Schwerpunkt: Eltern – Kinder – Sucht
Das Ziel der 19. Hamburger Suchttherapietage ist es, die vielschichtigen Probleme und möglichen Hilfen zu beleuchten, die sich bei Suchtgefährdungen und manifesten Suchtproblemen zwischen Eltern und Kindern ergeben können.
Wenn ein Mitglied oder mehrere in einer Familie Suchtprobleme haben, führt dies fast immer auch zu Konflikten innerhalb der Familie und zu Problemen bei den anderen Familienmitgliedern. Deshalb soll nicht nur das brisante Thema „Schutz des Kindeswohles“ bei Kindern abhängigkeitserkrankter Eltern bearbeitet werden, das in den letzten Jahren in der öffentlichen Diskussion die anderen Problemlagen weitgehend verdrängt hat. Auch Möglichkeiten selektiver Prävention für die Kinder suchtkranker Eltern und Angebote für Eltern suchtgefährdeter, suchtkranker und Drogen konsumierender Kinder und Jugendlicher sollen dargestellt und diskutiert werden. Suchtprävention und Suchthilfe bieten viele spezifische Unterstützungs-, Beratungs- und Therapieangebote für diese Probleme an. Zugleich macht kaum ein anderes Thema im Suchtbereich deutlicher, dass eine Zusammenarbeit mit anderen Hilfesystemen, etwa der Jugendhilfe, dringend notwendig ist um betroffene Familien angemessen zu begleiten. Die 19. Hamburger Suchttherapietage sollen es ermöglichen, sich über diese und ähnliche Fragen zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und Perspektiven zur Weiterentwicklung und zum Ausbau geeigneter Angebote und Kooperationen zu entwickeln.
Wie immer werden auch zahlreiche weitere Themen das Spektrum der Hamburger Suchttherapietage ausmachen. Sie sind ein jährlich wiederkehrendes Forum für die Fort- und Weiterbildung mit unterschiedlichen Veranstaltungsformen wie Vorlesungen, Seminaren, Kursen und Übungen. Dabei steht der Weiterbildungsaspekt, die Berufsgruppen übergreifende Qualifikation im Arbeitsfeld und die Entwicklung der eigenen Praxis im Vordergrund. Der Blick soll auch über die unmittelbare praktische Arbeit hinausgehen: Gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen, theoretische Aspekte, integrierte Behandlungsansätze oder neue suchtpräventive Strategien stehen hierfür als Beispiel. Die Veranstaltungen werden von Angehörigen aller in der Suchtarbeit tätigen Berufsgruppen, wie Sozialarbeitern, Pädagogen, Ärzten, Psychologen und Pflegekräften durchgeführt. Dabei sind verschiedene wissenschaftliche Disziplinen die sich mit dem Thema Sucht befassen, wie Psychologie, somatische und psychiatrische Medizin, Pädagogik, Soziologie, Kriminologie und Gesundheitswissenschaften beteiligt.
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