Das Sexualstrafrecht soll anlässlich der Affäre Edathy schon wieder verschärft werden. Fachleute aus der Wissenschaft sind der Ansicht: das wird mehr schaden als nützen. Eine Unterstützung dieser Stellungnahme ist möglich und erwünscht per Mail an den Initiator Michael Stiels-Glenn: msg.kriminologie@gmail.com
Da es sich um eine Stellungnahme aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und aus der Praxis der Tätertherapie handelt, die sich an die Fachwelt wendet, sind unterstützende Stellungnahmen von Betroffenen zwar erwünscht, werden aber nicht in der Liste der Unterzeichner geführt. Hier der volle Wortlaut der Stellungnahme:
Die Affäre Edathy und die Folgen – eine gemeinsame Stellungnahme von Strafrechtlern, Kriminologen forensischen Psychiatern und Psychotherapeuten
1. Mediale Vorverurteilung
Sebastian Edathy hat legale Nacktfotos von Jungen gekauft. Der fundamentale Rechtsgrundsatz: „Keine Strafe ohne Gesetz“ hat die mediale Vorverurteilung nicht verhindert. Und die Unschuldsvermutung hat Strafverfolgungsbehörden nicht daran gehindert, voreilig Informationen an die Medien zu geben.
2. Ruf nach Ausweitung der Gesetze
Stattdessen werden jetzt Forderungen zur Ausweitung des StGB laut, wodurch Nacktfotos von Kindern zur Kinderpornographie hochgestuft werden sollen. Euphemistisch wird dies als „Schließen von Schutz- und Gesetzeslücken“ bezeichnet.
3. Folgen medialer Skandalisierung
Die mediale Skandalisierung zeigt Folgen: Polizei, Justiz, Vollstreckungsorgane und Psycho-Fachleute achten heute mehr auf das Medienecho als auf fachliche Arbeit. Bei Sexualdelikten kommt es längst nicht mehr auf Zahlen oder Steigerungsraten an; jeder Einzelfall wird ikonisiert.
4. Notwendigkeit interdisziplinärer Arbeit
Der Diskurs „über den sexuellen Missbrauch von Kindern“ ist weit über sein Ziel hinausgeschossen. Deshalb ist eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit diesem Diskurs erforderlich. Ideologisierte Verallgemeinerungen machen die Lage von Geschädigten nicht besser; ihr Leid ernst zu nehmen bedeutet Geschädigte und Täter zu behandeln.
5. Fatales Schweigen der Experten
Die Risikogesellschaft ist auf Experten angewiesen: wenn diese versagen, werden Bürger unkalkulierbaren Gefahren ausgesetzt. Viele Experten verstummen aus Angst vor dem Verlust beruflicher und privater Reputation, vor öffentlichen und vor medialen Vorwürfen, man nehme das Leid der Opfer nicht ernst oder wolle Täter schützen. Mit diesem Schweigen wird der erregte Diskurs über Sexualdelikte immer mächtiger.
6. Gefahr einer Kriminalisierung der Jugendsexualität
Es steht zu befürchten, dass die gesamte Jugendsexualität durch öffentliche Skandalisierung und drohende Strafverfolgung kriminalisiert wird. Pädagogen in Heimen wissen nicht mehr, wie sie auf Fragen und Anliegen von Kinder- und Jugendlichen zu (einvernehmlicher) Sexualität reagieren dürfen. Groß ist die Furcht vor Medien und vor Konsequenzen durch Aufsichtsbehörden und Jugendämter. Allein der Begriff „Sexualpädagogik“ löst Assoziationen zu Heimskandalen der jüngeren Vergangenheit aus. Das behindert jede fachliche Debatte über den rechtlichen Auftrag, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern – und dabei auch ihre Sexualität zu berücksichtigen.
