Proteste, insbesondere solche, die sich sozialer und politischer Themen annehmen, fordern die Gesellschaft immer wieder neu heraus. Sie stellen Fragen und verlangen nach Antworten – soziale Proteste zwingen zu Auseinandersetzungen mit Themen wie Armut, Herrschaft, Machtmissbrauch, Freiheit, Gerechtigkeit, Umweltschutz, Verteilung von Reichtum oder die Rechte von Minderheiten. Protest bedeutet Abweichung von der Erwartung und die Hoffnung auf Veränderung. In der 35. Kriminologischen Studienwoche soll ein Überblick über die klassischen und neuen Formen sozialen Protestes sowie über Präventionsansätze und Konfliktmanagement gegeben werden. Was gab es und wo liegen die gegenwärtigen Konfliktlinien? Welche Rolle spielen Soziale Netzwerke tatsächlich und was verändern sie? Wie verändern Protestcamps die Konflikte mit der Polizei? Welche Konflikte treten auf und welche Lösungen kann es dafür geben? Was wird eigentlich bei so genannten Fanprotesten gesellschaftlich verhandelt? Und wie ist es, wenn der Protest zum Event wird?
Diese und weitere Fragen werden in der Studienwoche in einem interdisziplinären Feld gestellt. Dazu sind Referentinnen und Referenten aus Deutschland und dem Ausland eingeladen, um ihre Thesen vorzustellen, in Workshops zu diskutieren und Ansätze für den praktischen Umgang zu entwickeln.
Themenbereiche
Die 35. Kriminologische Studienwoche umfasst folgende grobe Themenbereiche:
Grundlagen und neue Herausforderungen
- Historie sozialer Bewegungen
- Forschungsstand zu Kommunikations- und Protestformen
- Das Internet und Soziale Netzwerke als Protest(platt)form
- Protest als Event.
Umgang und Prävention
- Möglichkeiten der Prävention und Steuerung von Auseinandersetzungen
- Konfliktvermeidung und Training für den Umgang mit Protesten
- Fan- vs. Polizeigewalt
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