Der interessante Beitrag Tomorrow’s cities – the lamp-posts watching every move (BBC News, 24.9.2014) listet zahlreiche Beispiele auf, wie unterschiedliche Daten(-sammlungen) (von Verkehrs- und Menschenströmen, über die Geräuschentwicklung bis hin zum Füllstand von Müllbehältern) das Leben in Städten beeinflussen und verändern können. Immer schlauere und kostengünstigere Sensoren bereiten den Weg für die „smart city“.
Der BBC-Artikel weist aber auch auf Gefahren von Big Data hin, die jenseits der vorhandenen datenschutzrechtlichen Bedenken liegen. Eindrucksvollstes Beispiel ist die 2011 von Bram Fritz programmierte App Makkie Klauwe (Amsterdamer Slang für „leichte Beute“). Die im Rahmen eines Wettbewerbes entwickelte Software greift auf öffentlich zugängliche Datensammlung der Stadt Amsterdam – wie die Einkommensverteilung und Kriminalitätsbelastungen von Wohngegenden und die Funktionstüchtigkeit von Straßenlaternen – zurück und weist den optimalen Ort für einen Einbruchsdiebstahl aus. Unschwer lassen sich hier die Routine Activity Theory nach Cohen und Felson bzw. Kriterien der Situativen Kriminalprävention erkennen:
Eine hohe Einkommensdichte verspricht „suitable targets“, eine geringe Kriminalitätsbelastung die Abwesenheit von „capable guardians“ und defekte Straßenlaternen schließlich eine geringe situative Kriminalitätsprävention.
Die von Fritz und seinem Team entwickelte App wurde nicht veröffentlicht und soll lediglich für die Gefahr, die aus der Vernetzung von Daten entstehen kann, sensibilisieren.
Vorstellung von Makkie Klauwe im Rahmen der Golden Dot Awards Zeremonie 2011 IAM Creative Award (in niederländischer Sprache).
Clever cities. The multiplexed metropolis (The Economist, 07.09.2013)
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