Was war zu sehen, als Luhmanns sagenumwobener Zettelkasten erstmals für einige Stunden der „Öffentlichkeit“ zugänglich gemacht wurde?
Im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – also da, wo gelegentlich die GIWK ihre Tagungen abhält – ruhen (in einem Kellerraum) 24 Schubladen: das ist der sagenumwobene Zettelkasten. Luhmann hatte damit im Alter von 28 Jahren begonnen und ihn bis zu Beginn seines letzten Lebensjahrzehnts gepflegt. „Kommunikation mit Zettelkästen“ nannte er einen im Jahre 1981 verfassten Selbst-Erfahrungs-Bericht (in: N. Luhmann, Universität als Milieu, herausgegeben von A. Kieserling. Bielefeld 1992). Die Umsetzung des Lesens in rund 20 000 Notizzettel mit vielen Querverweisen funktionierte so gut, dass Luhmann von seinem Zettelkasten als einem „Partner“ sprach und die Meinung äußerte, dass das Schreiben der über 60 Bücher und 400 Aufsätze im Vergleich zur Pflege des Partners der leichtere Teil der Arbeit gewesen sei. – Für spätere Generationen wird der Zettelkasten jetzt gescannt und transkribiert; da das aber noch eine Weile dauern wird, sind wir vorläufig auf die o.g. Literatur über den Zettelkasten und den Video-Clip angewiesen. Einen Bericht über seinen ersten Blick auf den Zettelkasten gab Jürgen Kaube in der FAZ vom 3. 12.07 auf Seite 37. Eine weitere Annäherung erlaubt das Interview mit André Kieserling:
http://ondemand-mp3.dradio.de/podcast/2007/12/03/drk_20071203_1610_f40c7008.mp3