7. Weitere Verschärfungen des Strafrechts sind deshalb nicht hilfreich.
Erstunterzeichner:
Prof. Dr. Lorenz Böllinger, Universität Bremen
Prof. Dr. Edith Burger, FH Bielefeld
Prof. Dr. Ulrike Busch, FH Merseburg
Prof. i. R. Dr. Johannes Feest, Universität Bremen
Prof. Dr. Thomas Feltes, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Monika Frommel, Kiel
Dr. Gernot Hahn, Erlangen
Prof. Dr. Daniela Klimke, Bremen
Dr. Ulrich Kobbé, Lippstadt
Dr. Reinhard Kreissl, Soziologe&Kriminologe, Wien
Dipl. Päd. Reiner Kulessa KJPT, Gelsenkirchen
Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Helmut Kury
Prof. Dr. Rüdiger Lautmann, Jurist&Soziologe, Berlin
Dipl. Päd. Werner Meyer-Deters, Bochum
Prof. Dr. Norbert Nedopil, LMU München
Dr. habil. Helmut Pollähne, Bremen
Prof. Dr. Joachim Renzikowski, Halle
Prof. Dr. Dr. Fritz Sack, Hamburg
Prof. Dr. Sebastian Scheerer, Soziologe&Kriminologe, Hamburg
Prof. Dr. Udo Schuklenk, Queen´s University Kingston, Ontario, Canada
PD Dr. habil. Kurt Seikowski, Universität Leipzig
Prof. Dr. habil. Kurt Starke, Leipzig
Michael Stiels-Glenn, MA, MSc, Recklinghausen
Dr. Harald Stumpe, FH Merseburg
Christoph Willms, Kriminologe, Köln
Prof. Dr. Norbert Zillich, HSZG Görlitz/Zittau
Unterschriften bzw. Zustimmungserklärungen bitte an die Mailadresse
Clemens M. Hürten schreibt
Ich stimme der Erklärung „Keine weiteren Verschärfungen im Sexualstrafrecht” voll zu! Und ich möchte Sie meine Gründe wissen lassen.
1.) Ich arbeite als Heilpraktiker der Psychotherapie. In Beratung und Therapie geht es immer um die Gefühle der Menschen. Die meisten meiner Klienten stehen unzureichend in Verbindung mit ihren Gefühlen und parallel dazu auch unzureichend in konstruktiver, freundschaftlicher Verbidnung zu ihren Körpern. Die heutzutage Scheu vor jeglicher Form der Nacktheit fördert die innere Zerrissenheit und Abgetrenntheit der Menschen und führt zu kompensatorischen Bewältigungsstrategien, mit denen sie dann oft pathologisch auffallen. (Bestes Beispiel ist der Zusammenhang zwischen katholischen Sexual-Vorstellungen, dem Zöllibat und der kirchlichen, sexuellen Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen.)
Eine gesunde Einstellung zum eigenen Körper, zur Nacktheit ist die Voraussetzung für eine gesunde Selbstwahrnehmung, einen gesunden Selbstwert und eine natürliche Sexualität. Die seit Jahren zu beobachtende Tendenz, sowohl gesetzlich als auch durch normative Meinungsmache (Medien) die natürlichen Freiräume immer mehr einzuengen, halte ich für eine verhängnisvolle und psychoptahogene Entwicklung.
2.) Bei Herrn Edathy haben wir erlebt, wie leicht in dem heutigen Klima betreffend Körperlichkeit, natürlicher Nacktheit und Sexualität jedermann trotz juristischer Unschuld in seiner wirtschaftlichen Existenz und in seinem persönlichen Ansehen vollständig ruiniert werden kann. Die Drahtzieher für die beabsichtigten neuen gesetzlichen Regelungen schaffen meiner Meinung nach bewusst und in voller Absicht eine immer unheimlichere und diffusere latente Bedrohungssituation. Diese erzeugt massive Angst und zwingt die Menschen zu selbstzensorischem Verhalten, das den normativen Vorgaben immer mehr entspricht. Dieses Klima der Angst ist identisch mit demjenigen unter Diktaturen und Willkür-Regimen!
3.) Die beiden vorbeschriebenen Einflüsse fördern psychische Probleme jeder Art. Da ich als Berater und Therapeut an der Seite der Menschen stehe und sie bei befreienden, selbstverwirklichenden Entwicklungen begleite, gibt es für mich konsequenter Weise nur die Möglichkeit, den unterdrückerischen Kräften in unserer Gesellschaft und Politik nach besten Kräften entgegen zu treten. Und deshalb nehme ich mir die Zeit, meinen langen Kommentar hier einzustellen und stehe dafür mit meinem Namen!
Clemens M. Hürten – Lebenslust jetzt! – Rottweil
Manoel Mooren schreibt
Sehr geehrter Herr Stiels-Glenn, sehr geehrte Damen und Herren,
…
Zum Thema:
Ich beschaeftige mich seit mittlerweile gut vierzig Jahren mit den Themenfeldern ‚Paedophilie‘, ‚Hebephilie‘ und ‚Ephebophilie‘, da ich persoenlich betroffen bin und mir – um sowohl mit mir selber wie auch mit der mich umgebenden Gesellschaft umgehen zu koennen – gar nichts Anderes uebrig blieb, als mich umfassend mit diesen Themen zu befassen.
