Bob Dylan und Joan Baez – Ikonen des Protestsongs und ihre Rezeption durch die Friedens- und Bürgerrechtsbewegungen der 1960er Jahre in den USA
Oh, deep in my heart; I do believe; that we shall overcome, some day.
(„We shall overcome“)
Nahezu jeder Mensch kennt heute das Lied “We shall overcome” – in seiner berühmtesten Version gesungen von Joan Baez. Es gilt als eine Hymne der Protestbewegungen, die ihren Ursprung in den 1960ern in den USA hatte. Seitdem wird das Lied bei fast jedem Protest weltweit gesungen: Studentenproteste, Anti-Atomkraft-Proteste, Friedensproteste. Neben Joan Baez wurde zu dieser Zeit auch Bob Dylan zu einer Protest-Ikone, obwohl diese zwei Musiker nicht unterschiedlicher hätten sein können. Warum wurden sie zu Idolen von den Friedens- und Bürgerrechtsbewegungen, wie wurden ihre Songs rezipiert und welche Aussage wurde ihnen zugeschrieben?
Um zu verstehen, warum die Musik von Bob Dylan und Joan Baez zu einem transnationalen Phänomen vieler Protestbewegungen wurde, ist es wichtig, nicht nur die Songs selber, sondern auch den geschichtlichen Kontext und die Biographie der beiden Künstler zu kennen. Beides soll im Folgenden kurz dargestellt werden.
Kurze Geschichte der US-amerikanischen Friedens- und Bürgerrechtsbewegungen in den 1960ern
In den 1960er Jahren wurden vor allem zwei Ereignisse von weiten Teilen der Bevölkerung als so ungerecht empfunden, dass dieses Bewusstsein es vermochte, eine große Anzahl von US-Bürgern zu mobilisieren. Zum einen war dies der Vietnam-Krieg (auch 2. Indochina-Krieg) und zum anderen die Rassentrennung und die damit verbundene Ungerechtigkeit gegenüber der schwarzen Bevölkerung in den USA.
Beim Vietnam-Krieg handelte es sich um eine militärische Auseinandersetzung in Vietnam zwischen 1945 und 1975. Nachdem sich die Kolonialmacht Frankreich aufgrund massivem Wiederstands aus Vietnam zurückzog (1954), kam es zur Teilung des Landes in Nordvietnam (mit kommunistischer Regierung) und Südvietnam (mit Militärdiktatur). Aufgrund der von US-Präsident Eisenhower ausgegebenen „Domino-Theorie“1 handelten die USA strikt antikommunistisch und unterstützten Südvietnam von 1964 bis 1969 auch militärisch. Nach dem Rückzug der USA endete der Krieg 1975 mit der Kapitulation Südvietnams (vgl. Schubert 2011). „Seine (weltweite) politische Bedeutung erhielt der Vietnamkrieg durch die offensichtliche militärische Ungleichheit der Gegner und die eskalierende Unmenschlichkeit des Krieges“ (Schubert 2011). Der Kampf wurde in erster Linie um die herrschende Ideologie geführt: Kommunismus gegen Kapitalismus. Zu Protestbewegungen führte jedoch die dem Kampf immanente Ungerechtigkeit, Ungleichheit und auch die wahrgenommene Unterdrückung: armes, wirtschaftlich und sozial schwaches Entwicklungsland Nordvietnam gegen die militärisch-technisch überlegene und finanzkräftige Supermacht USA. Der Protest gegen den Vietnamkrieg wurde wichtiger Teil der Friedensbewegungen und Studentenproteste (vgl. Schubert 2011).
