Die letzten Wochen Stand die Whistleblower-Seite Wikileaks im Fokus der Öffentlichkeit nachdem sie mehrere zehntausend geheime Dokumente zum Afghanistan-Einsatz der US-Armee (Afghan War Diary, 2004-2010) auf ihrer Seite veröffentlicht hat.
Nach der Veröffentlichung interner Bundeswehrdokumente zum Beschuss zweier Tanklaster in Kundus und eines Videos, das den Beschuss von Zivilisten durch einen Kampfhubschrauber der amerikanischen Armee im Irak zeigt, ist dies bereits die dritte Enthüllung in kurzer Zeit, die WikiLeaks – aber auch seinem ansonsten eher medienscheuen Gründer, Julian Assange, eine große Publicity beschert hat.
In einem Interview auf TED erläuterte der gebürtige Australier im Juli, „Why the world needs WikiLeaks„.
The controversial website WikiLeaks collects and posts highly classified documents and video. Founder Julian Assange, who’s reportedly being sought for questioning by US authorities, talks to TED’s Chris Anderson about how the site operates, what it has accomplished — and what drives him. The interview includes graphic footage of a recent US airstrike in Baghdad.
Aktuell macht Julian Assange negative Schlagzeilen. Die schwedische Polizei verdächtigt den WikiLeaks-Gründer, während eines Aufenthaltes in Stockholm letzte Woche eine Frau vergewaltigt und eine weitere Frau belästigt zu haben (hier der Original-Artikel der schwedischen Boulevardzeitung Expressen, hier und hier entsprechende Mitteilungen deutscher Medien). Gestern erließ die Staatsanwaltschaft in Stockholm Haftbefehl gegen Assange wegen Verdunklungsgefahr. Der Beschuldigte, dessen Aufenthaltsort zur Zeit nicht bekannt ist, ließ über die WikiLeaks-Seite verlautbaren, dass die Vorwürfe unbegründet seien und spricht von einem „schmutzigen Trick“.
Update: Die Staatsanwaltschaft in Stockholm hat am Samstag den Haftbefehl gegen Julian Assange aufgehoben. Der Verdacht der Vergewaltigung und Belästigung zweier junger Frauen durch den WikiLeaks-Begründer habe sich nicht bestätigt (siehe: Spiegel Online).