Prof. Dr. Rafael BehrImmer wieder stehen sie den Bürgern in anonymen Uniformen gegenüber, je nach Anlass auch so stark vermummt und bewehrt, dass sich Parallelen zu den sog. Robocops aus der Populärkultur aufdrängen: die Akteure unserer Polizei im Einsatz. Dass das bei den Bürgern Verunsicherung bis hin zu Stress, Reaktanz und Übersprungshandlungen auslösen kann, steht außer Zweifel. Die Anonymität der Uniformträger trägt aber auch dazu bei, dass bei Übergriffen gegen Bürger zwar wegen Körperverletzung im Amt ermittelt, aber nur selten ein Tatverdacht oder Tatverdächtiger überprüft werden kann – denn die mangelnde Identifizierbarkeit schützt die einzelnen „schwarzen Schafe“ auch gegenüber Ermittlungen und Tatnachweisen. In Baden-Württemberg wurden erst jüngst nicht weniger als 156 Verfahren gegen Polizisten im Zusammenhang mit einem außer Kontrolle geratenen Polizeieinsatz vom 30. September 2010 eingestellt, weil die Polizisten nicht identifiziert werden konnten. Soll man also eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte einführen? Hierzu nahm der Hamburger Professor Rafael Behr in einem Interview in der Wochenzeitung „Kontext“ in erfreulicher Deutlichkeit Stellung. Hier geht es zum Interview: http://www.kontextwochenzeitung.de/macht-markt/157/anonyme-truppe-die-alles-darf-2110.html