Was ist nachpruefbarer Fakt?
– Der Begriff ‚Paedophilie‘ existiert erst seit Krafft-Ebing’s ‚Psychopathia sexualis‘ (1886) als ein, bestimmtes menschliches Verhalten pathologisierender, Begriff.
– erst seit etwa Anfang bis Mitte der 80ger Jahre wird – auf feststellbar progressive Weise – der Begriff ‚Paedophilie‘ medial nennenswert bewirtschaftet.
– seit den diesbezueglichen Anfaengen der medialen Bewirtschaftung des Phaenomens werden…
a. …die Begriffe ‚Paedophilie‘ und ‚Kindesmissbrauch‘ von den Medien synonym behandelt. Das hat zur Folge, dass die Individuen, die die Gesellschaft bilden und sich – ausser es stehen dezidierte Gruende fuer einen fachlich-sachlichen Umgang mit der Thematik an – i.a.R. ueber die Medien ‚weiterbilden‘, regelhaft nicht zwischen ‚Paedophilie‘ und ‚Kindesmissbrauch‘ differenzieren koennen. Hier hat also eine bewusste Manipulation (denn der Journalist recherchiert ja ‚gruendlich‘ und muss daher informiert sein) des Publikums stattgefunden.
b. …die unterschiedliches Verhalten beschreibenden Begriffe ‚Paedophilie‘, ‚Hebephilie‘ und ‚Ephebophilie‘ von den Medien unter dem Begriff ‚Paedophilie‘ zusammengefasst und seither vom Publikum auch als ein singulaeres Phaenomen betrachtet. Auch hier hat eine Manipulation des Publikums durch bewusste Desinformation stattgefunden.
c. …vom Umstand betroffene Menschen – voellig unabhaengig davon, ob sie strafrechtlich in Erscheinung getreten sind oder nicht – allein auf Grund ihres ‚Soseins‘ sowohl pathologisiert, wie aber vor Allem pauschal kriminalisiert und…
d. …in Folge einer durch die mediale ‚Berichterstattung‘, und deren dortselbst permanent untergebrachte grundsaetzliche Negativwertung, Definition von dem, was moralisch sei und was nicht, permanent und umfassend moralisch verurteilt und disqualifiziert.
Als Ergebnis haben wir…
– …eine staendig wachsende Angst sogenannter ’normaler‘ Menschen vor dem nur sehr schwammig bewussten Phaenomen ‚Paedophilie‘ – vor Allem aber vor dem paedophilen Menschen.
– …eine sich permanent verschaerfende Gesetzgebung aller einen moeglichen Kindesmissbrauch betreffenden Gesetze, was mittlerweile bereits dazu gefuehrt hat, dass ‚im Zweifel‘ durch die ‚SV‘ ein mit den entsprechenden Gesetzen in Konflikt geratener Mensch haerter bestraft werden kann und auch wird als ein zu verurteilender Moerder.
– …eine voellige Ausblendung sowohl durch die Medien wie auch in Folge durch das Publikum der Tatsache, dass ein weitaus groesserer Anteil durch die Gesetzte definierten stattfindenden Kindesmissbrauchs durch ’normale‘ Menschen veruebt wird und nicht durch paedophile Menschen. Auch dies eine aktive Manipulation des Publikums durch die Medien!
– eine sich staendig steigernde Paranoia nicht nur unter den paedophilen Menschen unserer Gesellschaft (unter denen ist Angst mittlerweile ein permanenter Zustand!), sondern mehr und mehr auch unter vor Allem den ’normalen‘ Maennern der Gesellschaft sowie deren Lebenspartnern…und auch den Eltern bereits aelterer Kinder – auch eine moegliche Paedophilie ihrer eigenen Kinder betreffend. Die naemlich sind sich ganz und gar nicht mehr sicher einerseits hinsichtlich der Motive als seiende oder werdende Familienvaeter bezueglich ihres Umgangs mit den eigenen Kindern, andererseits ihrer Motive bezueglich einer geplanten Berufswahl, insofern die einen Kontakt mit Kindern und/oder Heranwachsenden in Folge ueblich macht…und zum Dritten sind sie sich immer unsicherer, was eine Beurteilung ihres Verhaltens durch beobachtende Dritte angeht.
