Derzeit lesen wir von Todesfällen in der DDR, die, so erscheint es bei aktueller Informationslage, zumindest billigend in Kauf genommen wurden, um neue Medikamente am Menschen zu testen.
Während sich mittlerweile eine breite Front gegen Tierversuche aufgestellt hat, bleiben die Versuche am Menschen noch ein Dunkel-Dunkelfeld.
Dass Menschen in Entwicklungsländern als Versuchskaninchen gebraucht werden, ist bekannt.
Mann kennt diese Praktik auch aus dem US- Strafvollzug.
Auch psychologische Experimente, die die Gefangenenpopulation für ihre Zwecke eingesetzt hat, sind bekannt. Zur Auffrischung: http://www.prisonexp.org/deutsch/
Nun erfahren wir, dass auch hinter weitläufigeren Mauern Probanden gefunden wurden, um in der Entwicklung befindliche pharmazeutische Formulierungen auszuprobieren. Wohl ohne deren Kenntnis, oder gar Zustimmung.
Nimmt man dabei zusätzlich in den Blick, wie defizitär sich die Gesundheitsversorgung im Strafvollzug ausnimmt auch in der BRD darstellt.
Es ist ein Thema, dem man sich nicht entziehen können wird:
Insbesondere bleibt zu beobachten, wie diese Rechtsbrüche zum Nachteil von DDR-Bürgern und zu Zeitstrafen Verurteilter im In-und Ausland strafrechtlich verfolgt werden.
Zum Thema Gesundheitsversorgung im Strafvollzug findet man hier Erhellendes:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/west-pharmakonzerne-betrieben-menschenversuche-in-der-ddr-a-899306.html.
Christian Wickert schreibt
In Die Zeit wird ein etwas detailliertes Bild gezeichnet, das den Skandal um „Menschenversuche“ doch erheblich relativiert: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-05/DDR-Medikamentenstudien-Menschenversuche