Criminologia

das deutschsprachige Kriminologie Blog

  • Startseite
  • Blogansicht
  • Studium
    • Was ist Kriminologie?
    • Kriminologiestudium in Hamburg
    • Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis
    • Zeitleiste zur Geschichte der Kriminologie
    • Kriminologische Lehrbücher
    • Aktuelle Journal-Artikel
    • Hinweise zum Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit
    • Prison Song Project
    • Rezensionen
  • Linkportal
  • Veranstaltungen
  • Kontakt

#UNHATEWOMEN – Kampagne prangert Hate Speech im Deutschrap an

Am 23. März 2020 gepostet von Christian Wickert

Während der DFB gerade das Thema Hate Speech für sich entdeckt hat und sich an der Causa Dietmar Hopp abarbeitet, werden anderenorts die Grenzen des guten Geschmacks und der Kunstfreiheit anhand frauenverachtender Textzeilen in deutschsprachigen Raptexten ausgelotet.

Anlass ist die Kampagne #UNHATEWOMEN von Terre des Femmes. Ziel der Aktion ist es, auf Hasskriminalität und verbale Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Weitere Hintergrundinformationen sind unter https://www.unhate-women.com/de/ zu finden.

Plakat der Kampagne #UNHATEWOMEN
Plakat der Kampagne #UNHATEWOMEN (Quelle: https://www.unhate-women.com/de/)
Plakat der Kampagne #UNHATEWOMEN
Plakat der Kampagne #UNHATEWOMEN (Quelle: https://www.unhate-women.com/de/)
Kampagne #UNHATEWOMEN
Plakat der Kampagne #UNHATEWOMEN (Quelle: https://www.unhate-women.com/de/)

Ein einminütiger Filmclip stellt dabei das Herzstück der Kampagne dar. Der Clip zeigt Frauen, die gewaltverherrlichende und frauenverachtende Textzeilen erfolgreicher deutscher Rapper verlesen. Ohne Beats und Instrumentals und die sonst übliche Videoclip-Ästhetik offenbaren die Texte ihre frauenverachtende Qualität.

 

Musik im Allgemeinen und Rap im Besonderen haben stets die Grenzen des Sagbaren touchiert und teilweise verschoben (man denke beispielsweise an sexuelle Anspielungen im R&B der 1950er Jahre, politische Protestlieder der späten 1960er, Rap im Kontext der Black-Lives-Matter-Bewegung usf.).

In diesem Fall bestehen die Grenzen mit Fug und Recht – liedgewordene Missbrauchs- und Vergewaltigungsphantasien sind genauso wenig Ausdruck künstlerischer Freiheit oder Systemkritik wie antisemitische oder homophobe Äußerungen im Rechtsrock oder anderen Musikgenres.

An dieser Stelle ließe sich nun vortrefflich über das Frauenbild im Rap und der „Realness“ im (Gangsta-)Rap diskutieren. Dies ändert jedoch nichts am frauenverachtenden Charakter der Texte. Das theoretisch Sagbaren sollte nicht normative Richtschnur für das Gesagte sein. Dies schätzen im Übrigen auch die Redakteure der beiden bedeutensten Online-Plattformen für den deutschsprachigen Rap, Hip-Hop.de und Rap.de so ein:

Die Sprache im Rap war schon immer hart. Dieses Element des künstlerischen Spiels sollte nicht in Abrede gestellt werden. Da, wo sich der Witz jedoch nicht erschließt oder direkt im Hals stecken bleibt, ist es allzu richtig, den Finger in die Wunde zu legen. Diese Hate Speech kann fortan mit #unhatewoman ins Visier genommen werden. HipHop.de

Auch wenn Rap seit jeher davon lebt, die Grenzen der Kunstfreiheit auszutesten, sollte man sich die Frage stellen, ob frauenverachtende Inhalte ein Teil davon sein sollten. Dass das Gesetz das Rappen derartiger Zeilen ermöglicht, heißt nämlich nicht zwingend, dass eine solche auch vor Kritik gefeit ist – denn für das, was man von sich gibt, ist einzig und allein man selbst verantwortlich. Rap.de

  • twittern 
  • teilen 
  • E-Mail 



Verwandte Artikel

Anti-Terrorismus (1) Veranstaltungshinweis: Podiumsdiskussion – Jugendgewalt – (K)ein Thema? Gewalt gegen Tiere (1) Gewaltdarstellungen im Metal Wider das Gutmenschentum: Til Schweigers erster Tatort

Kategorie: Devianz und Kriminalität, Gewaltkriminalität, Video Stichworte: Frauen, Frauenrechte, Gewalt, hate crime, Missbrauch, Rap

Haupt-Sidebar

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie

Über uns

Criminologia ist ein Blog zu kriminologischen und kriminalpolitischen Themen, betrieben und gepflegt von (ehemaligen) Lehrenden und Studierenden des Instituts für kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg und Lehrenden an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW.

Social Media

  • Pinterest
  • Twitter
  • Vimeo

kurz notiert …

Tweets von @Kriminologie

Neueste Beiträge

  • Rezension: Criminal Futures: Predictive Policing and Everyday Police Work
  • Krimschnack-Podcast zum Zusammenhang von Musik und Kriminalität
  • Rezension: Drug Use for Grown-Ups
  • Rezension: The Global Police State
  • Rezension: The politics of big data. Big data, big brother?

Neueste Kommentare

  • Desireena Almoradie bei Restorative Justice Film „To Germany, With Love“
  • Martin Cichy bei Leidet das Vertrauen in den Rechtsstaat unter einer zu milden Justiz? Eine Diskussion
  • Eva Martin bei Leidet das Vertrauen in den Rechtsstaat unter einer zu milden Justiz? Eine Diskussion

Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis

Blog via E-Mail abonnieren

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Veranstaltungen

  • ZiF-Arbeitsgruppe zum Thema "Krimmigration" (Teil 2 - Präsenzveranstaltung)
    • 12/10/2021
    • Bielefeld
  • weitere Veranstaltungen anzeigen

Partnerseiten

Kriminologische Sozialforschung (Universität Hamburg)

Institut für Kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg

Krimpedia

Krimpedia

Common Session Programme in Critical Criminology

Common Study Programme in Critical Criminology

Surveillance Studies Blog

Surveillance Studies

Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie

Weiterbildender Masterstudiengang Kriminologie

SozTheo | sozialwissenschaftliche Theorien

SozTheo Banner

Copyright © 2021 — Criminologia • Alle Rechte vorbehalten. • Impressum & Datenschutzerklärung

Anmelden