– eine permanent steigende Kriminalisierung des durchaus wesensgerechten sexuellen Verhaltens heranwachsender Jugendlicher! Das duerfte – wenn man’s recht betrachtet – die gemeinste und bigottest selbstgerechte Massnahme des ‚moralischen‘ erwachsenen Menschen sein, die er ihnen anzutun in der Lage ist!
Das – wuerde ich mal sagen wollen – ist ganz gewiss kein gesundes Verhalten und Selbstempfinden in der Gemeinschaft einer Gesellschaft!
Die bereits beobachtbaren Folgen:
– nur noch unter zwei Prozent aller Grundschullehrer in Deutschland sind maennlichen Geschlechts…
– …weitaus weniger Maenner noch entscheiden sich fuer den Beruf eines Kindergaertners.
– im gesamten sozialen Berufsfeld, in dem Umgang mit Kindern und Heranwachsenden ueblich ist, sieht es aehnlich aus.
Das ist nachvollziehbar! Welcher Mann, der rationaler Ueberlegung maechtig ist, entscheidet sich fuer einen Beruf, in dem ihn allein schon sein Interesse fuer diesen Beruf verdaechtig macht und an den Rand der absehbaren Kriminalisierung bringt?
– Sowohl taetige Psychologen, Psychiater, Psychotherapeuten, Sozialbedienstete, Anwaelte, vor Allem Journalisten, aber auch Richter, Staatsanwaelte, und nahezu durchgaengig alle Politiker sprechen, wenn sie ‚Kindesmissbrauch‘ meinen von ‚Paedophilie‘! Damit erzeugen sie in der Gesellschaft den Anschein einer legitimen, korrekten Begriffsnutzung, wo tatsaechlich mit jeder entsprechenden Benennung bzw. Nutzung des Begriffs eine Diffamierung, Abwertung, Kriminalisierung, moralische Abwertung…mithin eine aktive Denunzierung und Verleumdung eines paedophil, hebephil oder ephebophil empfindenden Menschen – vor Allem und gerade wenn er, was bei den Allermeisten der Fall ist, sich keines Gesetzesbruches schuldig gemacht hat – stattfindet.
Erinnern wir uns an die allgemein angenommenen Anteile paedophil empfindender Menschen in der Gesellschaft: Das sind wohl rund 400.000 – und das ist nur der geschaetzte Anteil kernpaedophiler Menschen in Deutschland…da sind nicht beruecksichtigt der vermutlich groessere Anteil hebephiler Maenner und auch jener der ephebophilen Maenner, die zu guten Teilen wohl in der schwulen Menge der Gesellschaft ‚aufgehen‘, sich aber – weil sie eben empfinden, was und wie sie empfinden, ebenso betroffen fuehlen.
Ebenso nicht beruecksichtigt sind jene ’normalen‘ Maenner, die durchaus z.B. eine spuerbare erotische Affinitaet fuer Jungs haben…auch fuer Teenagermaedchen…die sich ihre entsprechenden Gefuehle aber gar nicht zu haben gestatten, sie gewissermassen abwuergen. Soll auf Dauer auch nicht besonders gesund sein!
Das sind – wuerd ich mal sagen – ziemlich viele Menschen in Deutschland, oder?
– Die Gesetzgebung wird immer restriktiver! Sie gleitet dem Buerger, der an und fuer sich der Souveraen dieses Staates ist, voellig aus der Hand…wendet sich gegen ihn! Die Medien propagieren ‚den Schutz des Buergers durch den Staat’…die Pflicht des Staates, seine Buerger zu schuetzen – auch vor sich selbst! Die Medien erzeugen erst diese Angst des Buergers (z.B. eben auch vor dem Paedophilen), die dann im Ergebnis dazu fuehrt, dass es solche politischen Stammtischforderungen nach Gesetzesverschaerfungen gibt, selbst dann noch, wenn diese sich in sinnhafter Konsequenz in pure Kontraproduktivitaet umkehren.
Die Frage waere zu stellen, wer diesen Staat eigentlich regiert – Parteien und Politiker oder der von den Medien erzeugte Mainstream?
Wir duerfen nicht vergessen…wer nichts mehr zu verlieren hat, der hat nichts mehr zu verlieren! Wem Alles genommen wird, der pfeifft auf den, der ihm Alles genommen hat!
