David Brotherton, Soziologie-Professor am John Jay College of Criminal Justice in New York City spricht im Rahmen der Neil A. Weiner Research Speaker Series über den Einfluss der Globalisierung auf Gangs.
Die Sozialwissenschaften – so das Argument von Brotherton – verfügten über die Methoden den identitätsstiftenden Charakter von Gangkulturen zu analysieren. Dabei genüge es allerdings nicht, sich auf das von der Chicago School formulierte Theorienprogramm zu beschränken. Gangs seien vielmehr als Ausfluss global anzutreffender Phänomene wie Armut, Exklusion und Urbanisierung zu verstehen. Die Street Corner Society der 30er Jahre ist zur weltumspannenden Virtual Street Corner Society gewachsen – und mit Ihr das Programm zur Kriminalitätskontrolle. Armut, Ungerechtigkeit und Exklusion sind ebenso global anzutreffen wie die punitive Wende in der Kriminal- und Sicherheitspolitik.
Weitere Videos der Vortragsreihe sowie ein Transcript zu David Brothertons Vortrag sind auf der Seite des Vera Institute of Justice erhältlich.
In this podcast, Brotherton discusses an alternative view of gangs in the era of globalization. While police and domestic security agencies have characterized gangs as international criminal groups that present a grave threat to national security, Brotherton argues that there is no social scientific evidence to support that perspective. He describes his cross-cultural and transnational research on 21st-century gangs and his findings that, contrary to decades of social scientific assumptions about their antisocial nature, gangs around the world are engaged in movements for political and social change.