Der Gefängnisinsasse Scott Whitney filmte über vier Jahre den Gefängnisalltag im Martin Correctional Institution, Florida mit versteckter Kamera. Hierzu präparierte der 34-jährige Whitney eine Bibel und ein Brillengestell mit einer Minikamera und filmte die Zustände in dem US-amerikanischen Gefängnis. Die Szenen, die der Miami Herald in dem obigen Video zusammengestellt hat, werfen ein wahrlich erschreckendes Bild auf die Zustände in der Gefängnisanstalt.
Sowohl der Umfang des jetzt bekannt gewordenen Filmmaterials als auch die Haltung des Florida Department of Corrections als zuständiger Behörde, geben der Dokumentation eine besondere Brisanz. Mit der Verbreitung von in Gefängnisse geschmuggelten Smartphones stellen einzelne Filmaufnahmen heute keine große Besonderheit dar. Dass ein Insasse jedoch über etliche Jahre viele Stunden Filmmaterial erstellt und diese Aufnahmen erfolgreich der Öffentlichkeit vorstellen kann, ist beachtenswert. Zudem hat sich das Florida Department of Corrections bislang stets geweigert, Filmaufnahmen aus Gefängnissen (z.B. Bilder aus Überwachungskameras) der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Umstand, dass Gefängnisinsassen in Florida, wie die Filmaufnahmen von Whitney zeigen, Zugang zu Smartphones, Waffen und Drogen haben, Gewalt und Drogenkonsum unter den Gefangenen scheinbar weit verbreitet sind und katastrophale hygienischen Zustände im Gefängnis herrschen, lässt die Gefängnisbehörde in keinem guten Licht erscheinen.Nach Bekanntwerden der Filmaufnahmen wurde der verurteilte Drogenhändler Whitney, der noch bis 2040 seine Mindestfreiheitsstrafe von 25 Jahren verbüßt, in Einzelhaft verbracht.
Der vollständige Bericht über die Hintergründe zu den Filmaufnahmen ist auf der Webseite des Miami Herald nachzulesen.