Tatsache ist:
Wenn dem paedophilen Menschen nun auch noch der pure Anblick eines nackten Menschen seiner Klientel genommen wird, hat er nichts mehr! Dann hat der sich ‚moralisch‘ duenkende Mensch dem paedophil, hebephil oder ephebophil empfindenden Menschen ausser seiner puren Phantasie alles genommen, was fuer den ’normalen‘ Menschen problemlos und voellig selbstverstaendlich zu jeder Zeit und an jedem Ort zu haben ist! Und das nur, weil dem ‚moralischen‘ Menschen es nicht in seine ‚Moral‘ passt, wenn es anders waere!
Geschuldet ist das dem Bild von ‚Reinheit‘ und ‚Engelsgleichheit‘ des Kindes…der idolisierten Unschuld des Kindes, welche laengst nicht mehr vom erwachsenen Menschen (und damit meine ich nicht nur die ’normalen‘ sondern ebenso den groessten Teil der Paedophilen, die allein schon in ihren Vermeidungsstrategien moeglichen gesetzeswidrigen Verhaltens soweit gehen, ihr sie erotisierendes Klientel zu ‚vergoettlichen‘, damit es ex natura unberuehrbar selbst durch sie wird) nur auf das vorpubertaere Kind bezogen wird, sondern als fast schon Selbstverstaendnis fuer jedes heranwachsende Exemplar Mensch unterhalb der gesetzlichen Volljaehrigkeit angenommen wird…voellig unbesehen der Tatsache, dass hier in Deutschland ein 14yo Mensch – sofern er Herr seiner Sinne und seines Willens ist und kein Geld entgeldmaessig im Spiel ist, sowie keine institutionelle Abhaengigkeit besteht – selber entscheiden kann, darf und soll, mit wem er eine Beziehung und ggf. auch Sex haben will und mit wem nicht!
Klar! Er soll und muss ‚Nein‘-Sagen duerfen…er muss aber ggf. mit ebendergleichen Selbstverstaendlichkeit auch ‚Ja‘-Sagen duerfen…und das betrifft schlussendlich auch sein Recht am Bilde…auch am Bilde seiner Nacktheit – und sogar ggf. am Bilde seiner Erregtheit! Ein Problem also allenfalls des ‚Rechts am Bilde‘! Das kann und darf kein Anlass zum Moralisieren, zur moralischen Wertung sein fuer den erwachsenen Menschen! Das waere angesichts dessen, wie wir Erwachsenen den Eros, die Erotik und auch Sexualitaet der Kinder und der Jugend zu unseren eigenen vor Allem geldwerten Zwecken nutzen, der kroenende Ausbund an Bigotterie in einer eh bereits voellig bigotten Gesellschaft und abschliessend betrachtet der Todesstoss einer jeden Moral, die zumindest aus humanistischer Sicht diese Bezeichnung auch verdient. Der ‚Tanz ums goldene Kind‘ aber schreitet voran…nicht gemaessigten Schrittes, sondern in sich im allgemeinen Wahn steigernden Tempo!
Ich haett noch mehr zu sagen, aber ich muss erstmal wieder meine Fingerspitzen nachwachsen lassen…^^
mit freundlichem Gruss
Manoel Mooren
Dieter.Gieseking schreibt
Sehr geehrte Damen und Herren!
Als Inhaber einer Webseite, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen der Pädophilie, Päderastie und nahen Homosexualität beschäftigt, möchte auch ich dieser kritischen Erklärung zustimmen. Und ich möchte weitere Experten und Betroffenen Mut machen, diese wichtige Erklärung ebenfalls mit zu zeichnen bzw. sich hier zu Wort zu melden. Die bisher schweigende Vielfalt, sollte Ihre Stimme erheben, um dazu beizutragen, eine erneute Verschärfung des Sexualstrafrechts zu verhindern. Ich bin davon überzeugt, dass es trotz bestehender Ängste, eine Mehrheit unter den Experten und dem aufgeklärten Bürger/In gibt. Die Art und Weise der Berichterstattung in den Medien spielt bei der Aufklärung zu diesem brisanten Themenkomplex eine ganz entscheidende Rolle. Die Medien sind bekanntlich die sogenannte ungeschrieben 4. Macht im Staat(1. Legislative, 2. Exekutive, 3. Judikative) . Der Meinungsbildungsprozess in einer Gesellschaft wird maßgeblich durch die Medien bestimmt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass diese Erklärung eine große Präsenz in den Medien findet. Meinen Anteil daran werde ich auch weiterhin leisten…..
