Vom 28. bis 30. Juni 2012 fand am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg eine Tagung zum Thema „Zur Lage der Kriminologie in Deutschland“ statt.
Auf der dreitägigen Tagung kamen über 60 Wissenschaftler zusammen, um aktuelle Probleme der Kriminologie zu diskutieren. Das Programmheft zeugt von der Fülle und Vielfalt besprochener Themen.
Ein besonderer thematischer Fokus lag auf einer Bestandsaufnahme der kriminologischen Lehre an deutschen Universitäten und die Feststellung, dass die Streichung von Lehrstühlen und die Reduzierung von Lehrangeboten zu einer Ausdünnung des wissenschaftlich qualifizierten Personals führen wird. Dieser Zustand gefährdet die zukünftige Produktion wissenschaftlicher Erkenntnisse und die – empirisch abgesicherte – Beantwortung von Fragen, die Kriminal-, Sozial- und Kommunalpolitik an die Kriminologie adressieren.
Um auf diese besorgniserregende Entwicklung aufmerksam zu machen, wurde als ein Ergebnis der Tagung das sog. Freiburger Memorandum – Zur Lage der Kriminologie in Deutschland veröffentlicht.
Die Autoren Prof. Dr. Stephan Quensel, Prof. Dr. Klaus Sessar und Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jörg Albrecht schlagen hierin in 10 Thesen vor,
- an den Universitäten die Lehre insbesondere in den soziologischen und juristischen Fakultäten zu intensivieren und
- durch den Aufbau fachübergreifender kriminologischer Zentren die diversen kriminologischen Aktivitäten zu bündeln, zu koordinieren und dadurch voranzutreiben.
Die einzelnen Thesen sind nachzulesen im
Freiburger Memorandum zur Lage der Kriminologie in Deutschland
Vorbereitet und herausgegeben von Hans-Jörg Albrecht, Stephan Quensel und Klaus Sessar. Oktober 2012
Das Memorandum steht seit einigen Tagen auf der Homepage des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht zum kostenlosen Download bereit.