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Gefährdete Konstellationen. Unsichere Ordnungen und prekäres Leben

Am 22. März 2017 gepostet von Christian Wickert Kommentar verfassen

Datum/Zeit
Date(s) - 22/03/2017 - 24/03/2017
Ganztägig

Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin

Offizielle Webseite der Veranstaltung
URL


6. Fachtagung der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft e.V. (DNGPS)
22. – 24. März 2017 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Deadline: 30. November 2016

Unsere Gegenwart ist gefährdet, unsicher und prekär: Von flexiblen Arbeitsverhältnissen zum befristeten Aufenthaltsstatus; von bedrohten Lebensformen zu flüchtigen Kollektiven, die die Straßen und Plätze besetzen; von der Beschleunigung der Gesellschaft zur Instabilität globaler Ordnung. Selten schien eine Diagnose einleuchtender. Die Verhältnisse erscheinen wackelig und flüssig, Ordnungen und Identitäten lösen sich auf, noch bevor sie sich verstetigen können. Das Flüchtige zeigt sich dabei immer weniger als Ausnahme, vielmehr scheinen alle politischen und sozialen Konstellationen permanent gefährdet. Beobachten wir also den Niedergang von Ordnung im Allgemeinen? Oder etablieren sich Gefährdung, Unsicherheit und Prekarität selbst als neue Formen der Ordnung? Und was heißt das eigentlich, prekär? Was bedeutet unsicher? Wie können wir diese gefährdeten Konstellationen denken? Wie können wir sie analysieren, beschreiben und erklären?

Auf der Fachtagung sollen unterschiedliche Perspektiven auf Gefährdung, Prekarität und Unsicherheit zusammengedacht werden. Zu den möglichen Themenkomplexen gehören:
Ausnahmezustand und Unsicherheit. Lokale, nationale und globale Politik nimmt zunehmend die Form des Ausnahmezustands an. Sie greift dafür auf Mittel zurück, die eigentlich außerhalb ihrer selbst liegen. Die Ordnung funktioniert gewissermaßen durch ihr eigenes Aussetzen. Der Ausnahmezustand verweist dabei auf die Sicherheit, die gefährdet ist, und die Unsicherheit, die minimiert werden soll. Wie können wir Herrschaft als permanenten Ausnahmezustand denken? Wie legitimiert sich dieser Zustand? Welche Rolle spielen die Ideen von Sicherheit und Unsicherheit? Und können wir den Ausnahmezustand tatsächlich beobachten?

Mobilität und Kontrolle. Die globalen Migrationsbewegungen zeigen die Instabilität globaler, europäischer und nationalstaatlicher Grenzregime auf. Die Mobilität ist dabei selbst eine höchst prekäre Praxis. Während die Migration die nationalstaatliche Ordnung mit ihren Autonomiebestrebungen und ihrer Eigensinnigkeit in Frage stellt, fordern Parteien und völkische Bewegungen die Kontrolle dieser Mobilität. Wie lassen sich die prekären Phänomene der Migrationsbewegungen und ihre Kontrolle denken und beschreiben? In welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Welche Formen von Mobilität und Kontrollmechanismen können wir analysieren und erklären?

Prekäre Arbeit und Ungleichheit. Befristete Beschäftigungsverhältnisse, unsichere Arbeitsbedingungen, ungleiche Bezahlung und die Herausbildung des so genannten Prekariats: In Frankreich wird gar von einer ‚génération précaire‘ gesprochen. Als komplexe Phänomene wirken sich Prekarität und Ungleichheit zum Beispiel ökonomisch, politisch, gesellschaftlich oder geschlechtlich aus. Ist das Prekariat eine neue soziale Gruppe oder lassen sich historische Vorläufer finden? Welche gegenwärtigen Konstellationen des Prekären lassen sich identifizieren? Welche Auswirkungen hat die Prekarisierung? Welche Subjektivierungsformen gehen mit der Prekarisierung einher? Wie sieht unsere Arbeit und der Sozialstaat der Zukunft aus?

Unsichere Identitäten und Protest. Prekarität heißt auch, dass alle Identitäten und Lebensformen tendenziell gefährdet sind. Vielleicht ist sogar das Leben an sich gefährdet. In der Welle der globalen Protestbewegungen stellt sich deshalb die Frage, wer dieses ‚wir‘ eigentlich ist, das auf den Straßen und Plätzen steht. Was heißt es für Protest und Widerstandsformen, wenn sich soziale und geschlechtliche Identitäten als fundamentlos erweisen? Was heißt politische Identität vor dem Hintergrund radikaler Unsicherheit? Welche Lebensformen können vor dem Hintergrund der Prekarität bestehen und sich entwickeln? Wie können wir prekäres kollektives Handeln denken?
Die Fachtagung der DNGPS möchte theoretische Ansätze mit empirischer Forschung ins Gespräch bringen, um zu neuen Perspektiven und Einsichten zu gelangen. Willkommen sind Beiträge von Bachelor- und Masterstudierenden sowie Promovierenden (in der Anfangsphase) aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen der Sozialwissenschaften. Darüber hinaus ist ein Ausstellungsraum für Beiträge geplant, die das Thema künstlerisch bearbeiten.

Schickt eure Abstracts von nicht mehr als 300 Wörtern mit einer kurzen Selbstbeschreibung auf Deutsch oder Englisch bitte bis zum 30.11.2016 an fachtagung(at)dngps.de. Die allgemeine Konferenzsprache ist Deutsch, Vorträge können aber ebenfalls auf Englisch gehalten werden. Zudem erhalten alle Teilnehmenden die Möglichkeit ihre Beiträge nach der Konferenz in der DNGPS Working Paper Reihe zu veröffentlichen.

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