In der deutschen Presse wurde jüngst ein Vorfall als „Amoklauf“ bezeichnet, der sich angeblich so abgespielt hatte: ein eventuell unter einer Hirnverletzung, die er sich im Irakeinsatz zugezogen hatte, leidender Soldat, der nach Kandahar abgeordnet worden war – er ist Vater von drei Kindern – soll sich des nachts aus seiner Bleibe geschlichen haben: heimlich, voll bewaffnet, voller aufgestauter Wut eröffnete er das Feuer „auf drei Häuser“. Die FAZ vom 11. 03. 2012 berichtet, dabei seien dann mindestens 16 Personen gestorben. „darunter Frauen und Kinder“. Mehrere Personen seien verletzt. Der Soldat habe sein Lager im Kandaharer Vorort Panjway in der Nacht zum Sonntag verlassen und kurz darauf „das Feuer auf drei umliegende Häuser eröffnet“ …. Klingt wie ein Amoklauf. So etwas passiert im Krieg nun einmal. Die Leute sind mit den Nerven am Ende.
Zutreffend schreiben Sie „Klingt wie ein Amoklauf“. In der Tat ist beim Amoklauf im Sinne von school-shooting von einer von langer Hand geplanten Tat auszugehen, auf die der Täter sich intensiv vorbereitet hat und bei er das Ziel verfolgt, möglichst viele Menschen zu töten. Dass seine Opfer zu seiner subjektiv empfundenen Schmach und Demütigung keinen Bezug haben, lässt er unberücksichtigt, weil sie aus seiner Sicht Teil eines gesellschaftlichen Systems sind, das es zu „bestrafen“ gilt.
Dies Täterziel ist Grundlage für Präventionsüberlegungen und für Konzepte, die zweckmäßiges Verhalten in einer Amoklage in einer Schule / Schulklasse zum Thema haben.
Aktuell wird die Gewalt Akademie Villigst (Schwerte/Ruhr) auf dem 17. Dt. Präventionstag am Stand und im Rahmen einer Posterpräsentation das Thema „Amoklagen – Zweckmäßiges Verhalten in der Klasse“ präsentieren:
http://www.praeventionstag.de/nano.cms/kongressprogramm?XA=details&ID=74
Wer weitere Informationen wünscht, kann mich gerne anschreiben.
Heinz Kraft, 58256 Ennepetal