Die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung – vor allem in den Südstaaten der USA – führte zur US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung (Civil Rights Movement). Ihr populärster Vertreter war der Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King jr., der mit dem Aufruf zu „Zivilem Ungehorsam“ gegen die gesetzliche Diskriminierung der Schwarzen weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Unter zivilem Ungehorsam wurden der gewaltlose Widerstand und der friedliche Protest gegen die Segregationspolitik verstanden. Als Geburtsstunde gilt der berühmte Montgomery-Busboykott von 1955, als die Afro-Amerikanerin Rosa Parks sich weigerte, einem Weißen ihren Sitzplatz im Bus zu überlassen. Als Höhepunkt kann der „Marsch auf Washington“ im Sommer 1963 (an dem u. a. auch Joan Baez und Bob Dylan teilnahmen) gesehen werden, mit der berühmten Rede „I Have A Dream“ von Dr. Martin Luther King jr. Das Ziel dieses Marsches war die Unterstützung von John F. Kennedys Gesetzesentwurf zur Besserstellung der schwarzen Bevölkerung (vgl. Amrehn 2009).
Bob Dylan und Joan Baez – Protest-Ikonen
Bob Dylan und Joan Baez, die beide als Protest-Ikonen der Bürgerrechts- und Friedensbewegungen gelten, könnten trotz ihrer Gemeinsamkeiten nicht unterschiedlicher sein. Bob Dylan, der Poet sozial-kritischer Lieder, der seine Protestphase bereits nach zwei Jahren für beendet erklärte, steht hier im Gegensatz zu Joan Baez, die seit den späten 1950ern bis heute politisch engagiert ist.
Bob Dylan (*1941) ist ein US-amerikanischer Folk-Musiker. Mit seinem 1963er Album The Freewheelin‘ Bob Dylan erreichte er eine größere Bekanntheit. Unter den sozialkritischen Liedern wurde das Lied „Blowin‘ in the Wind“ (bekanntgeworden durch das Cover von „Peter, Paul and Mary“) zu einer Hymne der Protestbewegung. Auch mit den Songs „A Hard Rain’s a-Gonna Fall“ (Reaktion auf die Kuba-Krise) und „Masters of War“ (Kritik an der Militärindustrie) reihte er sich auf Augenhöhe mit anderen Protestsängern, wie Woody Guthrie, Pete Seeger und Joan Baez (mit der er später eine kurze Beziehung hatte), ein. Obwohl sich Dylan ironischerweise nie als Protestsänger2 sah (und auch nicht so auftrat), beeinflusste er jedoch mit seiner Musik und seiner Poesie als Songwriter viele namhafte Protestsänger, die erfolgreiche Coverversionen seiner Lieder aufnahmen, wie z. B. Jimi Hendrix mit „All along the Watchtower“ (vgl. rollingstone.com; vgl. Ingram 2008: 29ff.).
Joan Baez (*1941) ist eine US-amerikanische Folk-Musikerin. In den 1960ern wurde sie durch ihre Musik und ihr öffentliches Verhalten zu einer Ikone der Protestbewegung. Ihre Lieder handelten von Freiheit, dem Vietnam-Krieg und den Bürgerrechten. Auf den Stufen des Lincoln Memorial sang sie während des „Marsches auf Washington“ das Lied „We Shall Overcome“. Sie partizipierte am „Free Speech Moment“ der UC Berkeley, behielt 60% ihrer Steuern ein um gegen die Militärausgaben für den Vietnamkrieg zu protestieren, unterstützte den Streik für fairen Lohn der Farmarbeiter und machte sich gegen die Todesstrafe im Gefängnis San Quentin stark. Sie nahm an zahlreichen Protestkundgebungen gegen den Vietnamkrieg teil und reiste im Dezember 1972 nach Hanoi, um amerikanische Kriegsgefangene zu besuchen. Während ihres Besuches wurde die Hauptstadt von den US-Streitkräften aus der Luft bombardiert („Christmas Bombings“). Dieses einschneidende Erlebnis verarbeitete sie auf ihrem Album „Where Are You Now, My Son?“, welches sie während ihres Hanoi-Aufenthalts aufnahm (vgl. joanbaez.com).
Inhalt und Rezeption von Protestsongs
Verschiedene Studien legen die Annahme nahe, dass Musik Individuen zur Teilnahme an kollektiven Aktionen mobilisieren könnte. Synchronizität, wie zum Beispiel das gemeinsame Singen oder das gemeinsame Hören von Musik, kann Personen motivieren, eine Gruppenzusammengehörigkeit zu fühlen oder sich einem gemeinsamen Ziel verpflichtet zu fühlen (vgl. Capers 2010: 757). Dieses Gefühl von Einigkeit und Zusammengehörigkeit lässt sich auch bei Protestbewegungen gegen wahrgenommene Ungerechtigkeiten beobachten.