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Gieseking
Dr. Heinz-Jürgen Voß schreibt
Lieber Prof. Renzikowski,
liebe Kolleg_innen,
ich hatte die Stellungnahme „Keine weiteren Verschärfungen im Sexualstrafrecht“ unterzeichnet, allerdings war dort nicht vorgesehen, dass sie im weiteren Verlauf frei von allen unterschrieben werden kann. Nun laden Sie aber zu weiteren Unterschriften ein – und es kursieren bereits entsprechende Aufrufe von Pädophilen-Vereinigungen.
Ich ziehe daher hiermit meine Unterschrift zurück. Bitte entfernen Sie umgehend meine Unterschrift unter der Erklärung!
Mit freundlichen Grüßen
Heinz-Jürgen Voß
Sebastian schreibt
Sehr geehrter Herr Dr. Voß, wunschgemäß – und mit Bedauern – habe ich Ihre Unterschrift nachträglich aus diesem Eintrag in criminologia gelöscht. Mit freundlichen Grüßen, Sebastian Scheerer
Clemens M. Hürten schreibt
Es ist bedauerlich aber wohl leider unvermeidlich, dass dieses Themenfeld auch Kommentatoren anlockt, die versuchen, eine konstruktive Initiative wie »Keine weiteren Verschärfungen im Sexualstrafrecht« für ihre Zwecke propagandistisch auszunutzen und dabei auf ihre leicht durch Websuche auffindbare Website aufmerksam machen, auf der dann die meinungen vertreten werden, die hier mit Sicherheit nicht geduldet würden..
Ich wurde per eMail bereits angesprochen, ob ich denn guten Gewissens meinen Kommentar hier stehen lassen könne, weil ich mich damit in Nachbarschaft von Befürwortern von „freier Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen” begeben würde, die deshalb bereits auch strafrechtliche Konsequenzen erfahren haben.
Ich habe mich dazu entschieden, meinen Kommentar hier stehen zu lassen, weil ich die Initiative nach wie vor gut finde und ich sie unterstütze! – Die Initiative kann nicht dafür, wenn sie von Kommentatoren für ihre Zwecke missbraucht wird. Allerdings wäre es eine Überlegung wert, ob die Initiatoren / Verantwortlichen solche Kommentare entfernen wollen, im Sinne ihres „Hausrechts”.
Clemens M. Hürten – Lebenslust jetzt! – Rottweil
Sebastian schreibt
Dass eine solche Stellungnahme auch und gerade Kommentare von Betroffenen hervorruft, ist nicht nur erwartbar, sondern ausdrücklich zu begrüßen. Ich befürchte, die Rücknahme der Unterschrift durch Prof. Voß könnte auf einem Missverstädnis beruhen: dem nämlich, dass durch die Möglichkeit der Unterstützung durch Betroffene und Lobbyisten ganz schnell (und mit kontraproduktiven Folgen) der professionelle (und seriöse) Charakter der Stellungnahme verwässert werden könnte. Eine solche Gefahr besteht allerdings m.E. schon deshalb nicht, weil die unterstützenden Stellungnahmen in einer Extra-Liste gesammelte werden, wo sie auch ihre Berechtigung und ihr Gewicht haben, aber wo sie den Charakter der Stellungnahme als Positionspapier aus bestimmten Berufsgruppen nicht tangieren. Ich glaube eigentlich nicht, dass es sich bei der Rücknahme der Unterschrift um eine generelle Sorge des Kollegen vor Beifall von der falschen Seite handelt, sondern eben um das oben skizzierte Missverständnis. Deswegen bedaure ich die Rücknahme der Unterschrift. Grundsätzlich finde ich es selbstverständlich legitim und erfreulich, dass die Stellungnahme bei vielen Menschen gelesen und diskutiert wird, die in der einen oder anderen Form von den Grenzverschiebungen im Sexualstrafrecht betroffen sind oder sein könnten. Dazu sind derlei öffentliche Äußerungen in der Zivilgesellschaft schließlich da.
