Acht Jahre nach Ende des blutigen Unabhängigkeitskriegs indem sich die Vereinigten Staaten von Amerika vom Mutterland England loslösten, standen diese ihren Bürgern im Dezember 1791 unveräußerliche Rechte zu, die vor Gericht auch gegen die eigene Regierung eingeklagt werden konnten. Diese zehn Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung sind als „Bill of Rights“ in die Geschichte der Demokratie eingegangen und haben nicht unwesentlich zur Konsolidierung des noch jungen amerikanischen Staates beigetragen.
Nicht wenige Wissenschaftler und Internetnutzer gehen davon aus, dass sich gegenwärtig eine Form von Weltgemeinschaft im Netz mit eigenen Normen und Werten herausbildet. Die Akzeptanz die die Aktionen von Anonymous und Lulzac weltweit erhalten sowie der Widerstand der ACTA, SOPA, PIPA und Co entgegenschlägt zeigt dabei, dass es gemeinsame globale Interessen der Internetcommunity gibt. Es zeigt aber auch, dass Bestrebungen von staatlicher Seite existieren, die Form der Internetnutzung zu regulieren. Um dieser Weltgemeinschaft eine Stimme, eine Identifikation, einen Angelpunkt zu geben, hat sich nunmehr eine Internet-Initiative zum Ziel gesetzt, ähnliche Rechte wie anno 1791 für die Netizens – die Bürger des Internets – zu formulieren. Die Bill of Rights 2.0.
Die Initiatoren haben bereits zehn Vorschläge für Rechte vorgelegt und rufen nun zum aktiven Mitgestalten auf.