Der stellvertretende CDA-Vorsitzende Christian Bäumler gibt dem historischen Cannabis-Wende-Tag die höhere Weihe. Nachdem die CDU Schlagzeilen machte durch ein Überholmanöver der größeren Art (die Grünen hatten schon länger die Cannabislegalisierung thematisiert, manchmal aber auch schamhaft nur eine sog. Entpönalisierung erbeten), tauchten jetzt Ökonomen und ihre Umsetzer in der CDU auf und forderten schlicht und einfach die Legalisierung. Bis zu einer, zwei, drei Milliarden Steuereinnahmen seien keine zu vernachlässigende Größe. (In Colorado hatte das florierende Cannabis-Business sogar zu Steuerrückerstattungen an die Bürger geführt.)
Christian Bäumler also meldete sich zu Wort. Als alles schon klar war (die Cannabis-Legalisierung wird kommen: der Umschlagspunkt ist erreicht), da gab er im Namen der hundertjährigen Anti-Drogen-Kampagne noch einmal brav zu Protokoll: Cannabis sei eine Gefahr für die psychische Gesundheit: statt über eine Legalisierung zu diskutieren, solle man besser mehr Geld für Drogenbekämpfung ausgeben. Ja, gut gesagt, Herr Bäumler. So war es auch mit der Homosexualität – erinnern Sie sich daran? Auch damals warnte die CDU noch kurz vor der Entscheidung, die Strafverfolgung der Schwulen einzustellen, zu Protokoll: Homosexualität sei eine Gefahr für die psychische Gesundheit; statt über eine Legalisierung zu diskutieren, solle man die Behandlungsmöglichkeiten verbessern. Ja. So ist es: man sollte alles, was anders ist, behandeln. Bis alles so ist, wie man selber ist. Oder sollte etwa jeder – wie Friedrich II. einmal sagte – nach seiner Fasson selig werden?
Magda schreibt
Also vielleicht liegt es an den 5 Nörten Hardenbergern, die ich gerade zu mir nahm, oder der Untergrund-Punk-life-music, die mir im Keller um die Ohren fliegt. Aber ich versteh den Punkt mit der psychischen Gesundheit nicht. Was war zuerst da? Der Cannabiskonsum? Oder die psychische Folge? Na ich bestell mir noch ein Nörten Hardenberger. Das ist zwar gefährlicher für meinen Körper als Cannabis, aber dafür legal.