Der Amoklauf von Winnenden und die Fälle brutaler Angriffe von Jugendlichen auf Rentner haben eines gemeinsam: Die Täter haben eine geringe Mitleidsfähigkeit. „Gerade Intensivtätern ist es gleichgültig, ob das Opfer leidet,“ sagt der Kriminologe Hans-Dieter Schwind. Er glaubt, dass Haustiere helfen können, Täter wieder in die Gesellschaft einzugliedern und sogar Gewaltverbrechen zu verhindern. Studien aus den USA belegen das.
Osnabrück –
Der Osnabrücker Kriminologe Professor Hans-Dieter Schwind hat Streichelzoos für Jugendstrafanstalten gefordert. Eine tiergestützte Therapie im Strafvollzug könne die spätere Wiedereingliederung der Straftäter in die Gesellschaft erleichtern, sagte Schwind.
Der ehemalige niedersächsische Justizminister hat für eine jetzt vorgelegte Studie Untersuchungen aus den USA und Erfahrungen aus niedersächsischen Strafanstalten zusammengetragen. „Wenn man sich um Tiere kümmert, stumpft man nicht ab“, zitierte Schwind einen Gefangenen.
Beim Amoklauf von Winnenden oder dem Gewaltausbruch zweier junger Männer gegenüber einem Rentner in der Münchner U-Bahn falle die geringe Mitleidsfähigkeit der Täter auf. „Gerade Intensivtätern ist es gleichgültig, ob das Opfer leidet,“ sagte Schwind, der sich in der Opferschutzorganisation „Weisser Ring“ mit der Prävention von Straftaten beschäftigt.
Was Kinder und Jugendliche normalerweise an Mitgefühl innerhalb der Familie lernten, könnten Gewaltverbrecher mit Hilfe von Katzen, Kaninchen oder Wellensittichen nachholen. In den USA, wo diese Form der Therapie weit verbreitet sei, sei deren Wirkung auch wissenschaftlich belegt.
Die Gefangenen lernten, Beziehungen zu anderen Lebewesen aufzubauen und Verantwortung zu übernehmen. Sie machten die Erfahrung, dass ihnen Zuneigung zurückgegeben werde und könnten Aggressionen abbauen. „Sie bekommen Erfolgserlebnisse, neuen Lebensmut und manchmal sogar ganz neue Ausbildungsmöglichkeiten“, erläuterte der Professor.
In einem Frauengefängnis in den USA etwa könnten sich die Insassen zu Tierpflegerinnen oder Tierarzthelferinnen ausbilden lassen: „Außerdem verbessert sich das Anstaltsklima, wenn Tiere dazu gehören.“
In Deutschland arbeite die neue Jugendstrafanstalt Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern auf einem 10 000 Quadratmeter großen Areal erfolgreich mit Ponys, Schafen und Ziegen. In Niedersachsen hätten die Jugendvollzugsanstalt Vechta und die Justizvollzugsanstalt in Lingen gute Erfahrungen mit Tieren gemacht.
Dennoch sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Einrichtungen gesunken, die Tiere erlaubten, kritisierte Schwind. Sie scheuten den finanziellen Aufwand und die Mehrarbeit. Dabei zahle sich das Engagement langfristig aus und sei sogar gesetzlich geboten. Er forderte deshalb eine Ausweitung der tiergestützten Therapie zumindest im Jugendstrafvollzug.
[Quelle: Hamburger Abendblatt]
Liebe Imke, das ist ein sehr schönes Thema und ich habe die Lektüre genossen. Dennoch sehe ich ein kleines, aber prinzipielles Problem darin, ganze Artikel im Originalwortlaut zu übernehmen. Du gibst zwar die Quelle (Hamburger Abendblatt) an und verlinkst ihn auch nutzerfreundlich, aber wenn sich da dann derselbe Text findet, ist das eine Enttäuschung. Besser wäre eine Paraphrasierung etwa in dem Stil:
Zur Verstärkung der Empathiefähigkeit jugendlicher Straftäter fordert der ehem. nieders. Justizminister und jetzt in Osnabrück lehrende Kriminologe Hans-Dieter Schwind die Einrichtung von Streichelzoos in Jugendstrafanstalten. Auf der Grundlage us-amerikanischer Studien, die einen ….
Das ist dann dieselbe Information, aber eben nicht in den Worten des Journalisten, sondern denen der Blogverfasserin….. Das wäre nicht nur besser, sondern meines Erachtens sogar nötig, um Ärger zu vermeiden. VG: S.
Ja Sebastian, ich denke du hast Recht. In Zukunft werde ich interessante Artikel pharaphrasieren.