Ein Mann erregt den Verdacht von Soldaten, die mit ihm diskutieren und ihn bedrohen. Er fleht um sein Leben, er wird angeschossen und verblutet. Die Hinterbliebenen sind untröstlich: über den Tod, aber besonders über die Herzlosigkeit, mit der man ihn so qualvoll sterben ließ. Von der Strafjustiz erwarten sie – so der Film – gar nichts. Keine Anklage gegen die Soldaten, kein Verfahren, keine Gerechtigkeit, kein gar nichts (während staatliche Stellen, so der Text, versichern, dass alles seinen juristischen Gang gehen werde). Verglichen damit wäre auch ein schlechter Strafprozess noch immerhin etwas. So gesehen kann man schlussfolgern: die Verarbeitung schwerster Abweichungskonflikte durch die Strafjustiz bringt immer noch mehr Kundenzufriedenheit als die völlige Verweigerung jeglicher Aufarbeitung. Vielleicht liegt hier eine Chance zur Rettung der Reputation der Strafjustiz: man muss sie nur mit dem schlichten Stehenlassen einer aufarbeitungsbedürftigen Situation – eines „schwersten Abweichungskonflikts“ (wenn es das ist, was es ist) – vergleichen. Schon steht sie relativ gut da.
Hier der Film:
http://english.aljazeera.net/video/asia/2011/06/201169185514224350.html