Der Bürgerkrieg in Sri Lanka ist 1983 ausgebrochen und galt als einer der brutalsten Kriege. Sonntag, 17.05.2009 hatte dieser Krieg ein Ende und am Samstag, 16.05.2009, hatte die Armee das erste Mal seit dem Ausbruch wieder die Kontrolle. Es wurden 72000 Menschen die Flucht ermöglicht und laut dem Militär konnten alle Zivilisten aus dem Kriegsgebiet, wo die Armee jetzt eingegriffen hat, gerettet werden, was sehr positiv ist, da die Tamilen ihre Kämpfe trotz alle dem weitergeführt haben am Wochenende. Sie attackierten die Soldaten mit Selbstmordattentaten.
In der Zeit wird der Seperatistenführer Selvarajah Pathmanathan der Tamilen zitiert:
Um dem Feind keine Ausrede mehr zum Töten unserer Leute zu geben, haben wir uns entschlossen, unsere Waffen schweigen zu lasse
Weiterhin wurde von dem Militär bekannt gegeben, dass eventuell die Leiche von Rebellenchef Prabhakaran gefunden wurde, allerdings wird diese erst noch untersucht um konkrete Aussagen machen zu können, ob es sich wirklich um Prabhakaran handelt.
Dieser hatte mal geschworen, dass er niemals lebend gefasst werden würde.
Der Sieg wurde mit einem Feuerwerk in der Hauptstadt Colombo gefeiert.
Allerdings wurde die freudige Nachricht auch mit Informationen über die letzten Tage überschattet. Das sollten die blutigsten Tage gewesen sein und es sollen alleine 25000 Menschen alleine am Wochenende doch ums Leben gekommen sein.
Der Klarseher schreibt
Die wirkliche Geschichte ist natürlich komplizierter:
http://klarseher.wordpress.com/2009/05/18/konflikte-zwischen-orthodoxie-und-reisenden/
Ich denke, das ist noch lange nicht vorbei!
Sebastian schreibt
Statt „die Flucht ermöglicht“ könnte man evtl. auch sagen: „vertrieben“. Dann hätte man es mit einem Verbrechen zu tun. In der FAZ steht auch, dass es ein „böses Erwachen“ geben wird, „wenn die Schlachtfelder wieder zugänglich werden und das wahre Ausmaß der Tragödie zutage tritt“. Vgl. Jochen Buchsteiner, Schlachtfeld Sri Lanka (18.05.09: 1).
Eine Bewertung wie „sehr positiv“ würde ich noch nicht wagen. Wenn eine Kriegspartei etwas behauptet, muss das noch nicht richtig sein.
Weder der Staatspräsident Sri Lankas noch seine Militärs sind bislang für die Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen bekannt gewesen.
Internationale Vermittler hatten viele Jahre lang für eine Verhandlungslösung geworben. Sri Lanka hat auf Gewalt lieber Krieg geantwortet und – als hätte man sich Putins Tschetschenienfeldzüge zum Vorbild genommen – die Auslöschung der Tamil Tigers angestrebt. Und dabei den Tod von Zehntausenden von Unbeteiligten in Kauf genommen .
Wer über das „worst case“ Szenario einer Konfliktbeendigung nachdenkt, braucht nicht mehr viel Phantasie, wenn er nach Sri Lanka blickt.
Jasmin schreibt
Der Krieg hat überhaupt nichts gebracht. Es sind nämlich über 80.000 Menschen oder sogar mehr im Krieg gestorben. Die Regierung hat alle Menschen einfach unterdrückt. Es wurden Frauen vergewaltigt u.s.w.!Die Minderheit der Tamilen wird garantiert weiterhin unterdrückt werden. Außerdem weiß man nicht wer alles gestorben ist. Mit Panzern wurden die Leichen überfahren. Sozusagen wurden also die Menschenrechte nicht eingehalten.
James schreibt
Der Krieg ist nicht beendet…der Krieg wurde angefangen damit die Tamilen die gleiche Rechte haben wie die Sighalesen und unabhängig sind und ein eigenen Staat haben und gegen die unterdrückung der Tamilen…
Ich kann Ihnen sagen der Krieg wird weiter gehen solange es keinen eigenen Staat für die Tamilen in Srilanka gibt…
Seit Januar sind über 30.000 Tamilen gestorben dieser KRieg war kein Krieg sondern Völkermord….
Zwar wird es kein offizieller weiterer Krieg geben aber es wird ein Guerillakrieg folgen…
Und die Spenden die der srilankischen Regierung von den Vereinten NAtionen entgegen nimmt,werden nicht als Hilfe für die Flüchtlinge genutzt sondern es wird zum Tilgung der Kriegsschulden genutzt…
Die vereinten Nationen müssen aufwachen und endlich etwas dagegen tun…
den auch mein Herz brennt den ich habe soviele Verwandte verloren… und meinen Bruder wurde getötet…
Sebastian schreibt
Ja, James, die UNO müßte aufwachen und etwas tun. Aber das Gegenteil wird der Fall sein. Am 27. Mai 2009 hat sich der Menschenrechtsrat der UNO gegen die Untersuchung von Kriegsverbrechen der srilankischen Armee im Kampf gegen die Tamilen ausgesprochen. Die Mehrheit der Ausschussmitglieder stimmte für einen Resolutionsentwurf der Regierung von Sri Lanka, wonach ausschließlich Kriegsverbrechen der Rebellen untersucht werden sollen. Der Vorschlag von UN-Chef Ban Ki-moon und der UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay, eine unabhängige Untersuchungskommission einzusetzen, die mutmaßlichen Kriegsverbrechen sowohl der Militärs als auch der Rebellen auf den Grund gehen sollte, ist damit gescheitert.
Quelle: FAZ 29.05.09: 6. („Sri Lankas Armee straffrei“).