Donald R. Cressey ( * 27.04.1919 in Fergus Falls, Minnesota; † 21.07.1987 in Solvang, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Soziologe und Kriminologe, der als Pionier der Erforschung von Wirtschaftskriminalität und von Organisierter Kriminalität gilt und darüber hinaus zum Strafvollzug und zur Soziologie des Strafrechts arbeitete. Cressey war auch der Ko-Autor (mit Edwin H. Sutherland) von „Principles of Criminology“ – einem Buch, das drei Jahrzehnte lang das Standardwerk der Kriminologie darstellte. Cressey studierte an der Iowa State University und an der Indiana University, wo er 1950 zum Ph.D. promoviert wurde. Er lehrte als Soziologie-Professor an der University of California in Santa Barbara. 1966 und 1967 war er Berater der President’s Commission on Law Enforcement and Administration of Justice. Cressey entwickelt das Betrugsdreieck (Fraud Triangle), das noch immer als Frühwarninstrument in Unternehmen angewandt wird. Nach Cresseys Theorie müssen drei Faktoren gemeinsam gegeben sein, damit die Wahrscheinlichkeit doloser Handlungen groß wird:
- Gelegenheit: fehlende oder ineffektive Kontrolle, die Kentniss des Täters von Sicherheitslücken
- Motivation: es muss einen Anreiz für die Tat geben, sie muss sich lohnen
- Rechtfertigung: der Täter muss die Tat nachträglich vor sich selbst rechtfertigen können.
Nach seiner Pensionierung war Cressey Präsident des Institute for Financial Crime Prevention. Das National Council on Crime and Delinquency vergibt jährlich die nach Cressey benannte Auszeichnung: The Donald Cressey Award für hervorragende Beiträge zur Kriminologie. Außerdem vergibt die Association of Certified Fraud Examiners jährlich The Cressey Award an eines ihrer Mitglieder für dessen Lebensleistung.