Konzentrationslager im Nationalsozialismus
In der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 errichteten die Nationalsozialisten in ihrem Herrschaftsbereich ein engmaschiges System von Konzentrationslagern zur Stabilisierung ihrer Macht. Die Konzentrationslager bildeten ein wesentliches Element der nationalsozialistischen Ideologie in ihrer realen Umsetzung und entfalteten ihre Kraft als hochwirksames Macht- und Herrschaftsinstrument. Ebenso wie die Errichtung von Ghettos dienten die Konzentrationslager den Nationalsozialisten als Orte zur Internierung und Vernichtung von Juden, politischen Gegnern und Oppositionellen, Sinti und Roma, Behinderten, Homosexuellen und sogenannten Asozialen. In den Konzentrationslagern waren während des Nazi-Regimes zwischen 1,6 und 3,5 Millionen Häftlinge interniert, von denen ca. 800.000 bis 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden.1 Um nur einige Konzentrationslager namentlich zu nennen, folgt eine kurze Aufzählung: Auschwitz, Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau, Neuengamme, Sachsenhausen.
Alltag in den Konzentrationslagern
In den Konzentrationslagern entstand ein Lageralltag, der durch hierarchische Strukturen (die sogenannte Lagerhierarchie), festgelegte Regeln und Normen, spezifische Kommunikationsformen, Wertesysteme und Verhaltensweisen geprägt war. Lagerordnungen, in denen die Befugnisse des SS-Wachpersonals und die Pflichten der Häftlinge schriftlich festgehalten waren, bildeten die grundlegenden Regeln für das Leben in den Konzentrationslagern. Außerdem erfüllten die Lagerordnungen die Funktion die Handlungen des SS-Wachpersonals in gewissem Maße juristisch abzusichern. Neben der Verhinderung der Flucht von Häftlingen intendierten die verantwortlichen Leiter der Konzentrationslager mit der Erlassung der genannten Ordnungen vor allem die allumfassende Einschüchterung der Häftlinge. „Die Haft war de facto nicht durch den Vollzug normierter und systematisierter Vorschriften geprägt, sondern durch Unberechenbarkeit, Unwägbarkeiten und Willkür. Der Versuch der Normierung des Strafsystems kehrte sich in der Realität des Konzentrationslagers um und wurde zu einem zusätzlichen Instrument des Terrors.“2
Trotz der Unterschiedlichkeit des Lageralltags in den verschiedenen Konzentrationslagern können einige allgemeine typische Strukturmerkmale benannt werden. Die Ankunft von Deportationszügen und damit die Einlieferung von neuen Häftlingen wurden von dem SS-Wachpersonal als Wendepunkt vom ehemals normalen Leben zum jetzigen Lagerleben inszeniert. Jeglicher Ansatz von Widerstand gegen die Haft sollte durch Brutalität, Schikane und Demütigung durch das SS-Wachpersonal im Keim erstickt werden. Die allumfassende Degradierung der Häftlinge in den Konzentrationslagern war als grundsätzliches Ziel in der nationalsozialistischen Ideologie verankert. Diese Degradierung wurde von dem SS-Wachpersonal während der Einlieferungssituation exemplarisch durch permanente Gewaltanwendung, Selektion und Trennung von Männern und Frauen mit Kindern, Verlust der mitgebrachten Habseligkeiten, Verlust der eigenen Kleidung, Rasur der Haare und Tätowierung der Häftlingsnummern demonstriert.
