Drugslab ist ein „educational“ Youtube-Kanal mit einer wöchentlichen Show zum Thema Drogen. Das Konzept der Sendung ist simpel: Jeweils zwei junge Menschen (aus einem Team bestehend aus einer Frau und zwei Männern) sitzen in einem Fernsehstudio, das aussieht, als hätte der Set-Designer von Breaking Bad den Chemie-Trakt einer Schule umgestaltet. Einer der Präsentatoren ist an ein Herzfrequenz-Messgerät und Thermometer angeschlossen und snieft, spritzt, raucht, isst oder trinkt, was der legale und illegalisierte Drogenmarkt zu bieten hat. Die Zuschauer können via Youtube-Kommentarfunktion Rauschmittel vorschlagen, die in den kommenden Sendungen konsumiert werden sollen. Der Co-Moderator beobachtet und kommentiert etwaige physiologische und psychische Veränderungen bei seinem Kollegen/ seiner Kollegin und klärt über die generellen, mit der jeweiligen Substanz einhergehenden Gefahren auf.
Die Sendereihe verzichtet dabei auf einen mahnenden Zeigefinger und versteht das Konzept als Maßnahme der Harm Reduction: “We want to educate youngsters about drugs. Not stimulate them to use drugs, but to reduce the harm if they choose to do so. We provide the do’s and don’ts and show the effects of certain type of drugs, all in the name of science and education.” (Schöpfer von Drugslab, Jelle Klumpenaar; hier zitiert nach Highsnobiety.com)
Bemerkenswert ist dabei nicht nur, dass die wöchentliche Show vom niederländischen, öffentlich-rechtlichen Rundfunk produziert wird (Die Rundfunkgesellschaft BNN produziert das Jugendprogramm für den niederländischen Publieke Omroep), sondern auch, dass der „rein erzieherische“ Konsum von Drogen vor laufender Kamera offenbar mit den Richtlinien des Google-Mutterkonzerns in Einklang zu bringen ist (zumindest solange, dass Kokain nicht von zu viel nackter Haut gesnieft wird).
Drugslab ist damit die zeitgemäße Version der Sendung mit der Maus für die drogenaffine Generation Youtube und darüber hinaus ein unterhaltsamer Spaß (auch für die älteren Semester).
Alle Videos können unter https://www.youtube.com/channel/UCvRQKXtIGcK1yEnQ4Te8hWQ eingesehen werden. (Aus Gründen des Jugendschutzes ist bei einigen Videos eine Anmeldung bei Google/ Youtube erforderlich.)