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Vortragsreihe „Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle“

Am 14. September 2022 gepostet von Christian Wickert

Ankündigung der Vortragsreihe "Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle"Kriminolog*innen haben’s schwer: In der breiten Öffentlichkeit werden sie auf Spurensuche geschickt – weil Manchen der Unterschied zur Kriminalistik nicht klar ist –, an Hochschulen gelten sie oft als Anhängsel der Rechtswissenschaft. In den USA und Großbritannien ist die Kriminologie eine Sozialwissenschaft, die seit langem den Horizont erweitert hat. Für eine sozialwissenschaftliche Kriminologie steht nicht mehr die Frage im Vordergrund, warum sich jemand abweichend oder normgerecht verhält, sondern die Entstehung dieser Normen und die Reaktion der Gesellschaft, wenn sie verletzt werden.

So auch an Hochschulen in Hamburg. Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle ist die Kriminologische Vortragsreihe im Herbst/Winter 2022/23 überschrieben. Zu diesen Instanzen sozialer Kontrolle zählen unterschiedliche Institutionen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Deshalb finden die Veranstaltungen im Dialog zwischen Sozialer Arbeit – Polizei – Justiz – Kriminologie statt. Fachleute aus Praxis und Wissenschaft kommen miteinander ins Gespräch.

Die Gratwanderung zwischen Hilfe und Kontrolle ist Thema zum Beginn der Reihe: Prof. Dr. Jan Wehrheim, Professor für Soziologie am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Duisburg-Essen, hat untersucht, ob und ggf. wie Fachkräfte der Sozialen Arbeit zur Etikettierung und damit Kriminalisierung Jugendlicher beitragen. Fast ein halbes Jahrhundert nach Erscheinen des Klassikers Die sanften Kontrolleure (Cremer-Schäfer/Peters 1975) stellt er Überlegungen zur sozialen Selektivität in der Jugendgerichtshilfe an: Sanfte Kontrolleure revisited.

Wie bereitet sich die Polizei in Europa auf herausfordernde Einsätze vor? Indem die Beamten das inszenieren, was sie erwarten. Sie spielen Theater, analysiert Prof. Dr. Andrea Kretschmann, Professorin für Kultursoziologie an der Leuphana-Universität Lüneburg. Da bewerfen die einen die anderen mit Flaschen, bauen Barrikaden und zünden Autos an – sie vermuten, dass ihnen das in kommenden Einsätzen bevorsteht.

Was steckt dahinter? Andrea Kretschmann berichtet über ihre Untersuchungen über Polizeiliches Theater als Präventionslogik.

Der Polizei wird nach Großeinsätzen oft ein selektives Vorgehen gegenüber bestimmten Personen und Gruppen vorgeworfen. In der Berichterstattung über die sog. Corona-Proteste war mitunter eine Verbrüderung mit Protestierenden auffällig bei gleichzeitig hartem Vorgehen gegenüber Journalist*innen. Prof. Dr. Daniela Hunold, Professorin für Empirische Polizeiforschung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, beleuchtet die Umgangsformen der Polizei in Deutschland mit verschiedenen Protestformen: Protest Policing.

Gewalt gegen Frauen bis hin zur Tötung der (Ex-) Partnerin gilt Fernsehzuschauer*innen und Zeitungsleser*innen oft als Liebesdrama oder Familientragödie. In der Fachwelt wird der Begriff des Femizids diskutiert. Dabei rücken die im Privaten oft verborgenen Machtstrukturen zum Nachteil von Frauen in den Mittelpunkt. Tina Krafczyk von der Zeug*innenbetreuung am Landgericht Hamburg untersucht, ob und wie die Kennzeichnung einer Gewalttat als Femizid im Strafverfahren anwendbar und hilfreich ist. Überschrieben ist die Veranstaltung mit Femizid – Bedeutung und Nutzen für die strafrechtliche Normgenese bei Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum.

Die Veranstaltungen finden an unterschiedlichen Orten statt. Beteiligt sind verschiedene Hamburger Hochschulen – die, an denen zur Sozialwissenschaftlichen Kriminologie geforscht und gelehrt wird. Sie wird unterstützt von der Lieselotte-Pongratz-Stiftung

Burkhard Plemper für die Liselotte-Pongratz-Stiftung

Programm der Vortragsreihe „Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle“

17.11.2022
Prof. Dr. Jan Wehrheim (Uni Duisburg-Essen): Sanfte Kontrolleure revisited: Überlegungen zur sozialen Selektivität in der Jugendgerichtshilfe
Ort: Ev. Hochschule Hamburg, Horner Weg 170, Raum 1/1 und 1/2

15.12.2022
Prof. Dr. Andrea Kretschmann (Uni Lüneburg): Polizeiliches Theater als Präventionslogik
Ort: Universität Hamburg, Edmund-Siemers Alle 1, ESA Ost, Raum 221

12.01.2023
Prof. Dr. Daniela Hunold (HWR Berlin): Protest Policing
Ort: Akademie der Polizei, Braamkamp 3b, PAZ, Raum 5.06/5.07

15.02.2023
Tina Krafczyk, MA Krim (Zeuginnen- und Zeugenbetreuung, LG Hamburg): Femizid – Bedeutung und Nutzen für die strafrechtliche Normgenese bei Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum
Ort: HAW Hamburg, Alexanderstr. 1, Versammlungsstätte EG

Veranstaltungsflyer zum Download

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Kategorie: Kriminologie allg., Kriminologie in Hamburg, Veranstaltungshinweise Stichworte: Hamburg, kritische Kriminologie, Veranstaltung

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