Die sanitären und hygienischen Zustände in den Konzentrationslagern waren katastrophal und die Schlafräume waren überbelegt. Die Verpflegung war qualitativ und quantitativ so ungenügend, dass sie kaum zum Überleben ausreichte. Die Häftlingskleidung war extrem unzureichend, schmerzhaft spürbar vor allem in den Wintermonaten. Eine medizinische Versorgung für die Häftlinge war im Grunde kaum vorhanden oder sehr mangelhaft. In medizinischen Belangen mussten sich die Häftlinge dementsprechend oft selber oder untereinander helfen. Der Tagesablauf in den Konzentrationslagern war streng geregelt und ließ kaum Freizeit zu. Zwangsarbeit gehörte zum Leben in den Konzentrationslagern, unterteilt in Arbeit im täglichen Lagerbetrieb (zum Beispiel in der Küche, Wäscherei, Reinigung von Diensträumen des SS-Wachpersonals) und in Arbeit außerhalb des Lagers bei Privatunternehmen oder öffentlichen Stellen (zum Beispiel in der Landwirtschaft oder beim Straßenbau). „Neben den unzureichenden Lebensbedingungen, dem streng reglementierten Tagesablauf und der aufreibenden Zwangsarbeit bestimmten übersteigerte militärische Prinzipien sowie eine entwürdigende und terrorisierende Behandlung der Gefangenen den Lageralltag.“3
Besondere Bedeutung im alltäglichen Leben der Häftlinge kam der Klassifizierung in Kategorien unterschiedlicher Rangfolge durch die einweisenden NS-Behörden zu. Zu diesen Kategorien gehörten beispielsweise ›Jude‹, ›Politischer Gefangener‹ oder ›Homosexueller‹. Diese Kategorien wurden durch den expliziten Befehl verbindlich in den Alltag integriert entsprechende Kennzeichen, die verschiedenfarbigen Winkel aus Stoff, sichtbar auf der Häftlingskleidung aufgenäht zu tragen. Die Erfassungskriterien der Kategorien basierten auf der nationalsozialistischen Ideologie. Anhand dieser Klassifizierung erfolgte die externe Etablierung einer hierarchischen Struktur innerhalb der Häftlingsgemeinschaft, die als Lagerhierarchie bezeichnet wurde. „Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kategorie oder Gruppe markierte in der Regel das Feld, innerhalb dessen Grenzen ein einzelner Gefangener im Lager agieren konnte.“4
Musik in den Konzentrationslagern
Grundsätzlich „(…) gehörte die Funktionalisierung von Musik zur Inszenierung von eigener Macht und fremder Unterdrückung zum Alltagsgeschäft nationalsozialistischer Machterhaltungsstrategien.“5
Im Alltag der Konzentrationslager hatte Musik einen festen Platz, wobei „(…) das Musizieren geradezu zwangsläufig zu einem konstitutiven Bestandteil der täglichen Lagerroutine“6 wurde und zur Gewährleistung eines reibungslosen Ablaufes in den Konzentrationslagern beitrug.7 Das Musizieren in Konzentrationslagern in den Häftlingsorchestern war Teil der Zwangsarbeit, zu deren Verrichtung die Häftlinge gezwungen wurden; in diesem Kontext lässt sich von musikalischer Zwangsarbeit sprechen.
Bedeutend ist, dass sich nicht pauschal von der Musik in Konzentrationslagern sprechen lässt. Musik wurde an unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, für verschiedene Zuhörer, mit unterschiedlichem Repertoire und mit völlig verschiedenen Absichten in den verschiedenen Konzentrationslagern gespielt.8 Diese Tatsache berücksichtigend werden im Folgenden einige Situationen exemplarisch dargestellt, zu denen Musik in Konzentrationslagern gespielt wurde und es wird der Frage nachgegangen, welche Funktionen Musik für die Häftlinge und für das SS-Wachpersonal gehabt haben könnte.
Ausmarsch und Rückkehr der Arbeitskolonnen zur Zwangsarbeit
Das Tor der Konzentrationslager war ein bedeutungsvoller Ort für die Häftlinge und das SS-Wachpersonal. Die Häftlingskolonnen, die zur Zwangsarbeit außerhalb der Lager eingeteilt waren, passierten das Lagertor zweimal täglich in ritualisierter Weise im Gleichschritt, während das SS-Wachpersonal die Häftlinge abzählte. „Besonders die erschöpften, aus dem Takt geratenen Häftlinge wurden schikaniert, geschlagen oder getötet, da die SS das Tor als eine öffentliche Stätte der Marter benutzten.“9
In der Nähe des Lagertores platziert, spielten die Häftlingsorchester von den SS-Lagerkommandanten ausgesuchte Marschmusik zum morgendlichen Ausmarsch und zur abendlichen Rückkehr der Arbeitskolonnen. Die Marschmusik begleitete jegliche Vorkommnisse, die sich am Lagertor ereigneten und untermalte somit die Gewaltexzesse des SS-Wachpersonals gegenüber den Häftlingen musikalisch.
