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Kriminologisches Journal (KrimJ) 2/2018 erschienen

Am 19. Juli 2018 gepostet von Christian Wickert

Titelbild Kriminologisches Journal 2/2018Das Kriminologisches Journal (KrimJ) 2/2018 ist erschienen.

Unter dem Titel „Auf dem Weg in die Pre-Crime-Society? Analysen zur Vorfeldorientierung in Alltagskonflikten“ setzt sich das von Simon Egbert und Bettina Paul herausgegebene Themenheft des Kriminologischen Journals mit der These auseinander, dass präventive und präemptive Praktiken der Verbrechensabwehr zunehmend auch in den gesellschaftlichen Alltag einsickern und mittlerweile Bereiche erfassen, die mit weit weniger drastischen Folgen verbunden sind als beispielsweise (erfolgreiche) Terroranschläge.

Nachstehend finden sich die Abstracts zu den Heft-Aufsätzen.

Das Heft ist über die Journal-Webseite zu beziehen.

 

Inhalt

Editorial: Auf dem Weg in die Pre-Crime Society? Analysen zur Vorfeldorientierung in Alltagskontexten

Simon Egbert & Bettina Paul

 

Nach dem Verbrechen ist vor dem Verbrechen – Zur gouvernmentalen Praktik der Verbrechenswarnungen an U.S.-Universitäten

Maximilian Schareck

Der vorliegende Beitrag untersucht die Praktik der Verbrechenswarnungen (crime alerts) an US-Universitäten. Dabei wird die These vertreten, dass diese als eine gouvernementale Praktik verstanden werden können, die sich nicht auf die Gefährdung, sondern auf die Ängste der Empfangenden richtet. Auf diese Weise rufen sie letztere dazu auf, sich selbst als eigenverantwortliches potenzielles Verbrechensopfer zu verstehen und auch dementsprechend zu handeln. Es zeigt sich darin eine Form eines Regierens durch Angst, in dem gilt: Nach dem Verbrechen ist vor dem Verbrechen!

 

Drogentests und ‚Alltags-Präemption‘

Simon Egbert

Die US-Administration unter George W. Bush hat auf die Anschläge von 9/11 mit der Modifikation von Teilen ihrer Sicherheitspolitik reagiert, was insbesondere mit der Redefinition des militärischen Kriteriums der Unmittelbarkeit einer bevorstehenden Bedrohung verbunden war. In den Security Studies wird dies unter dem Stichwort Präemption – im Sinne einer präventiven Rationalität – verhandelt. Im Zuge einer solchen Denk- und Anwendungslogik sollen vorbeugende Maßnahmen nicht mehr erst dann eingesetzt werden, wenn bereits greifbare Verdachtsmomente für einen Anschlag erkennbar sind, sondern schon dann, wenn sich das Sicherheitsrisiko noch gar nicht konkret zu erkennen gegeben hat. Es wird vorliegend unter Rückgriff auf empirisches Material aus Dokumenten und Interviews exemplarisch gezeigt, dass eine derartige Denk- und Bearbeitungsweise von zukünftigen Sicherheitsrisiken auch in alltäglicheren Kontexten zur Anwendung kommt, nämlich bei verdachtsunabhängigen Drogentestanwendungen an bundesdeutschen Arbeitsplätzen, in deren Rahmen ArbeitnehmerInnen bzw. BewerberInnen anlassunabhängig auf ihr Drogenkonsumverhalten geprüft werden.

 

Diskussionsbeiträge

Kennzeichen des Gefährdens. Skizzen einer Ethnomethodologie des Sich-verdächtig-Machens

Aldo Legnaro

Eine pre-crime-Gesellschaft muss vielfältige Zuschreibungsmuster entwickeln, die Verdächtigkeit erkennen und Kennzeichen des Gefährdens als solche interpretieren lassen. In einem ethnomethodologisch orientierten Überblick sind Verhaltensweisen, persönliche Merkmale und Signale beschrieben, die als solche Kennzeichen gelesen werden können, von allgemeinen Lebensstilen und äußerlichen veränderbaren Merkmalen einer Person über die Antizipation konkreter Tatsituationen bis zu äußerlichen unveränderbaren Merkmalen. Die Gesamtheit der Kennzeichen des Gefährdens wird als eine Form des predictive governing interpretiert.

 

Bodycams im Einsatz – eine Sicherheitssimulation

León von der Burg

Mit der Einführung des Einsatzmittels Bodycam im Polizeidienst verspricht sich die Polizei vor allem eines: Eine Reduzierung von Gewaltdelikten gegenüber PolizeibeamtInnen. Im folgenden Diskussionsbeitrag werden die Widersprüche zwischen Anspruch und Realität im Zuge dieses Legitimationsgrundes des Einsatzes der Kamera im Polizeidienst dargestellt und auf ihre Konflikte hin analysiert. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht dabei der praktische Nutzen der Bodycam als Beweismittel bei der Polizeiarbeit.

 

Wissensbasierte Raumkontrolle? Raumkonstruktionen im Kontext von Sicherheit

Daniela Hunold

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Raumgebundenheit polizeilichen Arbeitens und den damit assoziierten Raumkonstruktionen. Es wird hierzu ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt vorgestellt, das der Frage nach Konstitutionsprozessen raumrelevanten Polizeiwissens nachgeht. In diesem Zusammenhang wird argumentiert, dass raumbezogene Polizeiarbeit Vorfeldverlagerungen von Verdachtskonstruktionen befördert.

 

Buchbesprechungen

Ferguson, Andrew Guthrie: The Rise Of Big Data Policing. Surveillance, Race, and the Future of Law Enforcement. (Ewert)

Gary T. Marx: Windows into the Soul. Surveillance and Society in an Age of High Technology (Zurawski)

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Kategorie: Kriminologie allg., Publikationen Stichworte: Kriminologisches Journal, KrimJ

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