Der New Yorker Künstler Joe Heaps Nelson hat das Malbuch Police Brutality Coloring Book herausgegeben. Das selbstkopierte, geheftete 48 Seiten umfassende Buch – im Stile eines Fanzines – enthält Vorlagen von insgesamt 46 Künstlern.
Das Buch entstand als Reaktion auf einen offenbar grundlosen Pfefferspray-Einsatz eines New Yorker Polizisten gegen Protestanten aus dem Umfeld der Occupy Wall Street Bewegung am 24. September 2011. Bei der Pfefferspray-Attacke wurde – wie im Video unten zu sehen ist – eine Bekannte Nelsons verletzt.
Das WIRED Magazin hat heute ein ausführliches Interview mit Joe Heaps Nelson auf seiner Internetseite veröffentlicht.
The incident, and others like it, spurred Nelson into action. “I am outraged at how the police are treating people,” he said, “and moral outrage is not my default setting. And then when I saw that guy at Cal Davis [University of California at Davis campus police Lt. John Pike] calmly spray those kids in the face, I knew I had to do something.“
Das Police Brutality Coloring Book kann für 12 $ zzgl. Versandkosten bestellt werden.
NYPD Police Pepper Spray Occupy Wall Street Protesters
Casually Pepper Spray Everything Cop
Das Malbuch ist nicht das einzige Beispiel einer popkulturellen Form des Protest. Ende November kam es erneut zu einem Einsatz von Pfefferspray gegen friedliche Demonstranten. Der Mitarbeiter der Campus-Polizei, Lt. John Pike, besprühte auf dem Gelände der University of California, Davis Studierende und Sympathisanten der Occupy Bewegung, die sich zu einer Sitzblockade eingefunden hatten.
Auch dieser übertrieben harte Polizeieinsatz wurde auf Video festgehalten (s.u.).
Das Bild des Pfefferspray sprühenden Polizisten, Lt. John Pike, wurde, nachdem sich zahlreiche Videos der Pfefferspray-Attacke rasant verbreitet hatten, in Fotomontagen von Internetnutzern weltweit verwendet.
Die Suche nach „Casually Pepper Spray Everything Cop“ fördert unzählige Bildmontagen zutage. Durch die Synthese der – mittlerweile ikonischen – Abbildung des Pfeffersprayeinsatzes mit bekannten Photographien und Gemälden werden die Fotomontagen zu einer Form des visuellen Protestes gegen Polizeigewalt.
Viele weitere Bild- und Fotomontagen finden sich hier und hier (ebenfalls zur Macht der Bilder).