Manoel Mooren schreibt
@ Herrn Dr. Heinz-Jürgen Voss…und eigentlich alle interessierten Leser:
ich zitiere Sie, Herr Dr. Voss:
„…und es kursieren bereits entsprechende Aufrufe von Pädophilen-Vereinigungen.“
Ich unterstelle, dass Sie sich hier auf die Hinweisfuehrung der Internet-Seite des Herrn Gieseking beziehen. Ich moechte Sie darauf hinweisen, dass es sich bei dieser Internet-Seite nicht um die I-Net-Praesenz einer ‚paedophilen Vereinigung‘ handelt, sondern um das absolut legale journalistische Projekt des Herrn Gieseking, der – wie viele andere Interessenvertreter das auch tun – versucht, mit seinen ihm moeglichen Mitteln die mediale Sicht auf das Phaenomen ‚Paedophilie‘ aus seiner Sicht der Dinge – also aus der sich des Betroffenen – darzustellen, um so dem Publikum zumindest die Moeglichkeit einer Objektivierung in der Betrachtung anzubieten.
Ich persoenlich finde es immer wieder interessant und vor Allem recht vielsagend, dass mittlerweile selbst aus gebildeten, intellektuellen Kreisen der – das muessen Sie zugeben – paranoide Gedanke an ‚paedophile Vereinigungen‘ wie eine Monstranz der Verschwoerungstheorie in die Welt hinausgetragen wird.
Es gibt keine ‚paedophilen Vereinigungen‘! Es gibt – zumindest offiziell – nicht einmal mehr Selbsthilfegruppen paedophiler Menschen. Die haben ‚wohlmeinende Menschen‘ bereits mit Hilfe der Ordnungsmaechte vor zig Jahren kriminalisieren und vernichten lassen. Ihre Voreingenommenheit und die aus ihr resultierenden irrationalen Aengste haben dazu gefuehrt, dass wir Betroffenen uns zumindest offiziell nicht einmal mehr selber helfen koennen! Sie…unsere lieben ’normalen‘ Mitbuerger…lassen uns nicht nur im Regen stehen, sie projezieren auch noch saemtliche von Ihresgleichen begangenen Kindesmissbraeuche – und das ist die ueberwiegende Mehrzahl aller Kindesmissbraeuche, auf uns…machen uns – eben die ‚Paedophilen‘ – fuer sie verantwortlich und treiben uns mit Ihrer Ablehnung der unserer Randgruppe zugehoerigen Menschen dahin, wo keine Sonne mehr scheint, und wo Sie (die ‚Normalen‘) auch gewiss nicht mehr zu Sehen in der Lage sind.
Nochmals:
Es gibt keine paedophilen Vereinigungen! Wenn es sie gaebe und sie dann auch noch so wirkungs- oder machtvoll waeren, wie Menschen wie Sie es ihnen unterstellen zu sein, dann ginge es uns Betroffenen gesellschaftlich viel besser und wir haetten dieses Elend nicht in den eigenen Reihen, welches Menschen wie Sie sich permanent weigern, zur Kenntnis zu nehmen.
Ich finde es sehr typisch fuer die bigotte Natur dieser Gesellschaft, dass sich Menschen – wie Sie dies jetzt exemplarisch vorgefuehrt haben – allein schon durch das Auftauchen und sich Aeussern einer paedophilen Seele auf einer Seite wie dieser dazu bemuessigt sehen, sich zu distanzieren.
Sorry…mir ist gerade schlecht!
M.f.G. Manoel Mooren
Dieter.Gieseking schreibt
Nur ein paar Worte nach der Rücknahme der Mitzeichnung von Dr. Heinz-Jürgen Voß: Ich bedaure seine Endscheidung, dass offenbar auch meine Anwesenheit hier und meine Webseiten dazu Anlaß gegeben haben. Ich bin aber nicht einer der Mitzeichner, sondern nur ein Kommentator. Bei einem öffentlichen Diskurs ist es nur logisch, dass es Pro & Kontra gibt. Dies sollte kein Grund sein, seine Überzeugung zum Sexualstrafrecht über Bord zu werfen. Im Gegenteil, man sollte gerade deshalb standhaft bleiben. Wenn ich Ihre Schwerpunktforschung auf Ihren Webseite lesen, dann wäre dies sicherlich angebracht. Es sollte keine Berührungsängste geben. Vielleicht überlegen Sie sich Ihr Endscheidung doch noch einmal. Im Übrigen gibt es in Deutschland keine Pädophilen-Vereinigungen oder Pädophilie-Bewegung mehr, die mit den Aktivitäten in den 1980er Jahren vergleichbar wären, wo Homosexuelle & Pädosexuelle noch in einem Bord gekämpft haben. Die historische Aufarbeitung bei den GRÜNEN durch das Institut für Demokratieforschung von Herrn Walter dürfte Ihnen bekannt sein. Auch bei den heutigen GRÜNEN nimmt die Kritik am Referenten-Entwurf von Heiko Maas(SPD) zu, wie SPIEGEL-Online gerade berichtet hat. Auch die rechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE lehnt eine weitere Strafverschärfung bereits ab – und wird diese Position auch der Fraktion vorschlagen. Dies nur als kleines Info nebenbei…
RA/FA f. StrR Claus Pinkerneil schreibt
Ich unterstütze diese Initiative – nicht nur aus den bekannten grundsätzlichen Erwägungen heraus, daß gerade in diesem sensiblen Bereich das Strafrecht der absolut falsche Weg zur Eindämmung bzw Bearbeitung der zugrundeliegenden Problematiken ist.
