In der heutigen Ausgabe von Streitkräfte und Strategien wurde u. a. über das satellitengestützte Aufklärungssystem SAR-Lupe berichtet, welches zu 3/5 einsatzbereit ist, die zwei restlichen Satelliten sollen bis August 2008 die Erdumlaufbahn erreicht haben.
SAR-Lupe (Synthetic Aperture Radar) ist ein System, welches in Ergänzung zur optischen Erfassung ermöglicht, witterungsunabhängig und bei Nacht, selbst durch Abdeckungen hindurch aufzuklären. Eine hohe Auflösung wird dadurch erreicht, dass in kurzer Folge Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln und ggf. von mehreren Satelliten aufgenommen und miteinander verrechnet werden. Genaue Daten zur Auflösung sind öffentlich nicht verfügbar, die Angaben schwanken zwischen <1m (Hersteller), <0,8m (Streitkräfte und Strategien) und „deutlich unter einem Meter“.
Neben dem schon beschlossenen Datenaustausch etwa mit Frankreich, von wo die Bundeswehr Daten aus dem optischen Helios-System erhält, will Brigadegeneral Friedrich-Wilhelm Kriesel nicht ausschließen, „dass andere Ministerien im Zuge der Amtshilfe und der ressortübergreifenden Zusammenarbeit das Verteidigungsministerium bitten, hier Bilder beizusteuern“. Auch Anforderungen der Polizeibehörden könnten erfüllt werden, sofern die Sicherheit der Soldaten bei Auslandseinsätzen nicht gefährdet sei.
Eine Diskussion dieser eventuellen Vermischung von Bundeswehr- und Polizeiaufgaben fand kaum statt, auch mit dem Hinweis, „Menschen seien auf den SAR-Lupe Bildern kaum zu erkennen“, um etwa „Demonstrationszüge […] auszumachen, sei SAR-Lupe deshalb nicht geeignet“.
Im Zuge der im Beitrag erwähnten Kombination mit dem Helios-System aber, welches optische Aufklärungsdaten sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Bereich liefert, kann freilich ein weit(er)es Aufgabenfeld erschlossen werden.