„Zensur fängt immer mit scheinbar guten, vernünftigen Argumenten an. Es ist immer ein Verbrechen, was durch die Zensur verhindert werden soll, aber wenn einmal systematisch die Grundlagen für Zensur geschaffen sind, dann kann sie sich allmählich ausbreiten.“ sagt der bulgarisch-stämmige Autor und Verleger Ilija Trojanow.
Zusammen mit Juli Zeh hat der Jurist und Ethnologe jetzt das Buch „Angriff auf die Freiheit – Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“ vorgelegt, in dem eine kritische Bestandsaufnahme gegenwärtiger staatlicher Überwachungspraxen vorgenommen wird.
[Amazon]Niemals würden Sie es anderen Menschen erlauben, in Ihren privaten Sachen zu schnüffeln, Sie zu bespitzeln oder zu belauschen. Was aber, wenn diese anderen Menschen den Staat oder die Wirtschaft repräsentieren? Ist Ihnen die totale Überwachung dann egal? Die Warnungen vor Terror und Kriminalität und die Annehmlichkeiten von Plastikkarten und Freundschaften im Internet lenken von einer Gefahr ab, die uns allen droht: dem transparenten Menschen. Bevor es so weit kommt, schlagen Juli Zeh und Ilija Trojanow mit einer engagierten Kampfschrift Alarm. Ihr Buch wird viele Menschen aufrütteln, die sich zu lange in falscher Sicherheit wiegten – denn unsere Bürgerrechte stehen auf dem Spiel.
Anlässlich der Buchveröffentlichung, greift das Computermagazin Neues (3Sat) ein mögliches und gar nicht allzu abwegig klingendes Zukunftsszenario auf: Im Jahr 2019 werden alle Internetinhalte von einer Bundesprüfstelle kontrolliert – nur ideologisch gefestigte Bürgerinnen und Bürger erhalten einen Internetpass und dürfen sich an politischen Diskussionen im Internet beteiligen. Unbequeme politische Meinungsäußerungen werden zensiert und Inhalte, die als potentiell gefährdend gelten, wie etwa das Online Rollenspiel World of Warcraft, verboten.