John Oliver ist der Hofnarr Amerikas: er erlaubt sich in seiner wöchentlichen Show Last Week Tonight eine amüsante, manchmal infantile, aber stets kritische Sicht auf unbequemen Themen (wie z.B. das US-amerikanische Gefängnissystem).
In der jüngsten Ausgabe seiner Show widmet sich John Oliver dem Thema der staatlichen Massenüberwachung. Anlass ist die Debatte um eine mögliche Verlängerung von Teilen der als Patriot Act bekannten Sicherheitsgesetzgebung am 01. Juni 2015 – namentlich die bis dahin zeitlich befristete Section 215.
Im Interview mit dem Ex-NSA Mitarbeiter Edward Snowden erörtert Oliver, dass staatliche Massenüberwachungsprogramme wie X-Keyscore, Mystic, Muscular und Prism für den Durchschnittsbürger in ihrer technischen Komplexität kaum zu erfassen seien. Die Unkenntnis sei jedoch verantwortlich für das Ausbleiben einer breiten öffentlichen Debatte und Entrüstung über die millionenfache Verletzung der Privatsphäre.
Oliver schlägt daher vor, das Thema staatliche Überwachung auf die Frage zuzuspitzen:
„Can they see my dick?“
Ein anfangs sichtlich verdutzter Edward Snowden schlägt sich wacker und erläutert souverän, welches staatliche Überwachungsprogramm zum Abfangen welcher Nacktbilder und anderer Sauereien legitimiert.
There are very few government checks on what America’s sweeping surveillance programs are capable of doing. John Oliver sits down with Edward Snowden to discuss the NSA, the balance between privacy and security, and dick-pics.
Sebastian schreibt
Großartig! Habe mir auch das Prison Video von J. Oliver angeguckt. Das ist ja phänomenal. Hätte sowas gerne mal in Germany über German Prisons gesehen. Kann ja noch kommen. Und sollte, das wäre gut gegen die deutsche Deprimiertheit in sachen Strafvollzug.
Christian Wickert schreibt
Nachtrag:
Olivier Lacan hat eine sehenswerte und informative Webseite zum „Schwanzvergleich“ von John Oliver gebaut: cantheyseemydick.com.