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Studie: Terrorismus als inszenierte Gefahr

Am 15. Oktober 2010 gepostet von Stephanie

(Islamischer) Terrorismus hat Konjunktur, und ein unvoreingenommener (Medien-)Beobachter könnte zu dem Schluss kommen, dass Deutschland ein höchst unsicheres Land ist. Mitten in diese manchmal hysterisch daherkommenden Diskurse wurde nun ein höchst lesenswertes Buch geschrieben, das sich dem Thema nähert, ohne es zu verharmlosen. Herausgegeben haben es Wolfgang Frindte und Nicole Haußecker von der Universität Jena. Die Publikation richtet sich vor allem an Forschende, Studierende, Lehrende und Medienschaffende. Man möchte es allerdings auch Politik und Polizei ans Herz legen.

Das Buch analysiert die Fernsehberichterstattung über Terrorismus und die hier verwendeten Skandalisierungsstrategien. Es untersucht, wie Medienrezipienten solche Berichte potentiell wahrnehmen, erleben und interpretieren. Es gibt schließlich einen Grund dafür, warum Menschen sich von Terroranschlägen bedrohter fühlen als von tödlichen Verkehrsunfällen.

Auch der Zusammenhang zwischen Berichterstattung, Bedrohungserleben und Einstellungen gerade auch gegenüber Muslimen wird beleuchtet. Dabei zeigt sich, dass Fremdenfeindlichkeit bzw. die Ablehnung von Muslimen ein argumentatives Versteck hinter der Terrorgefahr finden kann, die von den Muslimen in Deutschland angeblich ausgehen soll.

Angesichts der Schäublisierung der Sicherheitspolitik und der Sarrazinisierung der Migrationspolitik kann man diesem Buch eigentlich nur eine möglichst weite Verbreitung wünschen.

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Kategorie: Devianz und Kriminalität, Kriminologie allg., Publikationen, Terrorismus Stichworte: Medien, Terrorismus

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Andreas Prokop schreibt

    19. Oktober 2010 um 16:44

    Ach, bei dem Frindte habe ich auch schon Vorlesungen gehört…
    Da bleibt mir nichts, als Zustimmung zu äußern. Aber zuviel Konsens – ich erinnere an die große Koalition – ist eben der Grund, dass man sich etwas suchen muss, das als Feind (Carl Schmitt lässt grüßen) zur Abgrenzung taugt. Zuviel Homogenität, was den Gesellschaftsentwurf betrifft, scheint Angst vor Auflösung (in vermeintlichem Wohlgefallen) zu erzeugen. Da kommt der Islam gerade recht: Das Böse ist immer und überall.

    Schäuble und Sarrazin: vielleicht sind das ja nur die Propheten (oder Götterboten)…

    Ich werde das Buch bei Gelegenheit mal lesen.

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