Beeinflusst von der damaligen Zeit und den sozialen Problemen, widmeten sich in den USA sehr viele Protestsongs dem Vietnamkrieg oder den Bürgerrechten. Viele sprachen aber auch den Konsum von Drogen und die strenge Sexualmoral an. Am Beispiel von Bob Dylans „Blowin‘ in the Wind“ und Joan Baez‘ „We Shall Overcome“ wird kurz der Inhalt exemplarisch aufgezeigt (siehe Songtexte).
Inhalt von „Blowin’ in the Wind”
Blowin‘ in the Wind ist eigentlich kein reiner Protestsong, vielmehr besteht er aus einer Reihe rhetorischer Fragen zu sozialen, philosophischen und individuellen Themen wie Frieden, der Dauer von Veränderungen und individuellen Wahrnehmungen. Fragen, die sich zu der Zeit viele Amerikaner stellten (vgl. Lynskey 2011: 55).
Die erste Strophe behandelt die sozialen Themen „Erwachsenwerden“ („how many roads must a man walk down, before you call him a man?“), „Frieden“ („how many seas must a white dove sail, before she sleeps in the sand?“) und „Verbannung von Krieg/Gewalt/Waffen” („how many times must the cannonballs fly, before they’re forever banned?“).
Die zweite Strophe behandelt hingegen eher philosophische Fragen zu Veränderungen: lang andauernde, kaum wahrnehmbare Veränderungen über tausende von Jahren („how many years can a mountain exist, before it’s washed to the sea?“), lang andauernde Veränderungen über mehrere Jahrzehnte wie hier im Fall von Unterdrückung („how many years can some people exist, before they’re allowed to be free?“) und individuell lang andauernde Veränderungen („how many times can a man turn his head, pretending he just doesn’t see?“).
Die dritte und letzte Strophe behandelt individuelle Wahrnehmungen und einen damit indirekt verbundenen Handlungsaufruf: alltägliche Dinge neu zu betrachten („how many times must a man look up, before he can see the sky?“), Hilferufe nicht mehr zu ignorieren (“how many ears must one man have, before he can hear people cry?”) und unnötige (Kriegs-) Tote zu verhindern (“how many death will it take till he knows, that too many people have died?”).
Rezeption und Bedeutung von „Blowin‘ in the Wind“ für die Protestbewegungen
Im damaligen sozial-kritischen Gesellschaftsklima, in dem gegen wahrgenommene Ungerechtigkeiten wie die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung und dem Vietnam-Krieg protestiert wurde, bot „Blowin‘ in the Wind“ eine Möglichkeit, gemeinsam dem Protest Ausdruck zu verleihen.
Obwohl die Themen der Strophen zeitlos sind – und wie Ewan MacColl meinte: „a grocery list song where one line has absolutely no relevance to the next line […] puerile – too general to mean anything“ (Lynskey 2011: 55) –, wurden sie von der Protestgeneration auf die Bürgerrechtsbewegung und die Anti-Kriegs-Proteste angewandt. Die erste Strophe wurde auf die Beendigung des Krieges in Vietnam und dem Wunsch nach Frieden bezogen. Die zweite Strophe wurde auf die bereits Jahrhunderte dauernde Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung Amerikas bezogen, welche nach Beendigung der Sklaverei immer noch benachteiligt wurde und viele Menschen diese Ungerechtigkeiten nicht wahrnehmen wollten. Die dritte Strophe wurde als Handlungsaufruf verstanden, den Unterdrückten zu helfen und den Krieg in Vietnam zu beenden.
Songtext zu Bob Dylan – Blowin‘ in the Wind (1963)
How many roads must a man walk down
Before you call him a man?
Yes, ’n’ how many seas must a white dove sail
Before she sleeps in the sand?
Yes, ’n’ how many times must the cannonballs fly
Before they’re forever banned?
