Das ist die Bilanz des Jahres 2008 für München. Die Frage ist, ob diese Zahl uns sagt wie gut die Münchener Polizisten sind? Der Spiegel-Online Artikel von C. Neumann geht der Frage nach, wieso München die sicherste Stadt in Deutschland ist. Für alle Broken Windows Anhänger ein netter Artikel zum Thema: Polizeipräsenz und soziale Kontrolle.
Manches, was der Münchner Kriminalstatistik zugute kommt, ist indes von keiner Polizeistrategie zu beeinflussen. Denn im Süden, so Nagels Erfahrung, sei die soziale Kontrolle einfach stärker ausgeprägt: „Hier stört es viele Leute, wenn jemand in der S-Bahn die Füße auf den Sitz legt, und man sagt das dann auch, klar und deutlich.“ In München mischten sich die Menschen ein, im Norden habe er manchmal eine „falsch verstandene Liberalität“ erlebt.
Haben wir im Norden jetzt nur die Falsche Polizeistrategie, oder brauchen wir Nachhilfe in Sachen Toleranz und Offenheit? Denn in München weis man anscheinend was Freiheit bedeutet, nämlich Sicherheit.
Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich fühle mich durch starke Polizeipräsenz weder frei noch sicher.
Folgende Armutsstudie könnte vielleicht helfen eine Erklärung für die Zahlen aus München zu finden. Wo keine Armut ist gibt es anscheinend auch weniger Kriminalität.
Ist Kriminalität also doch ein Phänomen der „underclass“? Oder sind die Münchener doch einfach die besseren Menschen? Vielleicht, aber auch nur vielleicht liegt es ja auch an dem Kriminalitätsverständnis, welches hier genutzt wird.
Meiner Meinung nach ein interessanter Fall an dem man sehen kann, wie Zahlen und somit angebliche Fakten genutzt und instrumentalisiert werden, um für repressive Polizeistrukturen zu werben und den staatlichen Machtapparat auszubauen.