Ende 2015 veröffentlichte Jan Böhmermann unter dem Pseudonym POL1Z1STENS0HN das Lied „Ich hab‘ Polizei„. Die Persiflage auf den zeitgenössischen deutschsprachigen Gangsta-Rap war kommerziell überaus erfolgreich (Platz 10 der deutschen Single-Charts). Böhmermann wurde jedoch auch für eine „standesgemäße Überheblichkeit“ kritisiert, da er den Sprachduktus von Migranten und die subkulturelle HipHop-Identität persifliert. Seine Satire gehe damit auf Kosten von Gesellschaftsmitgliedern, „die weniger Bildung haben, weil sie weniger Geld besitzen und weil sie gesellschaftlich unter euch stehen“, kommentierte seinerzeit der Musikjournalist Marcus Staiger in einem offenen Brief an Böhmermann.
Anlässlich der 100. Sendung des Satiremagazins Neo Magazin Royale schlüpfte Böhmermann nun erneut in die Rolle des POL1Z1STENS0HNS und veröffentlichte das Lied „Recht Kommt„, das sowohl stilistisch wie auch thematisch an das vorangegangene Lied anknüpft.
Das jetzt veröffentlichte Lied ist hierbei auch als ein offenkundiger Seitenhieb in Richtung etablierter Gangsta-Rapper wie Bushido oder Haftbefehl zu verstehen. Für diese beiden Herren führte der Weg vom Bordstein der Offenbacher Sozialbausiedlung zur Skyline schnurstracks in die Warteschlange einer Postfiliale und die Servicewüste Deutschland (siehe unten). Man darf gespannt sein, welche Reime auf „Rechtsschutzversicherung“ demnächst im Deutschrap zu hören sein werden (Vorschläge werden gerne in den Kommentaren entgegengenommen).

Eine mit Kunden überfüllte Filiale und nur zwei Schalter besetzt! Die Definition von Post kümmert sich um ihre Kunden!
— Bushido (@bushido) 20. November 2017
POL1Z1STENS0HN feat. Justice – RECHT KOMMT (K.O. in KA)