The answer, my friend, is blowin’ in the wind
The answer is blowin’ in the windHow many years can a mountain exist
Before it’s washed to the sea?
Yes, ’n’ how many years can some people exist
Before they’re allowed to be free?
Yes, ’n’ how many times can a man turn his head
Pretending he just doesn’t see?
The answer, my friend, is blowin’ in the wind
The answer is blowin’ in the windHow many times must a man look up
Before he can see the sky?
Yes, ’n’ how many ears must one man have
Before he can hear people cry?
Yes, ’n’ how many deaths will it take till he knows
That too many people have died?
The answer, my friend, is blowin’ in the wind
The answer is blowin’ in the wind
Copyright © 1962 by Warner Bros. Inc.; renewed 1990 by Special Rider Music
Quelle: http://www.bobdylan.com/us/songs/blowin-wind (letzter Zugriff: 22.04.2013)
Inhalt von „We Shall Overcome”
We Shall Overcome wurde nicht wie oft angenommen von Joan Baez geschrieben, obwohl ihre Version zweifellos die bekannteste ist. Der genaue Ursprung dieses Protestsongs ist unklar.3 Die (vermeintlichen) Autoren um Pete Seeger erklärten, der Song basiere auf dem Gospel-Lied „I’ll Overcome Someday“ von dem afro-amerikanischen Komponisten Charles Albert Tindley. Im Jahre 1959 wurde er zur inoffiziellen Hymne der schwarzen Bürgerrechtsbewegung (vgl. Lynskey 2011: 33).Das Lied beinhaltet neben einem Blick in die Zukunft auch die feste Überzeugung, dass diese eintreten wird: „Oh, deep in my heart, I do believe; we shall overcome“ (Tief in meinem Herzen glaube ich fest daran, dass wir es überwinden werden). Der Wunsch „We shall overcome“ wird dabei verbunden mit den Zukunftsvisionen „We’ll walk hand in hand, some day“ (Wir werden Hand in Hand gehen, eines Tages) und „We are not afraid, today“ (Wir sind nicht ängstlich, heute) (vgl. Lynskey 2011: 34), wobei in dieser Strophe das „Today“ betont wird, um den Menschen Mut zu machen hier und jetzt gegen die wahrgenommene Ungerechtigkeit zu „kämpfen“.In alternativen Versionen, in denen weitere Strophen eingeführt werden, setzt sich das Konzept der Zukunftswünsche fort: „We shall live in peace, some day“, „We shall be free, some day“ und „Black and white together now, some day“.
Rezeption und Bedeutung von „We Shall Overcome” für die Protestbewegungen
Noch mehr als „Blowin‘ in the Wind“ hat sich „We Shall Overcome“ als Protestsong etabliert. Joan Baez, die sich auch heute noch aktiv in Protestbewegungen engagiert, tritt immer noch live mit diesem Lied auf (wie z. B. im Weißen Haus vor Präsident Obamba). Anführer der Bürgerrechtsbewegung waren von dem Lied begeistert, da es ein altes „Negro Spiritual“ war, welches mit neuem Text über Freiheit von einer weißen jungen Folk-Sängerin vorgetragen wurde (vgl. Lynskey 2011: 43).
Da der Song keine direkte Aussage trifft, was überwunden werden sollte und wer „Hand in Hand“ gehen soll, lässt er viel Spielraum für Interpretationen. In den 1960ern waren die allgemeine Interpretation, die Überwindung der Segregation in den USA und das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben von Schwarzen und Weißen. Nichtsdestotrotz verlor „We Shall Overcome“ irgendwann seine Bedeutung für die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung und irritierte die eher militanten Stimmen, da der Song keine Aussage über die Dauer bis zur Zielerreichung trifft (vgl. Lynskey 2011: 49).
Andere Protestbewegungen bezogen es auf andere Themen, wie die Überwindung von Atomkraft und der Nutzung von erneuerbaren Energien, oder auch auf andere Friedensbewegungen wie die Überwindung der Apartheid in Südafrika und den Kampf für Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung, angeführt von Nelson Mandela.
