In der Pilotfolge der 27. Staffel der britischen Kultserie Dr. Who. wird die Kaufhausmitarbeiterin Rose von Schaufensterpuppen angegriffen und muss von dem herbeieilenden Dr. Who gerettet werden. Die zum Leben erwachten Schaufensterpuppen werden von Außerirdischen kontrolliert, die die Menschheit vernichten wollen.
Wie eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft an den Senat zeigt, steckt hinter diesem Horrorszenario mehr Science und weniger Fiction als einem lieb sein kann.
Die italienische Firma Almax SpA, nach eigenen Angaben „eine weltweit führende Marke in der Herstellung von Schaufensterfiguren und Display-Artikeln“, produziert mit EyeSee Mannequin eine Schaufensterpuppe, die mittels einer eingebauten Kamera Kunden filmt und die Bilder an eine Gesichtserkennungssoftware schickt. Alter, Geschlecht, Ethnie und Gesichtsmerkmale werden analysiert und die so gewonnen Daten zur Verkaufsoptimierung genutzt. Eine Ausstattung der Schaufensterpuppen mit Mikrophonen zum Aufzeichnen von Kundengesprächen ist in Planung.
Möglicherweise sind entsprechend ausgerüstete Schaufensterpuppen auch in Hamburger Ladengeschäften zu finden.
Auch wenn hier wohl weniger das Erringen der Weltherrschaft und eher das Erzielen einer marktbeherrschenden Stellung im Mittelpunkt steht, wünscht man sich einen Dr. Who oder aber Dr. Caspar, der dieser Kundenüberwachung ein Ende bereitet.
Die Schriftliche Kleine Anfrage ist auf grundrechte-kampagne.de nachzulesen.