In der Literatur ist die Funktion der Marschmusik am Lagertor umstritten. Das SS-Wachpersonal mag durch den Einsatz der schneidigen Marschmusik am Lagertor die Absicht verfolgt haben, durch den einprägsamen Rhythmus den geschwächten Häftlingen den befohlenen Gleichschritt zu erleichtern, um so die lagerinterne Disziplin aufrechtzuerhalten. Ein überlebender Musiker des Häftlingsorchesters in Auschwitz schildert in diesem Kontext, dass fröhliche und schwungvolle Märsche gespielt wurden, deren Aufgabe es war „(…) zur Arbeit und zur ›Lebenslust‹ anzuregen, gemäß dem Motto des Lagers: „Arbeit macht frei (…)“.10 Die von den SS-Lagerkommandanten gewählte Marschmusik zeigte außerdem Parallelen zur Militärmusik. Militärmusik soll Soldaten grundsätzlich auf den Kampf und das bevorstehende Töten einschwören und ihre moralische Hemmschwelle senken. Demnach wäre die Marschmusik der Häftlingsorchester als Begleitmusik des SS-Wachpersonals beim Töten der schwachen Häftlinge am Lagertor gedacht gewesen. Somit schuf die Marschmusik der Häftlingsorchester in der Kulisse des Lagertores eine Atmosphäre in der das SS-Wachpersonal seine Macht und die Ohnmacht der Häftlinge inszenierte.11
Empfangszeremonien bei der Ankunft von Deportationszügen
Unter denselben Umständen, wie sie im vorangegangenen Abschnitt geschildert wurden, fanden am Tor der Konzentrationslager Empfangszeremonien statt, wenn Deportationszüge in den Konzentrationslagern ankamen. Kurz vor der Ankunft der Deportationszüge bezog das SS-Wachpersonal seine Posten am Tor der Konzentrationslager, ebenso wie der diensthabende NS-Arzt, der die Selektionen der Neuankömmlinge vornahm. Bei diesen Selektionen wurde innerhalb von Sekundenbruchteilen entschieden, welche Menschen in die Baracken und welche Menschen unmittelbar in die Gaskammern der Konzentrationslager geschickt wurden. Die Neuankömmlinge mussten sich nach dem Ausstieg aus den Deportationszügen in Reihen aufstellen, wobei die Männer von den Frauen mit Kindern getrennt wurden. Unter den Neuankömmlingen herrschte Angst, Verzweiflung und Ratlosigkeit.
Auch während der Einlieferungszeremonien waren die Häftlingsorchester an den Lagertoren platziert und mussten meist heitere und fröhliche Unterhaltungsmusik, wie zum Beispiel deutsche Schlager spielen. So wurde die Musik zum Instrument des ausgefeilten Täuschungsmanövers des SS-Wachpersonals, da sie die Panik unter den Neuankömmlingen eindämmen und einen reibungslosen und kontrollierten Ablauf bei der Einlieferung gewährleisten sollte. Die Musik wurde als Ablenkung von der Realität eingesetzt und um „(…) die Opfer in Sicherheit zu wiegen, um sie ohne Zwischenfälle bis zu den Gaskammern führen zu können.“12
Lagerinterne Konzerte
In den Konzentrationslagern fanden Konzerte statt, die in erster Linie für die ranghöheren SS-Angehörigen und das SS-Wachpersonal inszeniert wurden, aber teilweise auch den Häftlingen zugänglich waren.13 Das Repertoire bei diesen Konzerten umfasste meist klassische Werke und Opern- und Operettenmelodien, aber auch leichte Unterhaltungsmusik.
Jedoch ähnelte die Form dieser Konzerte kaum dem alltäglichen Verständnis eines Konzertes, denn das Musizieren in diesem Rahmen war ein Akt des Zwanges. Das normalerweise von Komponisten verwendete Repertoire an Instrumenten für klassische Musik stand den Musikern in den Konzentrationslagern nur bedingt zur Verfügung, so dass viele Musikstücke für die vor Ort vorhandenen Instrumente neu orchestriert werden mussten. Während der Konzerte musizierten die Häftlingsorchester meist in Baracken oder unter freiem Himmel, die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten und Notenständern war dürftig, das Publikum bestand aus Tätern und Opfern.
