In den letzten Wochen ging es etwas ruhiger auf dem Criminologia Blog zu. Das hing und hängt u.a. mit dem Besuch unterschiedlicher Fachtagungen zusammen.
Letzte Woche hatte ich gemeinsam mit meiner Kollegin Frau Katrin Bliemeister so z.B. das Vergnügen, einen Vortrag zum Thema Moralvorstellungen im Fernsehkrimi: der CSI-Effekt auf der kleinen und sehr feinen Tagung „Recht und Moral. Mediale Konstellationen gesellschaftlicher Selbstverständigung über ‚Verbrechen‘ vom 17. bis zum 21. Jahrhundert.“ halten zu dürfen.
Die Veranstaltung wurde vom Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ausgerichtet. Die große thematische Klammer, die alle Vorträge aus Perspektive der Literatur- und Kulturwissenschaften, aber auch der juristischen Wissenschaft und Kriminologie umschloss, war die Analyse einer Moralisierung des Rechts bzw. einer Verrechtlichung der Moral.
Unser Beitrag zum Thema CSI-Effekt lässt sich zweifelsfrei dem erstgenannten Themenbereich zuordnen. Die nebenstehende Grafik veranschaulicht verschiedene Ausprägungen des CSI-Effektes und beschreibt mögliche Wirkungen auf unterschiedliche Akteure im Strafprozess.
Wer sich näher für das Thema CSI-Effekt interessiert, dem sei noch das Buch Michele Byers & Val Marie Johnson (Hrsg.) (2009) The CSI Effect. Televison, Crime and Governance empfohlen.
[Update: Unser Beitrag ist mittlerweile in einer Konferenzdokumentation erschienen: Bliemeister, K., & Wickert, C. (2015). Moralvorstellungen im Fernsehkrimi am Beispiel von CSI: Crime Scene Investigation. In: Hans-Edwin Friedrich & Claus-Michael Ort (Hg.): Recht und Moral. Zur gesellschaftlichen Selbstverständigung über ‚Verbrechen‘ vom 17. bis zum 21. Jahrhundert (S. 507-527). Berlin: Duncker & Humblot.]Schließlich möchte ich noch auf zwei, im Zusammenhang mit dem CSI-Effekt interessante Videos hinweisen.
Horatio Caine’s One Liner
Jede Folge von CSI: Miami wird mit einem Statement des Teamleiters der CSI, Horatio Caine, eröffnet. Die Brachialrhetorik entfaltet allerdings erst im Zusammenschnitt ihr (unfreiwilliges) volles humoristisches Potential. Man achte bitte dabei auch auf den heimlichen Hauptdarsteller der Serie – Horatio Caines Sonnenbrille [vgl. hierzu: Patrick West: Horation Caine’s Sunglasses and the Criminalist Viewer: ‚Looking‘ and ‚Being Looked at‘ in CSI: Miami. In: Michael Allen (Hrsg.) (2007) Reading CSI: Crime TV Under the Microscope.]
Siehe auch: One Liner im englischen OT
CSI: Legoland
Nach CSI: Las Vegas, Miami und New York stellt CSI: Legoland den vorerst jüngsten Serienableger dar … 😉