Was der Bevölkerung nicht bewusst ist: Für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens (und sämtlicher damit zulässiger Eingriffe, insb. Hausdurchsuchungen etc) genügt einfacher Anfangsverdacht. Wenn aber nun bereits blosse Nacktfotos von Kindern oder Jugendlichen (wie sie wohl jeder Familienvater/jede Familienmutter besitzt) geeignet ist, einen solchen Anfangsverdacht zu begründen, dann ist letztlich niemand mehr vor willkürlichem staatlichem Zugriff geschützt.
Im übrigen würde durch ein solches Gesetzesvorhaben der Schutzzweck überstrapaziert: Kein bloss nackt fotografiertes Kind wird (allein) hierdurch in seiner sexuellen Entwicklung beeinträchtigt. Wir kämen dem geflügelten Wort Lautmanns von den „Straftaten ohne Opfer“ endgültig nahe…
Dieter.Gieseking schreibt
Hallo zusammen!
Nach meinen Kenntnissen wollte der Justizminister Maas noch vor der parlamentarischen Sommerpause seinen fertigen Gesetzentwurf in den Bundestag zur 1. Lesung einbringen. Die Sommerpause hat am letzten Freitag begonnen. Hat jemand Infos dazu…????
Danke für die Auskunft…
Manoel Mooren schreibt
@ Sebastian…und Alle, die es interessiert:
Ich zitiere Sie…:
„Ich befürchte, die Rücknahme der Unterschrift durch Prof. Voß könnte auf einem Missverstädnis beruhen: dem nämlich, dass durch die Möglichkeit der Unterstützung durch Betroffene und Lobbyisten ganz schnell (und mit kontraproduktiven Folgen) der professionelle (und seriöse) Charakter der Stellungnahme verwässert werden könnte.“
…und moechte gerne kurz auf dieses von Ihnen angesprochene Missverstaendnis zu sprechen kommen.
Tatsache ist, dass heute – fast schon von Amt’s wegen, ganz sicher aber -und ebenfalls medial geschuert – in der Ansicht des Mainstreams (also der steuerbaren sich gegenseitig hochpeitschenden Stammtische dieser Nation) – jedes ‚Verstaendnis‘ fuer paedophile Menschen und jede wie auch immer herkunftsmaessig verortbare Veroeffentlichung, die dem Mainstreamanliegen (also der Verteufelung des ‚Paedophilen‘ widerspricht oder das Phaenomen zu relativieren versucht als Konsequenz die Verortung des Autors durch die Medien und folgend dem Mainstream als ‚paedofreundlich‘ zur Folge hat.
Meine Frage an Alle, die auch nur fuer fuenf Pfennig nutzbares Hirn im Schaedel haben, waere:
Wie koennen ’normale‘ Menschen, die soziale Verantwortung tragen, sich einbilden, dass sie – gewissermassen unter voelligem Ausschluss der Paedophilen und in bereits seit etwa siebzig, fuenfundsiebzig Jahren bekannter Manier – ihr Problem mit uns in den Griff bekommen? Ein Problem, welches sie aus nachvollziehbaren Gruenden nichteinmal mit sowas wie einer Art Genozit (womit ettliche paedophile Menschen durchaus bereits rechnen) an allen gegenwaertig existenten Paedophilen loesen koennten!?
Warum also redet man immer nur ueber uns, aber niemals mit uns?
Wieso verwaessert das, was wir zum Thema zu sagen haetten, den ‚professionellen‘ Charakter einer aus nichtpaedophilen Kreisen ergehende Stellungnahme, oder gar die ‚Seriositaet einer jeden vergleichbaren Aktivitaet?
Darauf haette ich gerne mal eine vernuenftige Antwort!