Songtext zu Joan Baez – We Shall Overcome (1969); Originaltext von P. Seeger, G. Carawan, F. Hamilton und Z. Horton
We shall overcome,
We shall overcome,
We shall overcome, some day.Oh, deep in my heart,
I do believe
We shall overcome, some day.We’ll walk hand in hand,
We’ll walk hand in hand,
We’ll walk hand in hand, some day.Oh, deep in my heart,
I do believe
We shall overcome, some day.We are not afraid,
We are not afraid,
We are not afraid, TODAYOh, deep in my heart,
I do believe,
We shall overcome, some day.We shall overcome,
We shall overcome,
We shall overcome, some day.Oh, deep in my heart,
I do believe
We shall overcome, some day
Quelle: BAEZ, Joan – We Shall Overcome. Woodstock – The Love and Peace Generation (2 CD, 2001), CD1 – Track 16 – 3’23: Horton/Hamilton/Carawan/
Seeger – TRO Ludlow Music.
Schlussbetrachtung
Die Geschichte der Protestsongs in der US-amerikanischen Geschichte endet jedoch nicht in den 1960er Jahren. Die 1970er waren ebenfalls noch vom Protest gegen den Vietnam-Krieg geprägt und brachten Songs hervor wie „War“ von Edwin Starr. Aber auch Baez und Dylan waren noch erfolgreich mit „Where Are You Now, My Son?“ (Baez) und „Hurricane“ (Dylan). Die 1980er waren geprägt von Protestsongs gegen die Politik von Ronald Reagan, wie z. B. „Born in the USA“ von Bruce Springsteen und „All She Wants To Do Is Dance“ von Don Henley. Hard-Rock-Bands und Punk-Bands bestimmten in den 1990ern die Protestwelle wie Rage Against The Machine mit „Killing In The Name“. Doch auch in den 2000er Jahren gab es mit dem Irak-Krieg eine Wiederbelebung von Protestsongs durch bereits bekannte Künstler wie Neil Young („Lets Impeach the President“), Tom Waits („ The Day After Tomorrow“) und Bruce Springsteen, der neben „American Skin (41 Shots)“ auch ein Cover von „We Shall Overcome“ veröffentlichte. Gegenwärtige Protestlieder stammen von Pink („Dear Mr. President“) und Green Day („American Idiot“).
Die treibendste und stärkste Kraft im Bereich der Protestsongs stammt von Punk-Rock-Bands wie Anti-Flag, Bad Religion, NOFX oder Rise Against. So ist es nicht verwunderlich, dass 2004 ein Compilation-Album mit dem Titel „Rock against Bush, Vol. 1“ veröffentlicht wurde.
Was die Zukunft von Protestsongs betrifft, kann somit mit ruhigen Gewissen festgestellt werden, dass so lange es wahrgenommene Ungerechtigkeiten gibt und Künstler4, die Musik als Mittel des Protests wählen, um Massen zu mobilisieren oder zumindest zum Nachdenken zu bewegen, so lange wird die Geschichte von Protestsongs weitergehen.
Weiterführende Links
- Homepage von Joan Baez: www.joanbeaz.com
- Homepage von Bob Dylan: www.bobdylan.com
- Bob Dylan und Joan Baez 1963 March on Washington (Youtube-Clip): http://www.youtube.com/watch?v=WLwHnNybADo
- Joan Baez Live Music Performance “We Shall Overcome” at the White House (veröffentlicht am 31.01.2013, Youtube-Clip): http://www.youtube.com/watch?v=FK7PNqYmqkU
- Martin Luther King jr.: “I have a dream” (Full Speech, Washington 1963, Youtube-Clip): http://www.youtube.com/watch?v=z_ZgSK9yIbk
- HD Stock Footage Civil Rights March on Washington with Martin Luther King jr. (Youtube-Clip): http://www.youtube.com/watch?v=Nj-feUZ32wI
- Wissensfrage: Welches weltbekannte Lied war ursprünglich die Hymne der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung?
