
Zwischen dem 18.10.2012 und 31.01.2013 findet die gemeinsam vom Institut für Kriminologische Sozialforschung und dem Institut für Kriminalwissenschaften der Universität Hamburg koordinierte Vortragsreihe zum Thema „Kriminologische Forschung: Erkenntnisse für Politik, Praxis und Wissenschaft“ statt.
Kriminalität und Gewalt beschäftigen Bürger wie auch Fachleute gleichermaßen immer wieder. Meist sind es einzelne Ereignisse – eine Sexualstraftat, eine Kindestötung oder ein Amoklauf – die Aufmerksamkeit erregen und über ihre Darstellung in Zeitungen und Fernsehen Menschen bewegen und beunruhigen.
Aber auch die Arbeit der Polizei, der Gerichte und des Strafvollzuges sind Themen, die alle betreffen. Bürger haben ein Informationsbedürfnis und Praktiker wie auch Politiker brauchen für ihre Entscheidungen solides Wissen, um ihre Arbeit auf ein solides Fundament zu stellen. Benötigt werden Erkenntnisse über die Entwicklung von Kriminalität und Gewalt wie auch über Wirkungen darauf gerichteter Maßnahmen.Seit vielen Jahrzehnten schon existiert in Hamburg eine reichhaltige wissenschaftliche Forschung, die sich mit solchen Fragen befasst. Über die Grenzen der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Fakultäten hinweg führt hier die Kriminologie Erkenntnisse aus Medizin, Psychologie, Soziologie und Rechtswissenschaft zusammen. Ziel der Vorlesung ist es, diese Forschung und dieses Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In insgesamt 14 Vorträgen werden zahlreiche und zum Teil sehr unterschiedliche Einblicke in das weite Themenfeld der Kriminologie gewährt. Die Veranstaltungsreihe wird von der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Hamburg im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesen organisiert. Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Interessierten offen.
Die Veranstaltungen finden jeweils donnerstags in der Zeit von 18 – 20 Uhr im Hörsaal K des Uni-Hauptgebäudes (Edmund-Siemers-Allee 1) statt. Das Programm ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen oder kann hier heruntergeladen werden.
18.10.2012 | Politische Relevanz und praktische Bedeutung kriminologischer Forschung: Erfahrungswerte, Fallbeispiele und Zukunftsperspektiven Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Kerner (Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie, Eberhard Karls Universität Tübingen) |
25.10.2012 | Tötungsdelikte an Kindern: Erscheinungsformen, Hintergründe und Konstellationen Prof. Dr. Theresia Höynck (Universität Kassel) |
01.11.2012 | Wiedergutmachung statt Strafe? Kritik des Täter-Opfer-Ausgleichs aus der Perspektive der Restorative Justice Prof. Dr. Tilman Lutz (Rauhes Haus, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie) |
08.11.2012 | Fortschritte in der Behandlung von Sexualstraftätern Prof. Dr. Peer Briken (Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) |
15.11.2012 | Neue Aufgaben, neue Möglichkeiten: Müssen wir die Polizei neu denken? Prof. Dr. Rafael Behr (Hochschule der Polizei Hamburg) |
22.11.2012 | Wo stehen wir in 20 Jahren? Prognose der Kriminalitätsentwicklung: Ein Blick in die Kristallkugel? Jun.-Prof. Dr. Stefanie Kemme (Fakultät für Rechtswissenschaft, Institut für Kriminalwissenschaften, Universität Hamburg) |
29.11.2012 | Drogentests als visuelle Selektionstechnologie Dr. Bettina Paul, Simon Egbert, B.A. (Institut für Kriminologische Sozialforschung, Universität Hamburg) |
06.12.2012 | Gezielt töten, gezielt regieren – zur Aktualität eines Sicherheitsdispositivs Prof. Dr. Susanne Krasmann (Institut für Kriminologische Sozialforschung, Universität Hamburg) |
13.12.2012 | Rückfälligkeit von Sexualstraftätern Dr. Martin Rettenberger (Institut für Sexualforschung und Forensisches Psychiatrie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) |
20.12.2012 | Soziale Reaktionen auf Kriminalität: Resultate international vergleichender Forschung Dr. Dirk Enzmann (Fakultät für Rechtswissenschaft, Institut für Kriminalwissenschaften, Universität Hamburg) |
10.01.2013 | Welche Missbrauchstaten werden bestraft und welche „fallen unter den Tisch“? Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt (Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) |
17.01.2013 | Faszination Rechtsmedizin Prof. Dr. Klaus Püschel (Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) |
24.01.2013 | Kriminalitätsfurcht: Angst vor Kriminalität oder Angst vor der Angst? Dr. Katrin Brettfeld (Fakultät für Rechtswissenschaft, Institut für Kriminalwissenschaften, Universität Hamburg) |
31.01.2013 | Migration, Religion und Gewalt Prof. Dr. Peter Wetzels (Fakultät für Rechtswissenschaft, Institut für Kriminalwissenschaften, Universität Hamburg) |