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Karrieremodell Drogendealer

Am 14. Juni 2011 gepostet von Christian Wickert

Im deutschsprachigen Ableger des VICE-Magazins ist letzte Woche ein Interview mit dem türkischstämmigen ehemaligen Heroindealer Suleyman Ergun erschienen.

Suleyman Ergun ist der Howard Marks des Heroin – (wenn er auch ein nicht ganz so freundlicher Zeitgenosse zu sein scheint wie Mr. Nice), der bis in die frühen 90er Jahren riesige Mengen Heroin aus Afghanistan über die Türkei nach Europa schmuggelte.

Das kurze Interview ist nicht nur unterhaltsam zu lesen, sondern illustriert gleichermaßen unterschiedliche Kriminalitätstheorien. Die kriminelle Karriere des in London lebenden Türken stellt sich dar, als hätte ein kriminologisches Lehrbuch als Blaupause gedient: der Aufstieg vom Laufburschen zum Kleindealer in der Londoner Clubszene, zum Gründer der Turkish Connection, die zeitweise Heroin in 100 kg Chargen schmuggelte, bis zur Verhaftung und der eigenen Drogensucht. Die Bekanntschaft zu einer Frau war schließlich der entscheidende Turning Point (Sampson & Laub), der eine Abkehr vom devianten Lebensstil bewirkte.

Aber Suleyman Erguns Lebensweg scheint nicht nur kriminelle Karrieremodelle zu bestätigen; die Schilderung der emotionalen Seite des Verbrechens liest sich wie ein Textauszug aus Jack Katz‘ Seductions of Crime:

Es gibt nichts, was an das Gefühl rankommt, 100 Kilo Heroin im Kofferraum zu haben. Es bei sich zu wissen, es zu riechen. Mit 200 Sachen irgendwo durch Frankreich zu brettern und zu denken: „Ich weiß, was ich im Auto habe.“ Die Bullen halten neben dir. Du hast eine Knarre unterm Sitz und würdest sie, ohne mit der Wimper zu zucken, abknallen. Das Risiko einzugehen—das ist letztendlich der Grund, warum ich Drogendealer geworden bin. Nicht das Geld oder die Macht, sondern der Kitzel.

  • Der größte (Ex-) Heroindealer der Welt
  • The (ex) biggest Heroin dealer in the whole wide world (englischsprachiger Originalartikel)
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Kategorie: Devianz und Kriminalität, Drogen(-politik) Stichworte: Dealer, Drogenhandel, Heroin, kriminelle Karriere

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Andreas Prokop schreibt

    14. Juni 2011 um 15:54

    Na gut, aber ist das Stehenbleiben beim „Kitzel“, die „Analytik der Oberfläche“ des Jack Katz nicht bloße „Verdoppelung“ (wie wohl Foucault sagen würde) und theoretisch vielleich nicht gerade Zuckerwatte, aber jedenfalls keine Schweinshachse (oder wegen mir auch Vollkornbrot)?

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