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Transparenz und Kontrolle (als Erbe der Aufklärung)

Am 25. Mai 2014 gepostet von Andreas Prokop

8ef97d44324c6c37383fe7100367bc18v1_max_144x108_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2Heute sendete der DLF einen Essay unter obigem Titel, der eine Art Pathologie der Aufklärung betreibt und die Kontroll-, Gleichschaltungs- und Auschlusstendenzen unserer Kultur offenlegt: Das Panoptikon als Implantat. Der Autor zitiert unter anderem den koreanischen Philosophen Han Byung-Chul sowie … die Kontrolle – in dem Fall durch die Autokorrektur – geht schon so weit, dass es kaum mehr möglich ist, Zygmunt Baumanns Namen zu schreiben; die Autokorrektur (die „Sigmund“ daraus macht) „nichtet“ das Nichtidentische, dasjenige, was nicht den vorgegebenen Rastern entspricht und symbolisiert damit auffallend unsere Sozialstruktur –

Während wir noch mit Fingern auf Putin und dessen veraltete Form der Herrschaft zeigen, haben wir es in der Totalisierung von Kontrolle doch dank Internet viel weiter gebracht (die dummen Chinesen bzw. Türken verstehen nicht, wie effektiv die Kontrolle durch Transparenz ist) – der Andere, mit dem dort offenbar noch gerechnet wird, ist bei uns schon entsorgt (das konstatierte Günther Anders allerdings schon in den 50ern); der Essay schließt deshalb mit der in der Tat u-topischen Hoffnung auf wechselseitige zwischenmenschliche Anerkennung als das radikal Andere gegenüber dem transparenten Kapitalismus der a-sozialen Netzwerke des Posierens und der Selbstüberwachung.

Hier die Kurzcharakteristik:

In drei Schritten versucht dieser Essay, unsere Gegenwart als eine Welt vollendeter Aufklärung zu begreifen. Der emanzipatorische Anspruch der Aufklärung war immer verbunden mit der Suche, der Umerziehung oder dem Ausschluss des „Anderen“, der dieser allgemeinen Forderung nach Transparenz nicht folgen würde.

Diese Welt wird inzwischen konstruiert. Die technischen Möglichkeiten folgen dem Anspruch, eine dauernde Gegenwart lückenloser Transparenz herzustellen. Einen verantwortlichen Marionettenspieler gibt es nicht, wir alle sind Teil dieser aufgeklärten Welt. Diejenigen, von denen auch nur angenommen wird, dass sie nicht dazugehören bleiben ausgeschlossen. Alles muss offenliegen, jede Verschleierung, jedes Versteck, jede Flucht gelten als Angriff, der möglichst unmittelbar beantwortet werden soll.

Der Essay kann hier angehört bzw. gelesen werden: http://www.deutschlandfunk.de/aufgeklaerte-gesellschaft-transparenz-und-kontrolle.1184.de.html?dram:article_id=281840

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Kategorie: Kontrolle und Sanktionen, Überwachung Stichworte: Aufklärung, Baumann, Deutschlandfunk, Internet, Kontrolle, Kultur

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