Die Buchreihe thematisiert Soziale Probleme, indem sie sich vor allem auf die Frage einlässt, warum und wie bestimmte Phänomene als soziale Probleme gelten. Noch so intensives Forschen nach deren Ursachen – von Armut oder Kriminalität z.B. – beantwortet diese Frage nicht. Zu erörtern ist vielmehr, warum und wie – um bei den Beispielen zu bleiben – ein Zustand als arm, ein Verhalten als kriminell und damit jeweils als soziales Problem verstanden wird.
Die Buchreihe orientiert sich also am soziologischen Konstruktivismus. Zwei Dimensionen sind es vor allem, entlang derer die eingangs gestellte Frage erörtert werden sollte:
- Zum einen geht es um Thematisierungen: Wie und warum wurden oder werden bestimmte Phänomene – Zustände, Verhaltensweisen – als soziale Probleme zu Themen? Und wer profitiert möglicherweise von diesen?
- Zum anderen geht es um das doing social problems: Unter welchen Umständen wurde oder wird ein konkretes Verhalten in einer Interaktionssituation als soziales Problem definiert? Und welche Folgen des Definierens zeigen sich?
Zu erörtern sind in dieser Buchreihe also vor allem gelingende Problematisierungsvorgänge und ihre gesellschaftlichen und politischen Kontexte. Von Interesse sind aber auch das Scheitern von Problematisierungsversuchen und Entproblematisierungsvorgänge sowie deren Einlagerungen in institutionalisierte Praktiken. Darüber hinaus sind im Rahmen der neuen Reihe auch Formen und Arten von Problembearbeitungen zu erörtern, die problematisierte Personen und Gruppen vornehmen.
Viele Phänomene gelten als soziale Probleme. Im jetzt gerade herausgekommenen Cambridge Handbook of Social Problems z. B. werden in 60 Kapiteln 44 solcher Probleme abgehandelt – und damit wird nur eine Auswahl sozialer Probleme getroffen. An Themen ist also kein Mangel.
Wir möchten Autor*innen unterschiedlicher Disziplinen einladen, Beiträge – dazu zählen auch Dissertationen – zu oben genannten Fragen vorzuschlagen. Wenden Sie sich bitte mit einer kurzen Konzeption (ca. eine halbe Seite) an:
Birgit Menzel: birgit.menzel@haw-hamburg.de, Dörte Negnal: doerte.negnal@uni-siegen.de und Helge Peters helge.peters@uni-oldenburg.de.