Am Freitag kommender Woche (13. Januar 2012) gibt Wolfgang Hetzer im Magazin-Filmkunsttheater in Hamburg eine Lesung aus seinem Buch „Finanzmafia – Wieso Banker und Banditen ohne Strafe davonkommen“.
Ort: Magazin Filmkunsttheater (Fiefstücken 8a, 22299 Hamburg)
Zeit: 13. Januar 2012, 20:00 Uhr/ Einlass ab 19:00 Uhr
Tickets € 13.-
Einen Vorgeschmack auf die Veranstaltung bietet folgendes Interview mit dem Autoren
Näheres ist der offiziellen Programmankündigung zu entnehmen.
Sollen die steuerzahlenden Bürger tatsächlich die einzigen sein, die für die Finanzkrise zur Kasse gebeten werden? Wolfgang Hetzer untersucht, ab wann die Konstruktion undurchschaubarer Finanzprodukte kriminell ist, und zeigt die fließenden Übergänge von professionellem zu wirtschaftskriminellem Handeln. Vor allem aber fragt er, wie die Akteure strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden können.
Die Finanzkrise ist kein Ergebnis einer Naturkatastrophe, wie uns häufig vorgegaukelt wird. Außerdem unterstellt der Begriff „Krise“, dass es sich um ein vorübergehendes Ereignis handelt, das durch Krisenmanagement beherrschbar ist. So wird davon abgelenkt, dass Organisationen, Institutionen, Einzelpersonen und Gruppen – als übliche Bankengeschäfte getarnt – hemmungslos ihre eigenen Interessen verfolgt haben. Mit krimineller Energie haben sie große Mengen Geld bewegt und in Netzwerken, die der Organisierten Kriminalität vergleichbar sind, dubiose Geschäfte getätigt. Doch die strafrechtliche Aufarbeitung des Geschehens hat bisher nicht stattgefunden. Wolfgang Hetzer fragt nach den Gründen und untersucht, welche Straftatbestände greifen könnten. Für ihn ist es höchste Zeit, dass das traditionell gegen die „Unterschicht“ eingesetzte Strafrecht auch endlich gegen die „Oberschicht“ angewendet wird.Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft, war Referatsleiter im Bundeskanzleramt, zuständig für die Aufsicht über den BND in den Bereichen Organisierte Kriminalität, Geldwäsche, Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und strategische Überwachung der Telekommunikation.
Sebastian schreibt
Wolfgang Hetzer nimmt jedenfalls kein Blatt vor den Mund. Obwohl er in der Bürokratie tätig war (deutsches Ministerium), also in einem durch Ängstlichkeit und Verdruckstheit gekennzeichneten Milieu. Da kann man ruhig Respekt haben vor so einem. Ganz schön frech. Ganz schön mutig. Mehr davon und weg mit der Postdemokratie!