anschließenden 4-5-wöchigen Onlinephase.
Thematische Schwerpunkte des Studiums sind u.a. „Einführung in die Kriminologie“, „Theorien der Kriminologie“, Kriminologische Forschungsmethoden“, Strafrechtssoziologie“, „Kontrollprotokolle und Kriminalitätsfurcht“, „Policing“, „Strafjustiz/ -vollzug“ und „Alternative (Re)Aktionen“.
Das Studium beginnt jeweils zum Wintersemester und pro Jahrgang werden max. 30 Studierende zugelassen. Voraussetzung für eine Zulassung zum Weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie sind neben einem Hochschulabschluss (Diplom, Magister, Staatsexamen o.ä.) eine mindestens einjährige Berufserfahrung in einem kriminologisch einschlägigen Berufsfeld (Polizei, Justiz, Sozialarbeit etc.).
Weiterführende Informationen zum Weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie sind auf der Seite des Instituts für Kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg sowie auf den Seiten des Instituts für Weiterbildung e.V. an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg verfügbar.
Kriminologiestudium in Hamburg – die beiden Studiengänge im Überblick
Masterstudiengang Internationale Kriminologie | Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie | |
---|---|---|
Abschluss | Master of Arts (M.A.) | Master of Arts (M.A.) |
Zulassung | jeweils zum Wintersemester | jeweils zum Wintersemester |
Regelstudienzeit | vier Semester | zwei Semester (plus ein Semester zur Anfertigung der Abschlussarbeit) |
Art des Studiums | Präsenzstudium an der Universität Hamburg | berufsbegleitend; Präsenztermine (Wochenende) + online-gestützte Lehre |
Akkreditierung | ACQUIN | ACQUIN |
Kosten/ Gebühren* | Semesterbeitrag (313 Euro) [Stand: Sommersemester 2017] | einmalig zu zahlende Teilnahmegbühr (3.370 Euro) und Semesterbeitrag (305 Euro)[Stand: Sommersemester 2015] pro Semester |
Voraussetzung/ Zielgruppe | abgeschlossenes Hochschulstudium (B.A., Diplom, Staatsexamen, FH o.ä.), vorherige Beschäftigung mit kriminologisch einschlägigen Themen, Nachweis über gute Englischkenntnisse | abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom, Magister, Staatsexamen, FH o.ä., aber mindestens 8 Semester entsprechend 240 LP), mindestens einjährige Berufserfahrung in einem kriminologisch einschlägigen Berufsfeld (Polizei, Justiz, Sozialarbeit etc.) |
Bewerbung | 1. Juni – 15. Juli (Ausschlussfrist) | 1. November – 1. Juli (Ausschlussfrist) |
Flyer | Flyer zum M.A. Internationale Kriminologie | |
Kontakt/ weiterführende Informationen | Universität Hamburg Institut für Kriminologische Sozialforschung Allende-Platz 1 20146 Hamburg Tel: 040/42838-3329 Fax: 040/42838-2328 Internet: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/ueber-den-fachbereich/fachgebiete/fachgebiet-kriminologie.html |
*) Die Höhe der Gebühren entspricht dem aktuellen Stand (Sommersemester 2017) und kann sich in den folgenden Semestern ändern.
[zuletzt aktualisiert: Mai 2017, alle Angaben ohne Gewähr]