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Das Gute nicht erkennen…

Am 14. Februar 2014 gepostet von Daniel Triest

Kommentar:

Der Stillstand des Fortschritts liegt nicht am Mangel von klugen Köpfen

Dass die Kriminologie eine interdisziplinäre Disziplin ist und folglich Fachbereiche wie Soziologie, Jurisprudenz und Psychologie pp. nutzt, ist lange kein Geheimnis mehr. Trotz verschiedenster Forschungen auf dem Gebiet Kriminologie, welche in den meisten Fällen staatliche oder europäische Fördergelder inne hat, wird von Politik und  geltender Rechtsprechung übersehen, was buchstäblich vor deren Augen liegt.

Warum nicht das nutzen, was indirekt selbst finanziert und in den meisten Fällen sogar über den Schreibtisch der Bildungsminister lief? Es gibt kriminologische Studien zur Sicherung des Fährverkehrs, zu terroristischen Anschlägen, zum Nutzen der Fingerabdrücke für Zahlungsverfahren etc. Aber anstatt einen Vorteil und auch in vielen Fällen, eine Veränderung des Status quo zu erreichen, wird aufgrund des gewollten Bestehenbleibens, in den meisten Fällen ein anderes (Forschungs-) Institut beauftragt, solange zu forschen, bis die von den jeweiligen Auftraggebern gewollten Ergebnisse „zustande kommen“.

Wie ich auf diese diverse Idee komme? Wenn bereits die Promotion verschiedener meiner politischen Idole des Betruges verdächtigt sind, dann kann doch auch die Täuschung ein weitaus größeres Maß erreichen. In o.g. genannten Fällen liegt die Abgabe bei den verschiedenen Ministerien schon Monate, zum Teil Jahre zurück, ohne Rückantwort, ohne Zusage der Veröffentlichung. Wenn die Verantwortung des Einzelnen schon nicht zu einer eigenen ehrlichen Arbeit gereicht hat, wieso dann nicht auch andere Arbeiten bewusst nutzen, um einen Vorteil geltend zu machen.

Oder ist es Zufall, dass immer dieselben Institute mit der Wahrnehmung verschiedener Forschungen beauftragt werden. Diverse Studien liegen den unterschiedlichen Ministerien vor und werden in Schreibtischschubladen vergraben. Dann braucht nur noch solange gewartet werden, bis ein anderes Ergebnis veröffentlicht wird und nun kann der bereits vergessene Aufsatz hervorgeholt werden und als falsch, unseriös oder invalide bezeichnet werden. Dies beinhaltet einen anderen Weg der politischen Meinungsmache.

Dieses Zurückhalten von Informationen, wie auch einst beim NSA-Skandal mag in manchen Fällen kriminaltaktischer Natur sein, in diesem Falle sehe ich von jeglicher Kritik ab. Aber keinesfalls kann dies der Fall sein, wenn Forschungen einen Weiterschritt in der Entwicklung bedeuten würden. Irre ich, wenn ich denke, dass genau das, der Auftrag des Ministeriums für Bildung und Forschung des Bundes und der Länder ist? Die Verlangsamung bedeutender Forschungsprozesse hat nicht nur Einfluss auf die Wissenschaft, sondern auch auf alle Bürger. Die Einschätzung der Tragweite für Forschungen, Hypothesen oder Erfindungen darf nicht in die Hände ein paar Einzelner gelegt werden. Sie gehört in den öffentlichen Diskurs, sei das Ergebnis noch so ungewollt. Das trifft die Politik und die Judikative, genau wie alle anderen wissenschaftlichen Disziplinen.

Ein weiteres Problem der Verzögerung durch Politik ist die dadurch hinausgezogene Entstehung neuem Denkens und Erreichens, wenn man nicht weiß, welche Forschungen bereits in den Schreibtischen dieser Welt liegen, können neue Ideen auch nur schwer entstehen, denn die Weiterentwicklung ist nicht möglich. Es wird immer wieder vom Punkt Null begonnen.

Was wäre, wenn die Politik nicht nur Geldgeber der Forschung wäre, sondern einen Nutzen aus der Forschung ziehen würde. Der Staatshaushalt sowie die Haushälter der Länder sehen, absolut zu Recht, Millionen für die Verbesserung von Bildung und Forschung vor, sehr geehrte Damen und Herren, nutzen sie sie doch. Oder kaufen sie eine Flasche Rotwein ohne diesen zu trinken?

Daniel Triest

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Kategorie: Kriminalpolitik, Kriminologie allg., Recht und Gesetz Stichworte: Forschung, Politik

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