Wie Spiegel Online am Sonntag berichtet hat, wird in Kürze eine rechtssoziologische Untersuchung des Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht zur justiziellen Bearbeitung von sog. Ehrenmorden veröffentlicht werden.
Dr. Julia Kasselt, Absolventin des Instituts für Kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg und Fellow der International Max Planck Research School on Retaliation, Mediation and Punishment, hat im Rahmen ihrer Promotion und der in Kürze erscheinenden Studie
78 Fälle zwischen 1996 und 2005 ausgewertet, bei denen die Täter Partner oder Verwandte wegen kultureller „Ehrenkodices“ angegriffen hatten. Kasselt verglich die Urteile mit 91 Schuldsprüchen gegen Partnermörder, die etwa aus Eifersucht getötet hatten.
Im Ergebnis bescheinigt die Studie deutschen Gerichten, dass sie bei Festlegung des Strafrahmens im Falle von Ehrenmorden den Tätern keinen „kulturellen Rabatt“ gewähren.
Die Studie knüpft an das Projekt „Ehrenmorde in Deutschland. Eine Analyse auf der Basis justiziell bearbeiteter Fälle der Jahre 1996 bis 2005“ an, in dem eine Bestandsaufnahme der vor Gericht verhandelten Ehrenmorde vorgenommen wurde. Diese Studienergebnisse stehen auf der Seite des Bundeskriminalamtes zur Verfügung:
Christian Wickert schreibt
Dr. Julia Kasselt wird morgen, am 02. April 2014, in der Sendung Stern TV zu Gast sein und Auskunft über ihre Studienergebnisse erteilen.
StudJur schreibt
Die Bild und einige andere Medien haben das anscheinend aber nicht verstanden. http://www.bildblog.de/55777/die-bild-theorie-vom-islam-rabatt/