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/persoenlichkeiten/martin_luther_king/wissensfrage_hymne.jsp
Literaturverzeichnis
AMREHN, Birgit (2009): Die Bürgerrechtsbewegung. http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/persoenlichkeiten/martin_luther_king/buergerrechtsbewegung.jsp (letzter Zugriff: 03.06.2013)
AMREHN, Birgit (2009): Wissenfrage. http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/persoenlichkeiten/martin_luther_king/wissensfrage_hymne.jsp (letzer Zugriff: 03.06.2013)
BAEZ, Joan (1969): We Shall Overcome (Songtext)
Woodstock – The Love and Peace Generation (2 CD, 2001), CD1 – Track 16: Horton/Hamilton/Carawan/Seeger – TRO Ludlow Music.
BAEZ, Joan (2008): Official Biography. http://www.joanbaez.com/officialbio08.html (letzter Zugriff: 24.04.2013)
BAEZ, Joan (unknown): Chronology.
http://www.joanbaez.com/chronology.html (letzter Zugriff: 24.04.2013)
CAPERS, Bennett (2010): Crime Music. In: Ohio State Journal in Criminal Law 7(2). S. 749-769.
DYLAN, Bob (1962): Blowin’ in the Wind (Songtext)
http://www.bobdylan.com/us/songs/blowin-wind (letzter Zugriff: 03.06.2013)
INGRAM, David (2008): “My Dirty Stream”: Pete Seeger, American Folk Music, and Environmental Protest. In: Popular Music and Society, 31:1, 21-36.
KEMP, Mark (2001): Bob Dylan Biography.
http://www.rollingstone.com/music/artists/bob-dylan/biography (letzter Zugriff: 24.04.2013)
LYNSKEY, Dorian (2011): 33 Revolutions per Minute: A History of Protest Songs, from Billie Holiday to Green Day. New York: Ecco.
SCHUBERT, Klaus; und KLEIN, Martina (2011): Das Politlexikon. 5., akutalisierte Auflage. Bonn: Dietz. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/18426/vietnamkrieg (letzter Zugriff: 24.04.2013)
Bei der „Domino-Theorie“ handelt es sich um eine politische Annahme der USA, dass sobald ein Land kommunistisch würde, seine Nachbarländer ebenfalls der „populistischen Kraft der Ideologie ausgeliefert seien“ und sich somit der Kommunismus als Regierungsform verbreiten würde (vgl. Schubert 2011). ↩
Obwohl Bob Dylan an dem berühmten Marsch auf Washington teilnahm (im Musikprogramm nach der Rede von Martin Luther King jr.), zweifelte er die Effektivität an: „`Think they’re listening?‘ he asked, looking towards Capitol Hill and Congress. `No, they ain’t listening at all.‘“ (Lynskey 2011: 61). ↩
Interessanterweise basieren beide Lieder, „Blowin‘ in the Wind“ und das vermeintliche Original „I’ll Overcome Someday“ auf dem Gospelsong „No More Auction Block for Me“ aus dem 19. Jahrhundert (vgl. Lynskey 2011: 33). Eine weitere Theorie über den Ursprung von „We Shall Overcome“ bietet Birgit Amrehn (2009) an, wonach es laut Musikwissenschaftlern von dem lateinischen Kirchenlied „O Sactissma“ (Michael Praetorius, 1571-161) stammt, welches Einwanderer nach Amerika brachten. In Deutschland entwickelte sich daraus „Oh, du fröhliche“. ↩
Hier sei kurz darauf hingewiesen, dass Protest nicht nur in Form von Musik stattfand und stattfindet, sondern auch durch andere künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten. Im Film entwickelte sich das Genre der sogenannten Anti-Kriegs-Filme. Zu den Kultfilmen in diesem Bereich gehören „Full Metal Jacket“ (1987), „Apocalypse Now“ (1979), „The Deer Hunter“ (1978), „Flags of Our Fathers/Letters from Iwo Jima“ (2006), usw. ↩
Christian Wickert schreibt
Im SZ Magazin Heft 19/2015 ist ein interessantes Interview mit Frau Baez erschienen:
»Es gibt mehr Gründe zu protestieren als je zuvor« http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43065/1/1