Der Besuch der Konzerte gehörte für das SS-Wachpersonal und die ranghöheren SS-Angehörigen zur ihrer Freizeitgestaltung und sollte ihnen Abwechslung und Zerstreuung bieten. Die Häftlinge, die die Konzerte besuchen durften, sollten durch die Musik emotional stabilisiert und zu höherer Arbeitsleistung angetrieben werden.
Privatvorstellungen für hochrangige SS-Angehörige
In der wissenschaftlichen Literatur und in Biographien Überlebender wird immer wieder geschildert, dass einige meist hochrangige SS-Angehörige Musikliebhaber und -kenner waren, die die Häftlingsorchester zu musikalischen Privatzwecken nutzten.14 Josef Kramer, der Lagerkommandant des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und Josef Mengele, der Lagerarzt des Konzentrationslagers Auschwitz sind hier als Beispiele zu nennen.
Grundsätzlich mussten die Häftlingsorchester den hochrangigen SS-Angehörigen zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung stehen. Häufig ordneten einzelne hochrangige SS-Angehörige an, dass die Häftlingsorchester ihre Lieblingsmusikstücke einüben sollten und ihnen diese dann in privaten Vorstellungen so oft sie es befahlen vorzutragen hatten. Dies diente den hochrangigen SS-Angehörigen als Entspannung nach getaner Arbeit und als Amüsement im Lageralltag.15
Folter und Mord durch das SS-Wachpersonal
„Damit die Schmerzensschreie bei den Verhören übertönt werden, spielen sie Musik vom Grammophon. Das Lied „Nur ein Mädel gibt es auf der Welt“ dröhnt fast Tag und Nacht aus dem Lautsprecher. Und wenn die Musik aussetzt, hört man das Schreien (…).“16
Musik als Begleitung für Folter und Mord war in den Konzentrationslagern und den Ghettos alltägliche Praxis. Selbst auf dem Weg in die Gaskammern wurden die Menschen mit Musik begleitet. Ein überlebender Musiker des Häftlingsorchesters in Auschwitz schreibt: „Eingelullt durch unsere Sirenen-Musik marschieren die Menschenmassen geradezu friedlich zur Hinrichtung.“17 Auch bekam das Häftlingsorchester in Auschwitz den Befehl im Bereich der Krematorien Musik zu spielen „(…) um diejenigen zu unterhalten, die die anderen vergasen.“18
Zusammenfassung
Anhand der oben dargestellten Situationen lässt sich ablesen, auf was für vielfältige und unterschiedliche Art und Weise Musik in den Alltag von Konzentrationslagern eingebunden war. Wie bereits erwähnt, stellen die hier genannten Situationen nur einen exemplarischen Ausschnitt aus einer Vielzahl von Beispielen dar, in denen Musik in Konzentrationslagern gespielt wurde und dienen in diesem Zusammenhang zur Illustration der vielfältigen musikalischen Zwangsarbeit der Häftlinge.
Musik und das Musizieren in Konzentrationslagern diente nicht dem Selbstzweck der schaffenden Kunst19, sondern erfüllte stattdessen konkrete Funktionen.
