Wenn sich vier KriminologInnen in der Vorweihnachtszeit treffen, um zu backen, ist es Ehrensache, dass nicht etwa schnöde Plätzchen produziert werden, sondern Backwaren mit einem kriminologischen Bezug. Die Wahl fiel dieses Jahr auf ein Lebkuchenhaus in Anlehnung an den Panopticon-Entwurf von Jeremy Bentham.
Der Lebkuchenteig ist verhältnismäßig einfach zuzubereiten. Hierfür nehme man zunächst alle Lebensmittel mit einem hohen Fett- und Zuckeranteil und vermische diese, bis ein glatter Teig entsteht. Der fertige Teig wird dünn ausgerollt und mittels einer Schablonen werden die späteren Wände des Panopticons zurecht geschnitten. Die „Bauteile“ kommen dann in den mollig vorgeheizten Ofen und verbleiben dort bis sie anfangen, dunkelbraun zu werden.
Wenn alle benötigten Bauteile fertig gebacken sind, beginnt der eigentliche Spaß: Die Lebkuchenplatten werden gemäß der Entwurfsskizze aneinandergereiht und mit reichlich Zuckerguss fixiert.
Spätestens in dieser Phase des Bauvorhabens wird man feststellen, dass das großzügig zum Teig hinzugefügte Backpulver sämtliche zuvor akribisch ausgearbeiteten, maßstabsgerechten Zeichnungen hinfällig werden lässt. Flexible Bauherren werden jetzt kurzerhand umdisponieren und ihren kompletten Küchentisch zum Bauland erklären.
Schließlich wird das fertige Panopticon noch üppig mit Gefängnisgittern, einem Gummibären-Wärter und einer Foucault-Statue verziert.
Ähnlichkeiten des fertigen Meisterwerkes zu Benthams Panopticon-Entwurf oder aber zur angefertigten Skizze sind eher zufälliger Natur:
Lebkuchen-Rezepte zum Nachbacken gibt es im Übrigen hier.
Und ach ja, im nächsten Jahr gibt es schnöde Weihnachtsplätzchen …
jas schreibt
das nennt man galgenhumor…(: