Nachdem Professor Bernhard Villmow aufgedeckt hat, dass der Hamburger Senat die Öffentlichkeit jahrelang mit falschen Zahlen über die Verurteilungen zu Jugendstrafe in der Hansestadt gefüttert hatte, steht Justizsenator Carsten Lüdemann unter Aufklärungsdruck. Hilfe erhofft er sich laut Hamburger Abendblatt von einem Gutachten.
Das Gutachten soll klären, wie es zu den falschen Zahlen kommen konnte. Obwohl an der Universität Hamburg mehr kriminologische Kenner des Hamburger Behördenlabyrinths vermutet werden dürfen als irgendwo sonst in der Republik, plant der Justizsenator die Vergabe des Gutachtenauftrags – oder er hat es schon vergeben – an die Kriminologische Zentralstelle in Wiesbaden (Hessen). So dürfte die Aufklärung jedenfalls teuer werden – und, was vielleicht noch wichtiger sein könnte: länger auf sich warten lassen. Vielleicht lange genug, um zumindest den Wahlkampf erstmal ohne Aufklärung hinter sich zu bringen ….
Dankenswerter Weise hat Herr Prof. Dr. Villmow uns seinen Artikel „Weltstadt Hamburg -kriminalstatistische Provinz?“ (erschienen in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe 2007, Heft 4, S. 408 bis 413.) zur Verfügung gestellt.