Criminologia

das deutschsprachige Kriminologie Blog

  • Startseite
  • Blogansicht
  • Studium
    • Was ist Kriminologie?
    • Kriminologiestudium in Hamburg
    • Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis
    • Zeitleiste zur Geschichte der Kriminologie
    • Kriminologische Lehrbücher
    • Aktuelle Journal-Artikel
    • Hinweise zum Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit
    • Prison Song Project
    • Rezensionen
  • Linkportal
  • Veranstaltungen
  • Kontakt

Reportage: „Fick die Cops“ – Wieso hassen Rapper die Polizei?

Am 18. Mai 2018 gepostet von Christian Wickert

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle meine kleine Studie zur Darstellung der Polizei im deutschsprachigen Rap vorgestellt. Während es mir zunächst einmal um eine Bestandsaufnahme der Polizeibezüge im Rap ging, fragt die von STRG_F produzierte Reportage „‚Fick die Cops‘ – Wieso hassen Rapper die Polizei?“ pointierter nach Gründen für den Autoritätsverlust der Polizei.

Als Aufhänger dient das vermutlich nur Szenekundigen bekannte Lied „Fick die Cops (2016)“ des Berliner Crossover-Sängers und Rappers Tamas. Dieser hat als Mitglied der Rap-Crew DeineLtan bereits 2007 ein gleichlautendes Lied veröffentlicht, das seinerzeit für allerhand Publicity sorgte und auch Hausdurchsuchungen bei den drei Crewmitgliedern nach sich zog.  Von STRG_F-Reporter Johannes Edelhoff zu seinem aktuellen Lied befragt, macht Tamas, dessen eigener Bruder als Polizeibeamter arbeitet, negative Erfahrungen mit der Polizei für seine Antipathie für die Ordnungsmacht verantwortlich.

Der Song ist eben ein Hasslied gegen die Polizei als Retourekutsche. Ein künstlerisches Auf-die-Fresse, weil man jahrelang kassiert hat. Und zu Rap gehört nun mal Übertreibung meint Tamas.

Misshandlungen, Racial Profiling und als willkürlich empfundene Kontrollen werden auch vom interviewten Gangsta-Rapper Armagheddon als Gründe für die Antipathien gegenüber der Polizei benannt. Jedoch räumt der Celler Rapper ein, dass das Gangsta-Rap-Image auch verkaufsfördernd ist:

die [Leute] wollen einfach einen asozialen, abgefuckten Kanaken sehen. So,  einfach so … Drogen, Waffen, Nutten, Rotlicht.“

Besonders sehenswert ist ein Experiment bei dem, die Reporter Gangsta-Rap-Texte von einem klassischen Chor einsingen lassen (siehe unten). Hier zeigt sich, welche Wirkung von einer diskursiven Prägung eines Musikgenres ausgeht und der Authentizitätsanspruch im Rap von den Rezeptionserwartungen der Hörer überlagert wird.

Der narrative Bogen der Reportage schließt sich mit einem Aufeinandertreffen des Weddinger Rappers Tamas und zwei jungen Polizeibeamten. Am Ende steht, dass aus meiner Sicht etwas unbefriedigende Fazit, dass Polizistenhass sowohl verkaufs- als auch imagefördernd ist und selbst der zuvor so kämpferische Tamas muss einräumen, seine beiden Gesprächspartner ganz „korrekt“ zu finden.

Die Reportage versäumt es hier leider herauszuarbeiten, wann und warum aus dem Kinderwunsch einmal Polizist zu werden, das popkulturelle Credo „Fick die Cops“ und A.C.A.B. wurde.

Rap vs. Chor

Spotify-Playlist „Fick die Polizei“

(kuratiert von Johannes Edelhoff)

  • twittern 
  • teilen 
  • E-Mail 



Verwandte Artikel

Der POL1Z1STENS0HN bringt die Jabots zum Wackeln Darstellung der Polizei in deutschsprachiger Rap-Musik (Teil 1) Rap on Trial – Raptexte als Beweismittel vor Gericht Rappers in Jail Kleider machen Leute

Kategorie: Kontrolle und Sanktionen, Polizei/ Policing, Prison Song Project, Recht und Gesetz Stichworte: Polizei, Popkultur, Rap

Haupt-Sidebar

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie

Über uns

Criminologia ist ein Blog zu kriminologischen und kriminalpolitischen Themen, betrieben und gepflegt von (ehemaligen) Lehrenden und Studierenden des Instituts für kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg und Lehrenden an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW.

Social Media

  • Pinterest
  • Twitter
  • Vimeo

kurz notiert …

Tweets von @Kriminologie

Neueste Beiträge

  • Krimschnack-Podcast zum Zusammenhang von Musik und Kriminalität
  • Rezension: Drug Use for Grown-Ups
  • Rezension: The Global Police State
  • Rezension: The politics of big data. Big data, big brother?
  • Krimschnack – der Kriminologie-Podcast aus Hamburg

Neueste Kommentare

  • Desireena Almoradie bei Restorative Justice Film „To Germany, With Love“
  • Martin Cichy bei Leidet das Vertrauen in den Rechtsstaat unter einer zu milden Justiz? Eine Diskussion
  • Eva Martin bei Leidet das Vertrauen in den Rechtsstaat unter einer zu milden Justiz? Eine Diskussion

Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis

Blog via E-Mail abonnieren

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Veranstaltungen

  • ZiF-Arbeitsgruppe zum Thema "Krimmigration" (Teil 2 - Präsenzveranstaltung)
    • 12/10/2021
    • Bielefeld
  • weitere Veranstaltungen anzeigen

Partnerseiten

Kriminologische Sozialforschung (Universität Hamburg)

Institut für Kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg

Krimpedia

Krimpedia

Common Session Programme in Critical Criminology

Common Study Programme in Critical Criminology

Surveillance Studies Blog

Surveillance Studies

Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie

Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie

SozTheo | sozialwissenschaftliche Theorien

SozTheo Banner

Copyright © 2021 — Criminologia • Alle Rechte vorbehalten. • Impressum & Datenschutzerklärung

Anmelden