Obwohl die Mitgliedschaft in Häftlingsorchestern nicht dem freien Willen der Häftlinge entsprang, sondern vielmehr unter den Begriff ›musikalische Zwangsarbeit‹ zu fassen ist, bemühten sich die Häftlinge häufig selbst um die Aufnahme in die Häftlingsorchester. Mit der Mitgliedschaft in einem Häftlingsorchester gingen einige, wenn auch minimale Verbesserungen der Lebensumstände im Lageralltag einher. Als Musiker im Häftlingsorchester nahmen die Häftlinge eine höhere Stellung in der Lagerhierarchie ein, wodurch sie etwas größere und auch qualitativ etwas bessere Essensrationen als die meisten anderen Häftlinge bekamen. Auch die hygienischen Umstände waren besser, was man beispielsweise an dem Befehl für die Musikerinnen in Auschwitz ›täglich zu duschen‹ ablesen konnte.20 Die Entscheidung einiger SS-Lagerkommandanten „(…) die Musiker zu etwas leichterer Arbeit zu schicken, so daß ihnen die Elastizität der Finger und Hände erhalten blieb, was einen besseren Klang und rhythmischeres Skandieren der Märsche gewährleistete“21, erwies sich für die Musiker oftmals als Grund für ihr Überleben. Viele andere Häftlinge kamen durch die schwere körperliche Zwangsarbeit und die andauernde Mangelernährung in den Konzentrationslagern ums Leben. Zwar erhofften sich die Musiker einen gewissen, wenn auch sehr fragilen Schutz durch ihren Status, jedoch war das Überleben in den Konzentrationslagern trotz allem ungewiss. „Die Musiker erkranken weiterhin, gehen in den Krankenbau, in die Gaskammer (…).“22
Das alltägliche Leben der Häftlinge in den Konzentrationslagern war geprägt von ständiger Lebensgefahr. Die Meinungen über die Bedeutung von Musik für die Häftlinge gehen im wissenschaftlichen Diskurs auseinander. Einerseits wird konstatiert, dass die Musik den Häftlingen Mut zum Überleben gegeben hätte und dass die Musik für die Häftlinge „(…) zum Kristallisationspunkt der Möglichkeit eigenen sinnvollen Handelns geworden (…)“23 sein könnte. Andererseits wird festgehalten, dass die Musik in den Konzentrationslagern die Häftlinge demoralisierte und damit zu ihrem früheren Ende beigetragen haben könnte.24
Das SS-Wachpersonal setzte Musik gezielt ein, „um die Häftlinge zu disziplinieren und indoktrinieren, um sie zusätzlich zu quälen, zu demoralisieren, zu verhöhnen und psychisch zu unterdrücken, verfolgte damit aber auch (…) propagandistische Ziele.“25 Die Musik diente außerdem dem SS-Wachpersonal als eine Möglichkeit ihre Arbeit in den Konzentrationslagern auszublenden, zur entspannenden Freizeitgestaltung und zum Amüsement.
So vielfältig und unterschiedlich die Funktionen von Musik in Konzentrationslagern für die Häftlinge und das SS-Wachpersonal auch gewesen sind, so lässt sich doch grundsätzlich festhalten, dass die besonderen musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Häftlinge in den Häftlingsorchestern für die nationalsozialistische Vernichtungsmaschinerie missbraucht wurden. Die Musik wurde in der NS-Zeit zum Element der ausgefeilten Täuschungsmanöver der NS-Ideologen gegenüber den Häftlingen in den Konzentrationslagern selbst, der deutschen Bevölkerung und der gesamten Welt.
Literaturverzeichnis
- Fackler, Guido (2000): »Des Lagers Stimme« – Musik im KZ. Alltag und Häftlingskultur in den Konzentrationslagern 1933 bis 1936, Edition Temmen: Bremen
- Fénelon, Fania (1980): Das Mädchenorchester in Auschwitz, Röderberg-Verlag: Frankfurt am Main
- Knapp, Gabriele (1996): Das Frauenorchester in Auschwitz. Musikalische Zwangsarbeit und ihre Bewältigung, Von Bockel Verlag: Hamburg
- Kuna, Milan (1993): Musik an der Grenze des Lebens, Zweitausendeins: Frankfurt am Main
- Laks, Szymon (1998): Musik in Auschwitz, Droste Verlag GmbH: Düsseldorf
- Zsolt, Ágnes (2012): Das rote Fahrrad, Nischen V
Fackler (2000), S. 53 ↩
Fackler (2000), S. 89 ↩
Fackler (2000), S. 94 ↩
Fackler (2000), S. 100 ↩
Knapp (1996), S. 10 ↩
Fackler (2000), S. 9 ↩
Knapp (1996), S. 10 ↩
Kuna (1993), S. 351 ↩
Knapp (1996), S. 111 ↩
Laks (1998), S. 15 ↩
Knapp (1996), S. 112 ff ↩
Knapp (1996), S. 121 ↩
Laks (1998), S. 64 ↩
Laks (1998), S. 77ff ↩
Knapp (1996), S. 131f ↩
Zsolt (2012), S. 121 ↩
Laks (1998), S. 92 ↩
Laks (1998), S. 132 ↩
Kuna (1993), S. 352 ↩
Fénelon (1980), S. 38f ↩
Laks (1998), S. 73 ↩
Laks (1998), S. 53 ↩
Kuna (1993), S. 351 ↩
Laks (1998), S. 16 ↩
Fackler (2000), S. 123 ↩