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Empirische Polizeiforschung XVII „Die kritisierte Polizei“

Am 3. Juli 2014 gepostet von Christian Wickert Kommentar verfassen

Wann

03/07/2014 - 05/07/2014    
Ganztägig
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Wo

Akademie der Polizei Hamburg
Braamkamp 3B, Hamburg, 22297

Das Tagungsprogramm und ein Anmeldeformular finden Sie hier: Empirische Polizeiforschung XVII Programm

Das mitunter zu lesende Graffiti „A.C.A.B.“ – „All Cops are Bastards“ ist nur eine hoch verdichtete Polizeikritik. Ablehnende Haltungen grundsätzlicher Art oder auch bezogen auf spezifische Begründungen finden sich häufiger: Die Polizei als staatliche Schlägertruppe; die Polizei als Bußgeld – Abzocker am Straßenrand ; die Polizei als verschworene Gemeinschaft, die intern das Fehlverhalten von Kolleg/innen deckt oder der Vorwurf bei Rechts – Demos „Deutsche Polizisten schützen Nazis und Faschisten“. Manche Kritik wird schlicht gebrüllt, manche gemur melt, andere wird wie z.B. von Amnesty I nternational oder – aus der Polizei heraus – den „Kritischen Polizisten“ in Berichten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im August 2013 kritisiert ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der NSU – Umtriebe die Sicher heitsbehörden , also auch die Polizei, relativ barsch – und zwar in seltener Übereinstimmung zwischen CDU bis zur Fraktion DIE LINKE. D iese Kritik kann von der Polizei nicht als plumpe Polemik abgewiesen werden . Doch der Umgang mit der Kritik fällt „ der Polizei“ z.B. in der Gestalt des Innenministers, des Polizeipräsidenten, den Gewerkschaftsvertretern oder auch den adressierten einzelnen Polizist/innen und ihren Dienstgruppen häufig schwer. Mal gibt es (mitunter voreilige) Solidaritätsaussagen, mal wird polizeiliches Fehlverhalten auf „schwarze Schafe in der Truppe“ verwiesen oder als „(bedauerlicher) Einzelfall, der sich nicht wiederholen darf“ charakterisiert und manchmal wird der Anklagende selbst zum Angeklagten uminterpretiert . Doch zeigt dokumentie rtes Fehlverhalten von Polizeibeamten durchaus im Innern der Polizei Wirkung. Sie reagiert zunehmend mit institutionellen Lernprozessen: Arbeitsgruppen (z.B. zum Thema „Gewalt an Polizeibeamten) oder Fortbildungen und Workshops zur Erweiterung des polizeil ichen Handlungsspektrums sind heute keine Seltenheit mehr, dringen aber so gut wie nie an die Öffentlichkeit. Die Polizei hat eine schwierige Aufgabe in Staat und Gesellschaft, sie steht bei Konflikten Dritter oftmals in der schwierigen Position „dazwisch en“ und sieht sich widerspüchlichen, zuweilen sogar unvereinbaren Erwartungen ausgesetzt . Und manche Einsatzentscheidungen geben den Einsatzleitern nur eine Option des Handelns zwischen „Pest und Cholera“ – irgendetwas werden sie auf jeden Fall falsch mach en (müssen). In der Fachtagung zur Empirischen Polizeiforschung sollen insbesondere drei Dimensionen betrachtet werden

  • Zum einen geht um die Polizeikritik selbst: Wer äußert die Polizeikritik aus welchem Anlass, mit welcher Zielsetzung und vor welchem z. B. ideologischen oder empirischen Hintergrund? Welche Zuschreibungen finden sich in der Polizeikritik , wie wird sie begründet , wann ist sie berechtigt? Welche Aspekte des polizeilichen Handelns werden kritisiert und aus welchen Einsatzkontexten entsteht Po lizeikritik (z.B. Demonstrationen, Sportevents; nur bei Hundertschaftseinsätzen oder auch im Streifendienst)? Und in welchem Diskursumfeld erfolgt die Kritik? Wie zeigt sich Polizeikritik in den Medien – sowohl im Informations – als auch im Unterhaltungsber eich?
  • Zum zweiten geht es um den Umgang mit dieser Kritik durch die Polizei als Organisation und ihr direktes Umfeld: Wie diskutiert die Politik (hier: Innenminister, Innenausschüsse der Parlamente) Polizeikritik? Was bedeutet die Polizeikritik für die Pol izeiführungsaufgaben? Wie wird Polizeikritik in Aus – und Fortbildung thematisiert und mit welchen didaktischen Zielen? Welche Konsequenzen hat Polizeikritik für die Entwicklung des polizeilichen Selbstverständnisses und welche für die Herausbildung von „Fe indbildern“ zum „polizeilichen Gegenüber“? Welche Rolle spielen die Polizei – Gewerkschaften im Umgang mit Polizeikritik? Wie steht es um die Fehlerkultur der Polizei?
  • Weiterhin geht es um die Fragen, wie Dritte, z.B. aus dem Bereich der Wissenschaft, des Jo urnalismus, der Justiz oder der Sozialarbeit das Thema betrachten. Wie wird die Kritik an der Polizei thematisiert, wie ggf. verstärkt oder abgeschwächt. Welche Diskursstränge sind zu erkennen und welche Wirkung haben sie?

Die XVI I . Tagung zur Empirischen Polizeiforschung diskutiert diese und weitere Fragen zur kritisierten Polizei und lädt mit diesem Call for Papers ein, Vorschläge zum Programm einzureichen.

Willkommen sind – wie üblich – theoretisch und/oder empirisch fundierte Beiträge aus den Sozial – , Geistes – Wirtschafts – (Organisations – und Führungslehre) und Rechtswissenschaften , von Polizeipraktiker/innen aus den unterschiedlichen Behörden etc., aber auch aus dem i.w.S. polizeipolitischen Bereich, z.B. der Gewerkschaften, Fachverbände n oder Parteien.

Die Tagungsreihe „Empirische Polizeiforschung“ versteht sich traditionell als Gelegenheit des Zusammentreffens von Polizeipraktikern und Polizeiwissenschaftlern. Zur Vorbereitungsgruppe gehören Rafael Behr (HdP Hamburg), Bernhard Frevel (FHöV NRW/Uni Mün s ter), Hermann Groß (HfPV Hessen ), Karlhans Liebl (FH der Polizei Sachsen, Rothenburg), Anja Mensching (Ostfalia Hochschule) Thomas Ohlemacher (Polizeiakademie Niedersachsen/Uni Hildesheim) und Peter Schmidt (HfPV Hessen ).

Die Tagung findet statt vom 3. – 5 .7.2013 in Hamburg . Die Tagungsbeiträge werden in Buchform (Schriftenreihe „Schriften zur Empirischen Polizeiforschung“, Verlag für Polizeiwissenschaft) veröffentlicht.

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