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Oscar-Verleihung: Afro-Amerikaner „under correctional control“

Am 11. März 2015 gepostet von Andrej Mischerikow

Die Musiker Common und John Legend haben bei der diesjährigen Oscar-Verleihung einen Oscar für den Song Glory des Films Selma erhalten.
In der Dankesrede der beiden sagte Legend:

There are more black men under correctional control today than there were under slavery in 1850.

Dieser Vergleich wurde stark angezweifelt. Hier erstmal die Dankesrede:

Und hier eine Nachrechnung mit (wie ich finde) interessanten definitorischen Unterschieden im amerikanischen Englisch zwischen „prison“, „jail“ und „correctional control“:

Auch in der Washington Post wurde nachgerechnet.

Zur Über-Representation der Afro-Amerikaner hinter Gittern in den USA forscht der französische Soziologe Loic Wacquant schon seit längerem, in dem Artikel Deadly Symbiosis. When Ghetto and Prison Meet and Mesh stellt er die Zusammenhänge zwischen den Ghettos der großen US-Städte und den Gefängnissen dar, auf die Common mit seiner Erwähnung der „South Side of Chicago“ anspielt.

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Kategorie: Kontrolle und Sanktionen, Strafvollzug Stichworte: Afroamerikaner, Gefängnis, Gefangenenrate, Ghetto, Kalifornien, Loïc Wacquant, Medien, Medienwirkung, Pierre Bourdieu, Popkultur, Sklaverei, Soziologie, USA

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Jens schreibt

    12. März 2015 um 17:59

    Ja, und? Liegt das an der Diskriminierung durch die Justiz oder daran, dass Afro-Amerikaner mehr schwere Straftaten begehen?

  2. Christian Wickert schreibt

    12. März 2015 um 18:14

    Hallo Jens,
    wenn Du Dir das zweite Video anschaust, klärt sich Deine Frage: es liegt sowohl an der schlechteren sozialen Lage, als auch einem „racial bias“ bei Strafverfolgung und Justiz. Wenn Du es ganz genau wissen willst, kannst Du die Hintergründe hier und hier nachlesen.

  3. Andrej Mischerikow schreibt

    12. März 2015 um 18:31

    Danke, Christian.

  4. Jens schreibt

    12. März 2015 um 19:45

    Wo genau wird das mit dem „racial bias“ nachgewiesen?

  5. Andrej Mischerikow schreibt

    12. März 2015 um 21:54

    In der ersten pdf auf Seite 15:
    „Community-level consequences of incarceration are most evident in African-American and Latino communities whose members are disproportionately represented in jails across the country. While blacks and Latinos combined make up 30 percent of the general population,they are 51 percent of the jail population.
    This disparity is caused by myriad and interconnected factors, including policing practices that concentrate law enforcement activities in low-income, minority communities, combined with the socio-economic disadvantages experienced by residents in those neighborhoods.“
    In der zweiten pdf auf S. 5, bei beiden sind die jeweiligen Quellen angegeben.

  6. Christian Wickert schreibt

    12. März 2015 um 23:53

    Der racial bias lässt sich auch am racial profiling und der sog. stop-and-frisk Praxis festmachen. Informationen hierzu findest Du z.B. hier: http://www.nyclu.org/issues/racial-justice/stop-and-frisk-practices oder hier: http://www.nytimes.com/2013/08/13/nyregion/stop-and-frisk-practice-violated-rights-judge-rules.html

  7. Jens schreibt

    13. März 2015 um 12:15

    In der von Andrej Mischerikow zitierten Quelle findet sich keine Äußerung zu racial bias in der Justiz. „Racial profiling“ und „stop-and-frisk“ haben demgegenüber zwar etwas mit racial bias zu tun, aber dafür nichts mit höheren Verurteilungsquoten (sondern damit, dass völlig unschuldige Angehörige von Minderheiten auf der Straße diskriminiert werden).

    Was halten Sie von den zahlreichen Studien (Überblick bei Cassia Spohn [Director of the School of Criminology and Criminal Justice at Arizona State University], How Do Judges Decide?, 2009, S. 107 ff.), wonach sich die Verurteilungsquoten und die Strafhöhe für schwarze Beschuldigte bei weißen und schwarzen Richtern nicht unterscheiden – leiden schwarze Richter und Staatsanwälte in den USA auch am racial bias?

  8. Christian Wickert schreibt

    13. März 2015 um 17:21

    Hallo Jens,
    ich habe das von Dir zitierte Buch nicht zur Hand und kann darauf leider keinen Bezug nehmen. Jedoch ist es doch so, dass der racial bias nicht erst mit der Verurteilungsquote beginnt, sondern bereits bei „policing practices that concentrate law enforcement activities in low-income, minority communities“ (siehe Zitat oben). D.h., Afroamerikaner, Hispanics etc. sind einer deutlich höheren Entdeckungswahrscheinlichkeit ausgesetzt als deviante Weiße in z.B. vornehmlich vom Mittelstand bewohnten Stadtquartieren.

    Verurteilungen wegen diverser Drogendelikte sind für einen großen Anteil der im amerikanischen Strafvollzug Einsitzenden verantwortlich. Hier existiert beispielsweise ein racial bias, der bis in die Verurteilungspraxis reicht: http://www.safetyandjustice.org/node/1129

  9. Jens schreibt

    13. März 2015 um 19:33

    Das von mir zitierte Buch kann bei Google Books nachgelesen werden.

    Eine höhere Kontrolldichte da, wo es offenbar sinnvoll ist, zu kontrollieren (mit der Folge, dass mehr tatsächliche Straftäter erwischt werden), ist nicht gerade das, was ich mir unter „racial bias“ vorstelle.

    Der von Dir zitierte Beitrag aus dem Jahr 2007 beschreibt eine seit fünf Jahren (Fair Sentencing Act of 2010) überholte Rechtslage.

  10. Christian Wickert schreibt

    14. März 2015 um 00:33

    Ausgangslage unserer Diskussion, ist der Anteil afroamerikanischer Insassen in den Haftanstalten. Nur weil die Rechtslage sich mittlerweile geändert hat, heißt es doch nicht, dass nicht noch immer Menschen in Gefängnissen einsitzen, die auf Grundlage der alten Rechtsverordnung verurteilt wurden.

    Was die Kontrolldichte angeht, möchte ich Dir widersprechen. Es ist doch eine Binsenweisheit, dass Devianz ubiquitär ist. Wenn die Polizei genau hinschaut, wird sie fündig werden. Das funktioniert nicht nur in den USA: http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCchow-Dannenberg-Syndrom

  11. Jens schreibt

    14. März 2015 um 22:17

    Aufgrund des Fair Sentencing Act of 2010 wurden auch die Strafen bereits verurteilter Strafgefangener rückwirkend reduziert und die betroffenen Strafgefangenen freigelassen, vgl. http://www.drugpolicy.org/news/2011/06/us-sentencing-commission-votes-make-crackpowder-cocaine-sentencing-reforms-retroactive .

    Das „Lüchow-Dannenberg-Syndrom“ beschreibt eine Binsenweisheit. Es besagt nicht, dass die sich aus der höheren Kontrolldichte ergebende Zahl der Verurteilungen auf die Voreingenommenheit der Strafverfolgungsorgane zurückzuführen ist.

  12. Christian Wickert schreibt

    25. April 2015 um 18:42

    John Legend hat die Kampagne #FREEAMERICA initiiert,

    a multi-year culture campaign initiated by John Legend to change the national conversation about our country’s misguided policies and transform America’s criminal justice system.

    http://letsfreeamerica.org

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