Judith Butler – Philosophin der Gender heißt die sehenswerte, französische Dokumentation über das Leben und das Werk der in Berkeley lehrenden Philosophin. Der 55-minütige Dokumentarfilm stammt aus dem Jahr 2006 und wurde zwischenzeitlich auch auf Arte ausgestrahlt.
Die Genderforschung und die Kriminologie weisen zahlreiche gemeinsame Bezugspunkte auf (siehe z.B. hier – Beitrag zu Homophobie in Uganda). Neben den thematischen Schnittstellen (man denke beispielsweise an die strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen, die Medizinalisierung/ Pathologisierung von Schwulen und Lesben, das Verbot von Schwangerschaftsabrüchen etc.) besteht im konstruktivistischen Ansatz eine große wissenschaftstheoretische Gemeinsamkeit zwischen Gender Studies und (kritischer) Kriminologie.
Beiden Disziplinen ist die Frage (die bereits im einleitenden Kommentar des Films gestellt wird) eigen
… und was ist all das, was von der Norm abweicht?
Eine Beschreibung des Dokumentarfilmes ist auf der Arte-Seite verfügbar.
Andreas Prokop schreibt
Dazu passt vielleicht folgendes Zitat aus der „Dialektik der Aufklärung“: „Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt.“ (S. 50)
Andreas Prokop schreibt
Die Identität bietet allerdings auch eine Art Schutz gegen psychotische Dekompensation speziell im Hinblick auf soziale/gesellschaftliche Verwerfungen.