Zum Abschluss der Common Session Frühjahrskonferenz 2010 fand am Donnerstag letzter Woche ein geführter Stadtteilrundgang durch St. Pauli statt. Tania Kimbermanis, Autorin und seit 15 Jahren wohnhaft auf St. Pauli, führte durch den Stadtteil und wusste unzählige interessante Anekdoten und Geschichten zu berichten: z.B von der Arbeit der Polizisten der Davidwache, über die Szenetreffpunkte der Hell’s Angels Motorradrocker, die Box(er)-Kneipe Die Ritze, über den Arbeitsalltag der Prostituierten in der Herbertstraße und der – sich zumeist illegal in Deutschland aufhaltenden – transsexuellen Sexarbeiterinnen in der Schmuckstraße und dem Leben des deutschen Serienmörders Fritz Honka, der zeitweise auf St. Pauli arbeitete.
St. Pauli gehört zweifelsohne zu einem der bekanntesten Stadtteile Deutschlands und stellt einen der Touristenmagnete in Hamburg dar. Die überwiegende Zahl der Besucher (und das gilt für einheimische genauso wie für ortsfremde) kennt die sündige Meile allerdings ausschließlich als Amüsierviertel bei Nacht. Einen Blick auf den Stadtteil St. Pauli, in dem Menschen aus vielzähligen Ländern und Kulturen wohnen, arbeiten und (er)leben, bleibt den meisten Menschen verwehrt. Dabei ist gerade für KriminologInnen ein Besuch des Stadtteils lohnenswert. Seit Jahren dient er als Freilichtlabor für kriminalpolitische Experimente – sei es die Videoüberwachung, das Waffen- und Flaschenverbot oder Maßnahmen zur Eindämmung der Drogenkriminalität (hier sei an den Brechmitteleinsatz erinnert – eine Maßnahme, die sich u.a. gegen schwarzafrikanische Drogendealer richtete, die ihren Geschäften auf dem Hamburger Berg nachgingen; aber auch dem Drogenkonsumraum Stay Alive, der sich auf dem Kiez befinden).
Die nachstehenden Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck über das vielfältige, bunte Treiben auf St. Pauli.